Im September 1991 liefert Mercedes einen wahren Geniestreich in Form des Mercedes-Benz Cabriolets der Baureihe 124 ab. Einer der glücklichen Besitzer des damals wie heute bei Frischluftfreunden sehr begehrten Traumwagens ist John Libert. Und natürlich verfügt der Youngtimer nicht nur über viel Flair, sondern auch über eine besondere Geschichte....

Wenn schon – denn schon!

Basierend auf dem Coupé der Baureihe, betrieben die Mercedes-Konstrukteure einen enormen Aufwand, um die Karosserie des offenherzigen A124 bestmöglich zu versteifen, Unterm Strich wurden für diesen Zweck sage und schreibe 1.000 Teile neu konzipiert. Insgesamt braucht jedes Cabrio mehr als 130 Kilogramm zusätzliches Blech, um die fehlenden 28 Kilogramm des Coupé-Dachs statisch zu kompensieren.

Mercedes Cabriolet: Mit Sicherheit eine gute Wahl

Um das Fehlen des seitlichen Dachrahmens weitgehend auszugleichen, sind die A-Säulen im knickgefährdeten Bereich mit innenliegenden Profilblechen zu einer stabilen Einheit verschweißt. Schließlich wird ein Maximum an Sicherheit durch die Kombination dieser A-Säule mit einem automatischen Überrollbügel realisiert.

Baureihe A124: Wahre Schönheit kennt kein Alter

Über die technischen Highlights hinaus besticht das Coupé durch seine ebenso schöne wie zeitlose Formgebung. Einer, der dem unwiderstehlichen Charme des Mercedes A124 erlag, war der niederländische Profi-Fußballer Wim Jonk. Der Kicker ließ sich den 220 PS starken Mercedes 300 CE-24 im Jahr 1993 in Italien ausliefern. Denn dort stand der Sportler seinerzeit bei Inter Mailand unter Vertrag. „Die entsprechenden Papiere befinden sich samt und sonders in den zum Auto gehörigen Unterlagen“, verweist Mercedes-Fan John auf die lückenlose Dokumentation der Historie seines angehenden Klassikers. Apropos: Bei Mercedes-Youngtimern kennt John sich bestens aus. Ist er doch im "MB W123-Club Nederland" aktiv.

Bella Figura am Mercedes-Volant

Kann man sich als Autofahrer etwas Schöneres wünschen, als am Steuer eines offenen Mercedes CE 300-24 durch die faszinierenden Städte und grandiosen Landschaften Italiens zu cruisen? Für den Niederländer Wim Jonk muss die Zeit im Land, wo die Zitronen blühen, einfach nur himmlisch gewesen sein. Ob die großartigen Fahrerlebnisse, die der Mercedes seinem Chauffeur bescherte, Wim Jonk auch zu entsprechenden Leistungen auf dem Rasen beflügelte? Immerhin erzielte er in 54 Pflichtspielen für Inter respektable acht Treffer. Nicht schlecht für einen defensiven Mittelfeldspieler!

In alter Frische

„1995“, weiß John zu berichten, „kehrte Wim Jonk wieder in die Niederlande zurück. Zwei Jahre später gab er den Wagen für die Anschaffung eines neuen Mercedes in Zahlung. Meinerseits habe ich das Cabriolet vom zweiten Eigentümer erworben. Das war im Jahr 2010. Der Mercedes hatte etwa 123.000 Kilometer auf dem Zähler, und er befand sich in einem hervorragenden Zustand", berichtet John weiter. „Aus diesem Grund hielten sich die Instandsetzungsarbeiten auch in erfreulichen Grenzen. So sind die Lederbezüge hier und da etwas aufgearbeitet und der Karosserie-Lack wieder auf Hochglanz gebracht worden. Außerdem habe ich das Interieur wieder mit Mercedes-Teilen in einen hundertprozentigen Originalzustand zurückversetzt.“

Der Mercedes A124 im ewigen Frühling

Trotz aller automobiler Herrlichkeit, die das Cabriolet der Baureihe 124 ausstrahlt: 1997 löste der Mercedes CLK das Erfolgsmodell, welches bis dato knapp 34.000 Käufer gefunden hatte, ab. Bis heute erfreut sich der offene Mercedes A124 jedoch einer treuen Fangemeinde, welche sich den Erhalt des Youngtimers auf die Fahne geschrieben hat.

6 Bilder Fotostrecke | Cabriolet mit Kick(er): Profifußballer gönnte sich einen Mercedes 300 CE-24 als schönste Nebensache der Welt #01 #02