1982 feiert der W 201 von Mercedes-Benz Premiere. Seither steht die Kompaktklasse der Stuttgarter Marke mit Limousine, T-Modell und Coupé für die gelungene Übertragung klassischer Mercedes-Benz Werte in eine attraktive Fahrzeugfamilie unterhalb der oberen Mittelklasse und der Oberklasse.
Die im November 1982 vorgestellten Typen 190 und 190 E (Baureihe 201) eröffnen damals als direkte Vorläufer der heutigen C-Klasse ein neues Marktsegment für Mercedes-Benz und stehen gleichzeitig am Anfang einer großen Produktoffensive der Marke. Seither hat die C-Klasse ihre von Innovationen geprägte Erfolgsgeschichte mit drei weiteren Generationen Baureihe 202 (1993 bis 2000), 203 (2000 bis 2007) und 204 (seit 2007) fortgeschrieben. 2014 feiert die nächste Generation der C-Klasse (Baureihe 205) ihr Debüt und führt diese Tradition in die Zukunft.
Der Mercedes-Benz 190/190 E der Baureihe 201 begründet 1982 eine dritte Familie von Personenwagen unterhalb der späteren E-Klasse (obere Mittelklasse) und der S-Klasse (Oberklasse). Er steht am Anfang der Produktoffensive und eröffnet so für Mercedes-Benz eine neue Dimension der Automobilität. Dass die Stuttgarter Marke diese Baureihenfamilie intern als Kompaktklasse bezeichnet, ist allerdings relativ zu sehen. Denn die Limousinen und ab der Baureihe 202 auch die T-Modelle und Coupés der C-Klasse gehören keineswegs dem Marktsegment der Kompaktwagen an: Aus der damaligen Sicht von Mercedes-Benz sind sie innerhalb des eigenen Modellportfolios kompakt, setzen jedoch generell Glanzpunkte in der Premium-Mittelklasse. Der zur Markteinführung des Typs 190 im Jahr 1982 geprägte Slogan Mercedes Spitzentechnik in kompakter Form bringt dieses Verhältnis beispielhaft auf den Punkt.
Innovativ, sportlich, kompakt: Die Baureihe 201 (1982 bis 1993)
Die Mercedes-Benz Typen 190 und 190 E entwirft das Team um Chefdesigner Bruno Sacco als schnörkellos moderne Limousine. Die ebenso klare wie elegante Linienführung ist äußerer Ausdruck eines kompromisslos modernen Fahrzeugkonzepts. Denn die Ingenieure schaffen es, in der Baureihe 201 die hohen Ansprüche von Mercedes-Benz an Werte wie Sicherheit, Komfort und Fahrverhalten in ein kompakteres Fahrzeugsegment zu übertragen. In den USA, wo der W 201 von den Kunden liebevoll Baby-Benz genannt wird, trägt das effiziente Fahrzeug maßgeblich dazu bei, den Flottenverbrauch zu senken: Für diesen Wert gibt es in Nordamerika seit den 1970er-Jahren aus Umweltschutzgründen strenge Grenzwerte.
Zu den technischen Höhepunkten der Baureihe 201 gehören die leichte, aerodynamisch optimierte Karosserie, das Fahrwerk mit Raumlenker-Hinterachse und ein mit Geräuschkapselung versehener Dieselmotor im 1983 vorgestellten Typ 190 D (Flüsterdiesel). Auch ihre sportlichen Fähigkeiten stellt die Limousine bald unter Beweis. Denn nach der Markteinführung der neuen Baureihe mit den Typen 190 und 190 E folgt 1983 als neues Spitzenmodell der 190 2.3-16, der vor seiner Premiere in Nardò (Süditalien) mehrere Langstreckenweltrekorde mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 250 km/h aufstellt.
Auftritt der ersten C-Klasse: Baureihe 202 (1993 bis 2000)
Ab Mai 1993 baut Mercedes-Benz die Stärken des W 201 in der Baureihe 202 der ersten C-Klasse, die auch diesen Namen trägt weiter aus: Obwohl die neue Limousine kaum größer ist als der Baby-Benz, schaffen es Designer und Ingenieure, das Raumangebot im Innern deutlich zu vergrößern und auch die passive wie aktive Sicherheit weiter zu steigern. Dazu kommen Innovationen wie der erste Turbodieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung bei Mercedes-Benz (Premiere 1997 im C 220 CDI).
