Wie sich die Arbeitsplätze von Lkw-Fahrern im Lauf der Jahrzehnte gewandelt haben? Das lässt sich an den Cockpits und Lenkrädern der verschiedenen Baureihen prima ablesen. Dabei steht ganz oben das Ziel einer stetigen Verbesserung von Ergonomie, Bedienkomfort und Vernetzung innerhalb und auch außerhalb des Trucks.
Lackierte Brüstungen aus Blech, feingliedrige Bakelit-Lenkräder, variantenreich gestaltete Schalter und Aschenbecher - so sahen vor über 60 Jahren die ersten Cockpits der schweren Kurzhauber von Mercedes-Benz aus. Sie wurden seit 1958 bis in die 90er-Jahre hinein gebaut und besitzen bis heute aufgrund ihrer Robustheit Legendenstatus.
Mercedes-Benz 1924 aus dem Jahr 1972
Das Cockpit des Mercedes-Benz 1924 aus dem Jahr 1972. Von diesem Arbeitsplatz aus überwachte der Fahrer die Arbeit des unverwüstlichen „Afrika-Motors“ OM 355 unter der kurzen Haube.
Frontlenker der sogenannten Leichten Klasse (LK)
Dieser Atego-Vorläufer wurde von 1984 bis 1998 gebaut. Zu sehen ist der Fahrerarbeitsplatz einer Mercedes-Benz 1317 Sattelzugmaschine, Baujahr 1989. Typisch sind die 80er-Jahre Brauntöne, die bescheidene Anzahl der Schalter und die an den oberen Rand des Cockpits ausgegliederten Funktions- und Warnleuchten.
Zweite Generation des Mercedes-Benz Actros
Einen erheblichen Modernisierungsschub repräsentiert die zweite Generation des Mercedes-Benz Actros, die von 2003 bis 2008 vom Band lief. Das Lenkrad beherbergte einen Fahrerairbag und die Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes erreichte ein neues Niveau. Sitze, Lenkrad, Schalterfeld – zahlreiche Elemente ließen sich bereits individuell für den jeweiligen Fahrer und sein Einsatzfeld konfigurieren. Auch das Anzeigenkonzept hatte sich deutlich weiterentwickelt mit einem ersten digitalen Zentraldisplay, das zum Beispiel die Gangwahl und die Arbeit der Assistenzsysteme visualisierte.
Bis hin zum voll-digitalisierten Arbeitsplatz
Einen nahezu voll-digitalisierten Arbeitsplatz bietet das 2018 als Weltneuheit im Lkw vorgestellte Multimedia-Cockpit der mittlerweile fünften Generation des Mercedes-Benz Actros. Zwei hochauflösende Bildschirme ersetzen die klassische Instrumententafel. Das Zentraldisplay wird individuell vom Fahrer konfiguriert. Das Sekundärdisplay ist als Touchscreen ausgelegt und lässt sich wie ein Smartphone bedienen. Schnelleinsprungtasten erhöhen die Funktionalität. Das Multifunktionslenkrad wiederum hat sich zu einer Schaltzentrale weiterentwickelt. Zum komplett überarbeiteten Human Machine Interface des neuen Actros gehören auch die beiden hochformatigen Displays der MirrorCam an den A-Säulen. Sie zeigen nicht nur den rückwärtigen Verkehr: Spezielle Anzeigen helfen beim Überholen, mitschwenkende Bildausschnitte und variable Weitwinkelformate der digitalen Rückspiegel können so Kurvenfahrten und Rangiermanöver sicherer machen. Außerdem bildet das Multimedia-Cockpit die Schnittstelle zur Außenwelt: Apps helfen dem Fahrer bei der Erfüllung seiner Transportaufgabe. Zugleich ist der Lkw permanent über sein Truck Data Center mit der Cloud verbunden – technische Basis für Konnektivitätslösungen wie Fleetboard und Mercedes-Benz Uptime.
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