Nun ist es endlich auch in der "Liga der Supersportwagen" soweit: Am kommenden Wochenende (1./2. August) fällt der Startschuss zur 2020er Saison des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Mercedes-AMG Customer Racing ist mit einigen extrem starken Autos dabei.
Das ADAC GT Masters erfreut sich seit Jahren immer stärkerer Beliebtheit bei den Fans und auch bei den Teilnehmern. Selbst in diesem durch die Corona-Pandemie so schwierigen Jahr schrieben sich über 30 Fahrzeugbesatzungen für die deutsche GT-Rennserie ein. Durch das wahrscheinliche Ende der DTM nach dieser Saison könnte die Bedeutung des ADAC GT Masters in der Zukunft sogar noch steigen, so dass die Performance-Dichte dann noch höher werden könnte. Daher machen sich in diesem Jahr einige Teams berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Mercedes-AMG Customer Racing ist da besonders gut aufgestellt.
Die Mamba greift wieder an
Die MANN-FILTER Mamba geht mit einem gestrafften Aufgebot ins Rennen. In diesem Jahr startet nur eine Giftschlange im GT Masters, die es aber in sich hat. Mit dem unveränderten Fahrerduo Maximilian Götz und Indy Dontje ist die Mamba definitiv ein heißer Titel-Kandidat. Im letzten Jahr belegte man trotz viel Pech den dritten Gesamtrang, während man ein Jahr zuvor hauchdünn am Titel vorbei schrammte. Damit ist auch die diesjährige Marschrichtung für Routinier Götz klar: „Wir wollen an die starke zweite Saisonhälfte 2019 anknüpfen und gut in die Saison starten“, sagt der Champion des ADAC GT Masters 2012. „Die Testfahrten haben gezeigt, dass wir gut dabei sind, aber auch noch einiges zu tun ist. Mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 muss man hie und da etwas andere Wege einschlagen als mit seinem Vorgängermodell. Gleiches gilt für die neue Reifengeneration von Pirelli, die ja für alle gleich ist. Man muss sich einschießen. Es ist sehr wichtig, jederzeit zu wissen, was zu tun ist. Denn was passiert, wenn du dein Potenzial in dieser hochstehenden Meisterschaft nicht zu 100 Prozent abrufen kannst, wissen wir hinlänglich – dann stehst du nämlich hinten und kannst ein Topergebnis vergessen.“
Ein neuer Jäger: Der "Raptor"
Starke Konkurrenz kommt dabei aus den eigenen Reihen des HTP WINWARD Motorsport Teams. Hier trifft die Mamba auf ein anderes Reptil, den "Raptor" im Knaus-Tabbert Design. Während der deutsch-britische Doppelbürger und Wahl-Schweizer Philip Ellis (27, Zug) schon im Vorjahr für HTP Motorsport im ADAC GT Masters startete und gemeinsam mit Fabian Vettel in Zandvoort aufs Podest kletterte, bestreitet der in der Schweiz geborene und lebende Italiener Raffaele Marciello (25, Zürich) seine erste volle Saison in der „Liga der Supersportwagen“, in der er allerdings schon 2018 erste sporadische Einsätze für HTP absolvierte. Auch auf der Nordschleife startete der Formel-3-Europameister 2013 und frühere Sauber-F1-Testpilot, der 2019 den prestigeträchtigen GT World Cup in Macau für sich entschied, bereits unter der Flagge der Truppe aus Altendiez in Rheinland-Pfalz.
