Der Auktions-Hammer: Mercedes 540K (W29)

1937er Mercedes Spezial-Roadster treibt die Gebote auf knapp 10 Millionen US$

Der Auktions-Hammer: Mercedes 540K (W29): 1937er Mercedes Spezial-Roadster treibt die Gebote auf knapp 10 Millionen US$
Erstellt am 25. Februar 2016

Damals wie heute schreibt der Mercedes 540K Geschichte. Sorgte der bildschöne Benz bei seinem Erscheinen Mitte der 1930er Jahre für weltweites Aufsehen, so produzierte er im Januar 2016 einmal mehr Schlagzeilen. Der Grund: Ein Mercedes-Benz 540K Spezial-Roadster kam bei einer Auktion für sage und schreibe 9,9 Millionen US$ unter den Hammer.

Rekord für die Arizona Auction Week

Knapp 10 Millionen Dollar: Damit zählt der begehrte Mercedes zwar nicht zu den kostspieligsten Oldtimern, die je bei einer Auktion den Besitzer wechselten, aber immerhin...! Bezüglich des renommierten Sotheby's Auktion-Events im luxuriösen Arizona Boiltmore Resort darf sich der Kompressor geladene 540K allerdings rühmen, der teuerste Verkauf aller Zeiten zu sein.

Günstig oder teuer? Alles eine Frage der Perspektive

Und damit blieb der Erlös sogar noch unterhalb der Erwartungen. Zuvor hatten Experten den Wert des seltenen Mercedes-Roadsters nämlich auf 10 bis 13 Millionen US$ taxiert. So gesehen war der Mercedes 540K am Ende ja sogar noch ein richtiges Schnäppchen...! Wie auch immer: Eine gute Investition ist die schnittige Stil-Ikone allemal.

 

Gesuchte Details steigern die Attraktivität

Gilt ein Mercedes 540K per se als automobile Preziose, kommt diesem roten Renner ein nochmals gesteigerter Sonderstatus zu. Denn es handelt sich bei dem auf der Arizona Auction Week versteigerten W29 um ein Vorserien-Modell – zudem in der begehrten Ausführung mit hohen Türen und langgestrecktem Heck.

 

Der Roadster schiebt in Amerika eine ruhige Kugel

Seinerzeit direkt in die USA exportiert, spulte der Mercedes in den vergangenen 79 Jahren lediglich 10.227 Meilen ab. Darüber hinaus wartet der elegante Sportwagen mit einer komplett dokumentierten Historie auf. Es versteht sich von selbst, dass der Kompressor-Benz nach aufwändiger Restauration mit absolutem Bestzustand glänzt. Für knapp 10 Millionen darf der glückliche Käufer allerdings auch Einiges erwarten...

 

Premiere für den Power-Benz

Rückblende: 80 Jahre ist es nun schon her, dass Mercedes den Spezial-Roadster der Weltöffentlichkeit – auf der Mondiale de L'Automobile in Paris – präsentierte. Zunächst noch in der kleineren Variante “500K“ aufgelegt, findet die Fertigung in der 1932 eingerichteten "Abteilung für den Sonderwagenbau" in Sindelfingen statt. Die 500er Serie wird von 1934 bis 1937 produziert, rund 25 Modelle werden in diesen wenigen Jahren hergestellt.

 Außergewöhnliches hat seinen Preis

Kostspielig war der Mercedes schon immer: Denn der Preis des 500K liegt mit 28.000 Reichsmark stolze 6.000 Mark über den durchschnittlichen Preisen für die „einfacheren“ Modelle. Zum Vergleich: Für diese dicken Batzen Geld kann man zu der Zeit auch ein hübsches Einfamilienhaus erstehen. Wer sein Geld jedoch lieber für das Edel-Automobil ausgibt, pilotiert einen automobilen Geniestreich, der in technischen wie stilistischen Belangen seinesgleichen sucht.

180 PS beschleunigen den Mercedes 540K auf 160 km/h

Die seitens der gut betuchten Kundschaft gewünschte Leistungssteigerung lässt aus dem Typ 500K 1936 den 540K entstehen, der in einer Gesamtstückzahl von 319 Fahrzeugen gebaut wird. Ein beherzter Tritt aufs Gaspedal bringt den zweiflügeligen Roots-Kompressor ins Spiel, der die Leistung des Aggregats auf 180 PS boostet. Dermaßen angefeuert, beschleunigt der 5,5-Liter-Motor den nicht eben leichtgewichtigen Mercedes auf eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h.

Tanke schön!

Allerdings jubelt die Technik nicht nur das Tempo, sondern auch den Spritverbrauch in schwindelerregende Höhen. Bis zu 30 Liter können auf 100 Kilometer Wegstrecke durch die trinkfreudigen Vergaser gluckern. Beruhigend zu wissen, dass die Mercedes-Konstrukteure dem schnellen Schluckspecht einen 110-Liter-fassenden Tank mitgegeben haben. Bleibt abschließend nur zu hoffen, dass der neue Eigentümer trotz der hohen Kaufsumme von 9,9 Millionen US$ noch ein bisschen Geld zum Volltanken übrig hat...

Fotos: RM Sotheby’s

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2 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Tolles Teil. Nur schade, daß der wohl jetzt wieder in einer Sammlung verschwinden dürfte, statt frische Luft zu schnuppern.
  • cynar

    Cynar

    Eine Schönheit, bis in´s Detail! Ich könnt vor Bewunderung ausflippen! Einfach suuuper!

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