Jetzt ist es amtlich: Es wird in dieser Saison - erstmals seit 1960 - keinen Formel-1-Grand-Prix in Deutschland geben. Dies hat die FIA nach einer heutigen Sitzung bekannt gegeben. Nachdem letzte Woche bereits der Hockenheimring dankend verzichtet hatte, sind nun auch die Verhandlungen mit dem sowieso angeschlagenen Nürburgring gescheitert. Alle weiteren deutschen Rennstrecken wie der EuroSpeedway Lausitz oder die Motorsport Arena Oschersleben besitzen keine Formel-1-Lizenz.
Oberflächlich betrachtet ist es natürlich ein Jammer, dass den deutschen Fans ein eigenes Rennen vorenthalten wird. Zudem ist es sehr schade, dass es auch den frisch gebackenen Weltmeistern von Mercedes-Benz verwehrt bleibt, sich beim Heim-GP zu präsentieren. Und zu guter Letzt wäre dieses Heimspiel auch den drei aktiven deutsche F1-Fahrern Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg zu gönnen gewesen.
Wenn man aber hinter die Kulissen schaut und das Ganze einmal nüchtern betrachtet, war die Absage eigentlich die einzig vernünftige Entscheidung. Der finanziell angeschlagene Nürburgring hatte schon früh klar gemacht, dass ein Rennen unter den bisherigen Konditionen nicht durchführbar sei. Daraufhin sprang der Hockenheimring in die Bresche und erklärte die grundsätzliche Bereitschaft, das Rennen entgegen des zweijährigen Turnus auszutragen. Aber auch hier spielten wirtschaftliche Überlegungen eine große Rolle. Die Forderungen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone waren wie im Falle des Nürburgring einfach zu hoch. Selbst ein Hilfeangebot von Seiten Mercedes-Benz konnte die finanzielle Lücke nicht füllen.
Grundsätzlich ist es absolut zu begrüßen, dass endlich einmal die Veranstalter sich gegen die überzogenen Forderungen des Vermarkters auflehnen. Es ist keinem Veranstalter zuzumuten, ein von vornherein defizitäres Event durchzuziehen, zumal im Falle von Deutschland auch nicht unerhebliche Steuermittel daran hängen. Bereits in den letzten Jahren konnte mit der Formel 1 in Deutschland kein Gewinn erwirtschaftet werden, weshalb man auf die hohen Forderungen von Seiten des Vermarkters nicht eingehen wollte und konnte. Dass es allerdings nun ausgerechnet den deutschen GP trifft, ist - vor allem auch für uns Mercedes-Fans - absolut bedauerlich.
Es bleibt die Hoffnung, dass alle Beteiligten aus diesem Ausgang ihre Schlüsse ziehen und für die Saison eine Lösung finden, mit der alle Seiten leben können. Dies wäre den einheimischen Fans sowie den in der Formel 1 aktiven deutschen Piloten und Teams zu wünschen, damit solche Bilder wie vom jubelden 2014er Sieger Nico Rosberg auch in Zukunft möglich sind.
4 Kommentare
Christian Kremer
21. März 2015 20:13 (vor über 9 Jahren)
Smartville
21. März 2015 15:15 (vor über 9 Jahren)
Michael Grabenauer
21. März 2015 14:21 (vor über 9 Jahren)
Pano
21. März 2015 13:02 (vor über 9 Jahren)
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