Marciello war es auch, der bei den Vorsaison-Tests auf dem Lausitzring mit einer Zeit von 1:22,330 min die schnellste Runde der zwei Testtage in den brandenburgischen Asphalt brannte. Entsprechend positiv gestimmt sieht sein Kollege Ellis der Saison entgegen: „Der Test lief sehr gut, wir haben viel gelernt und waren über die beiden Tage eigentlich immer in den Top-5. Aber natürlich waren es nur Testfahrten – erst nach dem ersten Qualifying werden wir wissen, wo wir wirklich stehen. Die Zusammenarbeit mit Lello klappte auf Anhieb super. Er ist einer, der mit jeder Fahrzeugabstimmung gut zurechtkommt. Das bedeutet: Passt ein Set-up für mich, passt es auch für ihn. Die Atmosphäre an unserem Auto ist sehr entspannt. Wir wissen, dass wir das Zeug dazu haben, ganz vorne mitzufahren, also kann es für uns nur ein Ziel geben. Aber perfekte Vorbereitung hin oder her – in 14 Rennen kann viel passieren.“
Toksport mit zwei Top-Piloten
Ebenfalls extrem stark präsentieren sich die Newcomer von Toksport WRT. Hier wechseln sich AMG-Allzweckwaffe Maro Engel und Luca Stolz bei der Arbeit am Lenkrad ab. Stolz ist ebenfalls AMG-Werksfahrer und seit vielen Jahren im ADAC GT Masters unterwegs. Bei den beiden Gaststarts im letzten Jahr hat das Duo bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Vor allem "Mr. Pole Position" Maro Engel dürfte mit seinen speziellen Stärken im Qualifying dafür sorgen, dass der Toksport-WRT weit vorne in der Startaufstellung steht. Im GT Masters eine absolute Bedingung für gute Ergebnisse.
Zakspeed mit Ex-Meister Keilwitz
Beim Traditionsteam Zakspeed, das 2015 den letzten Titel für Mercedes in dieser Rennserie holte, geht man mit einer gesunden Mischung aus Routiniers und Yougstern ins Rennen. Mick Wishofer, der bereits 2019 für das Team aus Niederzissen ins Lenkrad eines Mercedes-AMG GT3 griff, wird auch in dieser Saison wieder für die Eifler Mannschaft antreten. Im zweiten Jahr möchte der junge Österreicher seine gesammelten Erfahrungen in gute Ergebnisse ummünzen. Wishofer wird sich das Steuer des Mercedes-AMG GT3 bei den sieben Veranstaltungen mit insgesamt 14 Rennen mit dem Franzosen Dorian Boccolacci teilen, der in diesem Jahr sein ADAC GT Masters-Debüt geben wird. Das Team Zakspeed verfolgt damit weiterhin konsequent seinen Einsatz in der Nachwuchsförderung und gibt so auch jungen Talenten immer wieder die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Neben den beiden Nachwuchstalenten greifen aber auch zwei erfahrene Piloten 2020 für Zakspeed ins Lenkrad. Wie bereits Anfang des Jahres bekannt gegeben wurde, teilen sich ADAC GT Masters-Rekordsieger Daniel Keilwitz und Jimmy Eriksson das Cockpit des zweiten Zakspeed-Mercedes-AMG GT3. Vor allem Ex-Meister Keilwitz zählt noch immer zu den schnellsten Piloten im Feld und der Schwede Jimmy Eriksson hat in den letzten Jahren seine Klasse bewiesen. Ob es in diesem starken Feld allerdings für Titel-Ambitionen reicht, bleibt abzuwarten.
Wie im letzten Jahr plante auch Schütz Motorsport mit dem GT Masters. Hier sollen Marvin Dienst und der Schweizer Philipp Frommenwiler einen Mercedes-AMG GT3 pilotieren. Bei den Testfahrten war die Truppe allerdings nicht dabei.
Mit dem weiterentwickelten Mercedes-AMG GT3 EVO steht den Teams eine scharfe Waffe zur Verfügung. Diese Weiterentwicklung wird dabei helfen, auf Augenhöhe mit den Supersportwagen von sieben weiteren Marken zu bleiben. Vor allem die stark besetzten Audis und Porsche werden ein Wörtchen um den Titel mitreden wollen. Die einzigartige Corvette ist ebenfalls stets für vordere Plätze gut. Für Spannung ist also gesorgt.
ADAC GT Masters Kalender 2020:
31.07. – 02.08.2020 – Lausitzring
14.08. – 16.08.2020 – Nürburgring
18.09. – 20.09.2020 – Hockenheim
02.10. – 04.10.2020 – Sachsenring
16.10. – 18.10.2020 – Red Bull Ring (A)
30.10. – 01.11.2020 – Circuit zandvoort (NL)
06.11. – 08.11.2020 – Motorsport Arena Oschersleben
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