Die Baureihe 202 ist auch ein klares Statement der Stuttgarter Marke für die Rolle der C-Klasse als umfassende Fahrzeugfamilie: Neben der Limousine (W 202) gibt es erstmals ab März 1996 ein T-Modell (S 202), das mit einem Laderaumvolumen von bis zu 1.510 Litern überzeugt. Dazu kommen die verschiedenen Design- und Ausstattungslinien CLASSIC, ESPRIT, ELEGANCE und SPORT sowie ein besonders dynamisches AMG-Ausstattungspaket mit Sportfahrwerk, Leichtmetallrädern im AMG-Design und Designelementen. Innovative Vielfalt herrscht auch bei den Motorisierungen, die von Vier- und Sechszylindertypen bis zu AMG-Topmodellen mit V8-Motor reichen. Höhepunkt dieser Entwicklung ist 1998 der 255 kW (347 PS) starke C 55 AMG.
Sportlicher Technologieführer: Baureihe 203 (2000 bis 2007)
Den internationalen Erfolg der C-Klasse als kompaktes Premium-Automobil führt die Baureihe 203 ab dem Jahr 2000 fort. Diese dritte Generation der Baureihenfamilie unterstreicht nicht nur die Rolle als Technologieführer ihres Marktsegments, sondern Mercedes-Benz baut auch die Vielfalt der C-Klasse weiter aus. Denn im Herbst 2000 feiert das jugendlich-frische Sportcoupé als neue Karosserievariante Premiere. Der Zweitürer interpretiert das Vier-Augen-Gesicht der Baureihe 203 besonders dynamisch, dazu kommt die kraftvolle Linienführung der Karosserie mit dem charakteristischen Heck. Innen wird das Coupé von dem sportlich gestalteten Cockpit und Aluminium-Zierelementen geprägt. An die Seite von Limousine und Sportcoupé tritt 2001 das T-Modell (S 203) als dritte Karosserievariante. Das Lifestyle-Fahrzeug mit hohem Nutzwert führt den Erfolg des Vorgängers (S 202) fort.
Die Baureihe 203 bietet mehr als 20 technische Innovationen, wie es sie in diesem Marktsegment bisher nicht gibt. Dazu zählen Systeme für Sicherheit, Komfort und Fahrdynamik. Gleichzeitig haben die Ingenieure den Verbrauch der C-Klasse durch neue Motoren und aerodynamische Optimierung weiter gesenkt. Die Baureihe 203 bietet zudem ein hochdynamisches Fahrverhalten.
Glanzvoll mit zwei Gesichtern: Baureihe 204 (seit 2007)
Die C-Klasse der Baureihe 204 kommt erstmals mit zwei verschiedenen Fahrzeuggesichtern auf den Markt. Während die Ausstattungslinien ELEGANCE und CLASSIC den klassischen Mercedes Kühlergrill zeigen, blickt die Linie AVANTGARDE mit dem im Kühlergrill angeordneten Mercedes Stern sportlicher in die Welt. In diesem noch stärker auf die Werte der einzelnen Linien fokussierten Design spiegelt sich ein vielfältiges Gesamtkonzept.
Diese vierte Generation der C-Klasse erfüllt besonders erfolgreich die Erwartungen auch sehr unterschiedlicher Zielgruppen. So zählen Sportlichkeit und Eleganz ebenso zu den Stärken der Baureihe 204 wie ihre hohe Effizienz. Moderne Motoren, Leichtbau und optimierte Aerodynamik sorgen dafür, dass die Baureihe 204 bis zu 17 Prozent weniger Kraftstoff als die Vorgängerbaureihe verbraucht. Zur Modellpflege tritt 2011 das C-Klasse Coupé (C 204) an die Seite von Limousine und T-Modell und löst das Sportcoupé ab.
