Happy Birthday!

50 Jahre SEL

Happy Birthday!: 50 Jahre SEL
Erstellt am 21. Juli 2016

Im März 1966 wird die Modellpalette der Baureihen W 108/109 (1965 bis 1972) um den Typ 300 SEL erweitert, der einen gegenüber dem Basismodell um 100 Millimeter verlängerten Radstand hat. Der Raumgewinn kommt dabei ausschließlich dem Fußraum im Fond und der Einstiegsbreite der Fondtüren zugute. Wie bei seinem direkten Vorgänger mit gleicher Typenbezeichnung gehört auch beim neuen Typ 300 SEL Luftfederung zur Serienausstattung. Werksintern sind die Typen mit konventioneller Federung in der Baureihe W 108 zusammengefasst, der luftgefederte 300 SEL wird jedoch unter der Bezeichnung W 109 einer eigenständigen Baureihe zugeordnet.

Die Produktion der Typen 250 SE und 300 SE endet mit Beginn des Jahres 1968; als Nachfolger werden im Januar die Typen 280 S und 280 SE vorgestellt, die sich nur in der Motorisierung und in Ausstattungsdetails von ihren Vorgängern unterscheiden. Der neu entwickelte 2,8-Liter-Sechsylindermotor leistet in der Vergaserversion 140 PS (103 kW) und mit Benzineinspritzung 160 PS (118 kW). Eine leistungsgesteigerte Version des Einspritzmotors mit 170 PS (125 kW) wird nicht nur in den Mercedes-Benz 280 SL eingebaut, sondern kommt – ebenfalls von Januar 1968 an - auch im 300 SEL zum Einsatz, wo er den bisherigen 3,0-Liter-Leichtmetallmotor ersetzt.

Das Spitzenmodell Mercedes-Benz 300 SEL 6.3

Spitzenmodell der Modellreihe wird im März 1968 der Typ 300 SEL 6.3, der den V8-Motor und das Automatikgetriebe des Mercedes-Benz 600 hat und damit das Leistungspotential hochkarätiger Sportwagen erreicht. Seine Vorstellung auf dem Genfer Salon ist eine Sensation, zumal es im Vorfeld keinerlei Andeutungen gegeben hatte. Von außen ist der 6.3 nur an den breiteren Reifen, den Halogen-Doppelscheinwerfern und den zusätzlichen Weitstrahlern zu erkennen. Der Motor leistet 250 PS (184 kW), bedeutsamer dürfte aber das gewaltige Drehmoment von 51 mkg (500 Newtonmeter) sein. Damit beschleunigt die Limousine in 8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 221 km/h angegeben. Obwohl er über 10 000 DM mehr kostet als ein Typ 300 SEL und mehr als doppelt so teuer ist wie der Typ 280 SE, stößt der Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 auf ein vergleichsweise lebhaftes Interesse und wird in einer Stückzahl von 6526 Einheiten produziert.

Im Herbst 1969 wird der Typ 300 SEL mit 2,8-Liter-Sechszylindermotor vom Typ 300 SEL 3.5 abgelöst, dessen Antriebsaggregat ein völlig neu konstruierter „kleiner“ V8-Motor mit 3,5 Liter Hubraum und 200 PS (147 kW) ist. Ab März 1971 kommt dieser Motor auch in den Typen 280 SE 3.5 und 280 SEL 3.5 zum Einsatz; sie haben eine konventionelle Stahlfederung. Der Typ 280 SE mit Sechszylindermotor ist auch weiterhin erhältlich, während der Typ 280 SEL zugunsten des Achtzylindermodells aus dem Programm genommen wird.

}Ausschließlich für den nordamerikanischen Markt gibt es parallel zum 3,5-Liter-V8-Motor eine hubraumstärkere Variante mit 4,5 Liter Hubraum, die ab Mai 1971 in den Exportmodellen 280 SE 4.5, 280 SEL 4.5 und 300 SEL 4.5 ausgeliefert wird.

Die Produktion der sehr erfolgreichen Baureihen W 108/109 endet im September 1972. Insgesamt werden 383 341 Fahrzeug hergestellt. Nachfolger ist die Baureihe W 116, die erstmals den Namen S-Klasse erhält.

 

Im September 1979 präsentiert Daimler-Benz auf der IAA in Frankfurt die Baureihe W 126 mit vier Motoren (vom 2,8-Liter-Sechszylinder mit Vergaser mit 115 kW/156 PS bis zum 5,0-Liter-V8-Leichtmetallmotor mit Benzineinspritzung und 176 kW/240 PS) sowie zwei Karosserievarianten – neben der Normalversion eine verlängerte Variante. Die Vergrößerung des Radstands ist diesmal mit 140 Millimetern deutlicher als sonst ausgefallen und kommt wie gewohnt ausschließlich der Beinfreiheit im Fond und der Einstiegsbreite der hinteren Türen zugute.

Aus 600 SEL wird S 600 (lang)

1993 passt Mercedes-Benz im Zuge der Angleichung von Typbezeichnungen über alle Baureihen hinweg auch die Namen der S-Klasse an und rückt das „S“ vor die dreistellige Zahl, welche den Hubraum angibt. Zugleich entfallen Angaben wie das „E“ für Einspritzmotor und „L“ für langen Radstand aus der auf dem Kofferraumdeckel angebrachten Typbezeichnung. Aus dem 600 SEL wird so beispielsweise der S 600 lang, der sichtbar aber nur die Bezeichnung S 600 trägt.

 

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1 Kommentar

  • Veteranenclub

    Veteranenclub

    SEL - eine schwierige Geschichte !!! Der Vorgänger des W109 300SEL nannte sich nicht W112 300SEL sondern 300SE lang. Da es vom W108 auch bereits einen 300SE gab (zu erkennen am schmalen Chromzierat um die Fenster!) stand das L in SEL zunächst für Luftfederung (der lange Radstand war quasi eine Zugabe, die auch mit L anfängt). Die Nachfrage nach einem günstigeren Chauffeurwagen brachte Daimler dazu auch einen 280SE lang auf W108 Basis anzubieten. Da aber keiner diese Typenbezeichnungen so richtig nachvollziehen konnte, wurde dann das L für Lang etabliert. MfG Jörg Maschke OldtimerTicker - www.facebook.com/OldtimerTicker/

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