Die Mercedes-Benz Baureihe R107 ist der Nachfolger der W113 Pagoden-SL-Serie und wurde ebenfalls von Mercede-Benz Designer Bruno Sacco gezeichnet, nur etwas größer und mit den typischen 70er Jahre Linien - weit weg von dem ursprünglichen "Sportlich Leicht"-Konzept.
Dennoch ist der 107er mit 18 Jahren Bauzeit die am längsten gebaute Baureihe von Mercedes-Benz zum Cabrio bzw. Roadster (R107) gesellten sich auch zwei Coupé-Versionen (C107). Die R/C 107 kamen mit verschiedenen Motorisierungen, vom kleinen 280SL bis hin zum hiergezeigten 560SL.
Sportlicher Mercedes-Klassiker
Der 560 SL wurde allerdings nur für die Export-Märkte USA, Australien und Japan produziert. Zwar war der 5,6-l-Achtzylinder aus dem 5,0-l-V8 durch Verlängerung des Hubs entwickelt worden, kam aber nur bei den S-Klasse-Limousinen und -Coupés zum Einsatz. Die Leistung von 271 PS wurde bei der Exportversion aufgrund der Abgasbestimmungen und dem Einsatz von Katalysatoren auf 230 SAE-PS gekappt.
Für viele Mercedes-Fans im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" aber tat dies aber kein Abbruch, konnte diese nun wieder großvolumigen V8 fahren und mussten sich nicht mehr mit den 157 SAE-PS des 380 SL-Achters begnügen.
Viele Features beim US-Modell Serie
Der SL der Baureihe R107 sehr amerikanisch geworden nicht nur optisch wegen den größeren Dimensionen in Länge und Breite, sondern auch wegen den vielen serienmäßigen Features wie Klimaanlage usw.
Die US-Version unterscheidet sich zudem auf den ersten Blick von den europäischen Brüdern. Dicke Stoßstangen mit Zieharmonika-Seiten waren ein Merkmal, das aus dem amerikanischen 5 Meilen-Gesetz, bei dem ein Fahrzeug einen Unfall bzw. Aufprall mit ca. 8 km/h unbeschadet überstehen musste.
Eine Besonderheit der amerikanischen Modelle sind die mit der Fahrgestellnummer markierten Karosserieteile wie Hauben, Türen und Kotflügel. Dadurch kann man z.b. wegen Unfall getauschte Teile erkennen.
Die US-Version wurde ab Werk in weitgehender Vollausstattung ausgeliefert. Die einzige lieferbare Sonderausstattung war eine Sitzheizung. Dazu kam der Roadster mit geriffelten Rückleuchten, die weniger verschmutzen sollen.
Die US-Versionen erhielten integrierte Seitenmarkierungsleuchten, auch die Front, die von den doppelten Scheinwerfern dominiert wurde, bekam seitliche gelbe Leuchten, während die Blinker der US-Version in die Stoßstange wanderten. Am Heck war schon seinerzeit die mittig montierte, dritte Bremsleuchte ein US-Merkmal.
Genau 49,340 Exemplare des 560 SL sind von September 1985 bis August 1989 produziert worden. Das Modell ist hierzulande ebenfalls immer noch beliebt, kein Wunder, dass heute einige der 560er SL-Modelle auf US-Modell umgebaute 500er SLs sind die Rarität ist eben etwas besonderes.
49.340 Exemplare des 560 SL - beliebter Luxus
Das wusste auch der Besitzer des hiergezeigten Modells zweifelsohne aber ein echter 560er aus dem Jahre 1987. Das Fahrzeug wurde von drei Jahren aus Amerika nach Ostwestfahlen importiert und kam in die hauseigenene Mercedes-Benz Sammlung, zu der noch einige andere Oldtimer und einige Schöne Sterne gehören...
Text: Thomas Frankenstein
Fotos: Mathias Ebeling
Mercedes-Fans Facts
1987 Mercedes-Benz 560 SL (R107)
Antrieb: Viertakt-Otto, V8, Saugrohreinspritzung, mechanisch-elektronisch geregelt (Bosch KE-Jetronic), Abgasreinigungsanlage mit geregeltem 3-Wege-Katalysator, 5547 ccm, 230 PS bei 4750 U/min, 4-Gang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Doppel-Querlenker, Schraubenfedern, Gummi-Zusatzfedern, Drehstab-Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten: Diagonal-Pendelachse mit Anfahrmoment- und Bremsnick-Abstützung,Schraubenfedern, Gummi-Zusatzfedern, Drehstab-Stabilisator, Scheibenbremsen
Räder: Leichtmetallfelgen, 7 J x 15 H 2 mit 205/65 VR 15
27 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz 560 SL mehr V8-Power für die Staaten: Sportlich Leicht Export
2 Kommentare
Ewing
7. September 2014 20:51 (vor über 10 Jahren)
Mercedes-Fans.de
8. Juni 2013 08:08 (vor über 11 Jahren)
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