Lange Innovationsgeschichte kompakter Fahrzeuge
Die Mercedes-Benz C-Klasse setzt seit dem Debüt des W 201 im Jahr 1982 immer wieder Maßstäbe für innovative Technik, wegweisendes Design und kompakte Sportlichkeit in der Premium-Mittelklasse. Diese Stärken führt ab dem Jahr 2014 die Baureihe 205 weiter in die Zukunft.
Die Wurzeln dieser Erfolgsgeschichte reichen jedoch viel weiter zurück als 1982. Denn schon in den 1920er- bis 1930er-Jahren sowie in den 1950er-Jahren gibt es bei Mercedes-Benz weit vorausschauende Entwürfe für kompaktere Fahrzeuge unterhalb der jeweiligen Typen und Baureihen der oberen Mittelklasse. In den 1970er-Jahren ist die Zeit dann endgültig reif für die Entwicklung dieser visionären Ideen bis zur Serienreife. Im Januar 1974 fällt der Entschluss für die Entwicklung des späteren W 201. Das ist die Geburtsstunde der heutigen C-Klasse.
Die Highlights von W 201 und C-Klasse
Die Mercedes-Benz C-Klasse und ihr direkter Vorgänger, der W 201, setzen mit innovativer Technik immer wieder Maßstäbe. 1982 gelingt es Mercedes-Benz, die klassischen Werte der Marke wie Sicherheit, Komfort und Nachhaltigkeit in ein kompakteres Fahrzeug zu integrieren. Der Baby-Benz erschließt der Stuttgarter Marke so auf exzellentem Niveau das Segment der Premium-Mittelklasse. Seit dieser Geburt der Kompaktklasse hat sich die C-Klasse kontinuierlich weiterentwickelt und ist dabei immer vielfältiger geworden.
Baureihe 201 (1982 bis 1993
Raumlenker-Hinterachse mit fünf unabhängigen Lenkern für ein sehr ausgeglichenes und sicheres Fahrverhalten
Dämpferbein-Vorderachse mit Bremsnick-Abstützung, an einzelnen Dreiecks-Querlenkern geführt
Optimierte Gabelträgerstruktur des Vorderwagens für höhere passive Sicherheit insbesondere beim Frontaufprall
Effizienz und Aerodynamik (cW=0,33)
Anti-Blockier-System (ABS) verfügbar ab 1982, serienmäßig zunächst für das sportlichere Modell 190 E 2.3-16 (ab Ende 1984)
Airbag verfügbar ab 1982, serienmäßig ab 1992
Katalysator für Ottomotoren ab 1985
Oxydationskatalysatoren für Dieselmotoren ab 1990 verfügbar
Vierventiltechnik in Großserie (Premierentyp: 190 E 2.3-16)
Gekapselter Dieselmotor mit vorbildlicher Geräuschdämmung (Flüsterdiesel)
Rekorde über 50.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 25.000 Kilometer sowie neun Klassenrekorde in Nardò mit dem 190 E 2.3-16, 1983
190 E 2.5-16 EVO: Homologationsfahrzeug für Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM), 1989
Baureihe 202 (1993 bis 2001)
Insgesamt vier Design- und Ausstattungslines: Esprit, Elegance und Sport erweitern als zusätzliche Lines die klassische Ausstattung
C 220 CDI, 1998: Erster Diesel-Personenwagen mit Common-Rail-Einspritzung
Aufladung von Benzinmotoren mit Roots-Kompressor
Vierventiltechnik und serienmäßiger Oxydationskatalysator für Dieselmotoren
C 36 AMG: Erstes AMG-Modell der C-Klasse, 1993
T-Modell (S 202) eröffnet 1996 die Karosserievielfalt in der C-Klasse
Elektronisches Stabilitäts-Programm (ESP®): 1997 als Sonderausstattung in V6-Typen, ab 1999 serienmäßig
Schlüsselloses Fahrberechtigungssystem ELCODE, ab 1997 serienmäßig
Auf Wunsch Autotelefon in Armlehne integriert
1997: Serienausstattung mit sicherheitstechnischen Innovationen wie Sidebags vorn, Leistungsgurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzern vorn, elektronischer Bremsassistent
Erster V8-Motor in der C-Klasse im C 43 AMG, 1997
Aktive Service System ASSYST (ab 1997) ermöglicht bedarfsgerechte Motorwartung mit Wartungsintervallen von durchschnittlich 22.500 Kilometer statt 15.000 Kilometer
Automatische Türverriegelung ab 15 km/h (ab 1997)
Siegerfahrzeug in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) 1994 (Klaus Ludwig) und 1995 (Bernd Schneider)
Offizielles Safety Car der Formel 1 (C 36 AMG, 1996)
Offizielles Medical Car der Formel 1 (C 36 AMG T-Modell in den Jahren 1996 und 1997; C 55 AMG T-Modell 1998 bis 2000)
Baureihe 203 (2000 bis 2007)
Frontmodul mit Crashboxen aus hochfestem Stahl für eine erneut verbesserte passive Sicherheit
Neue Dreilenker-Vorderachse mit McPherson-Federbeinen sorgt für ein präziseres Fahrverhalten
Siebengang-Automatik 7G-TRONIC auf Wunsch (ab 2005)
Premiere für COMAND in der C-Klasse
Sportcoupé als dritte Karosserievariante der C-Klasse
Panorama-Schiebedach im Sportcoupé mit durchgehender Glasoptik
Technisches Niveau der Baureihe setzt als Technologieführer Maßstäbe für das Marktsegment mit mehr als 20 Innovationen wie Window-Bags, adaptiven Airbags für Fahrer und Beifahrer, Fahrlicht-Assistent, Multifunktions-Lenkrad, Zentral-Display und Lichtwellenleiter
C 32 AMG (2001 bis 2004) und C 55 AMG (2004 bis 2007) als Spitzenmodelle
4MATIC in der C-Klasse (ab 2002 in den V6-Typen mit Ottomotor erhältlich)
Sensorgesteuerte Komfort-Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC
Sprachbediensystem LINGUATRONIC steuert auf Wunsch Telefon, Navigationsgerät, Radio und CD-Spieler
Siegerfahrzeug in den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) 2005 (Gary Paffett) und 2006 (Bernd Schneider)
Offizielles Medical Car der Formel 1 (C 32 AMG T-Modell in den Jahren 2001 bis 2003; C 55 AMG T-Modell 2004 bis 2007)
C 55 AMG T-Modell als Safety Car der DTM (2004 und 2005)
Baureihe 204 (seit 2007)
Zwei unterschiedliche Gesichter für noch größere individuelle Vielfalt, mittig im Kühler angeordneter Stern für die sportliche Line AVANTGARDE
Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS
Intelligent Light System mit Bi-Xenon-Scheinwerfern für fünf verschiedene Lichtfunktionen
PRE-SAFE®-System mit präventiven Schutzmaßnahmen für die Insassen
AGILITY CONTROL-Paket mit situationsgerechter Stoßdämpferregelung
Neue Generation von Dieselmotoren im C 250 BlueEFFICIENCY
Neues Coupé (C 204) als exklusivste Form der C-Klasse ab 2011
Großes Assistenzpaket ab 2011, unter anderem mit mit Aktivem Spurhalte-Assistent, Aktivem Totwinkel-Assistent, ATTENTION ASSIST, DISTRONIC PLUS, Parkführung inklusive PARKTRONIC, PRE‑SAFE®Bremse, Spurhalte-Assistent und Totwinkel-Assistent
Aerodynamik mit cW=0,26 setzt Maßstab für Marktsegment
Leichtbau: Motorhauben aus Aluminium, 2011
Stärkste C-Klasse: C 63 AMG Coupé Black Series mit 380 kW (517 PS)
Siegerfahrzeug der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) 2010 (Paul di Resta)
C 63 AMG Safety Car der DTM, ab 2012 C 63 AMG Coupé Black Series
Offizielles Medical Car der Formel 1 (C 63 AMG T-Modell, seit 2008)
Die neue Mercedes-Benz C-Klasse, die 2014 auf den Markt kommt, führt die erfolgreiche Tradition der Kompaktklasse von Mercedes-Benz fort. Die komplett neu entwickelte Baureihe 205 bietet unter anderem den leichtesten Rohbau in ihrem Marktsegment sowie umfangreiche Innovationen für Sicherheit, Fahrwerk und Komfort.
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