Auch beim zweiten Saisonrennen der Formel 1 wurde der Sieg ohne Beteiligung der Silberpfeile ausgemacht. Während sich Sieger Max Verstappen und Ferrari-Pilot Charles Leclerc an der Spitze ein heißes Duell lieferten, brachten George Russell und Lewis Hamilton die Plätze fünf und zehn nach Hause. Dabei wäre für Hamilton, der nur von P15 ins Rennen ging, durchaus noch mehr drin gewesen.
Hamilton mit Problemen im Qualifying, Russell deutlich souveräner
Für den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton war bereits nach dem Qualifying das Wochenende so gut wie gelaufen. Der Brite schied bereits in der ersten Runde wegen Balance-Problemen aus und konnte so nur den 15. Startplatz belegen. Sein Kollege Russell machte seine Sache besser und startete das Rennen auf dem sechsten Rang.
Russell überholte schnell den vor ihm liegenden Fahrer und setzte sich auf P5 fest. Dort konnte er das ganze Rennen quasi unbehelligt fahren und diesen Platz ins Ziel bringen. Mehr scheint mit diesem Silberpfeil momentan nicht möglich zu sein.
Starke Rennpace von Hamilton, aber Pech beim Boxenstopp
Lewis Hamilton hingegen startete im Gegensatz zu den meisten anderen Piloten auf harten Reifen und konnte sich in der ersten Rennhälfte mit sehenswerten Manövern weit nach vorn kämpfen. Er lag bereits weit in den Punkterängen, als ein schlechtes Timing des Teams während einer VCR-Phase einen Boxenstopp verhinderte. Hamilton konnte im Gegensatz zu seinen Konkurrenten erst nach der grünen Flagge an die Box, weshalb er wieder aus den Punkterängen hinausfiel. In der Folge kämpfte er sich erneut zurück und konnte mit dem 10. Rang wenigstens ein Pünktchen retten.
George Russell
Es war ein starkes Rennen, was die Maximierung unseres Punktepotenzials angeht. Das Auto fühlte sich gut an, aber es fehlt uns einfach an Abtrieb, weil wir das Auto nicht tief genug abstimmen können. Wir haben den Wagen in ein gutes Arbeitsfenster gebracht, und ich habe so hart wie möglich gepusht. Es war wahrscheinlich das körperlich härteste Rennen, das ich bislang in der Formel 1 gefahren bin, 50 Runden am Limit auf einem schnellen Straßenkurs - jetzt wünsche ich mir das im Kampf um den Sieg. Jeder arbeitet so hart wie möglich, um die Lücke zu Red Bull und Ferrari zu schließen. Alle Teammitglieder in Brackley und Brixworth wollen mehr, und wir werden weiter Druck machen, bis wir diese Lücke geschlossen haben. Der erste Teil der Saison ist nicht so vollgepackt mit Rennen, der Kalender ist nicht zu dicht, also haben wir etwas Zeit, um Lösungen zu finden. Wir sind nicht hier, damit wir um Platz fünf kämpfen. Aber man muss das Positive sehen: Das Rennen war angenehm zu fahren und diese Strecke gehört wahrscheinlich zu den fünf besten des Jahres, sie ist unglaublich schnell und bietet fantastischen Grip.
Lewis Hamilton
Was die Balance angeht, fühlte sich das Auto gut an, aber es war einfach nicht schnell genug. Das Endergebnis ist nicht großartig, aber das Rennen verlief relativ gut. Zu Beginn hatte ich mit den Reifentemperaturen zu kämpfen, aber dann begann ich, auf die Autos mit den Medium-Reifen aufzuholen, es war ein wirklich guter Stint. Ich konnte mit George mithalten und fuhr ordentliche Rundenzeiten, wenn man bedenkt, wie alt die harten Reifen am Ende waren. Wir hatten Pech damit, wie sich die Situation mit dem VSC gegen Rennende entwickelte, aber ich habe alles gegeben. Der gestrige Tag hat das Wochenende so viel schwieriger gestaltet, und das nehme ich auf meine Kappe. Es ist ärgerlich, aber wir müssen weiter kämpfen, mehr können wir nicht machen. Ich weiß, dass ich ein großartiges Team habe, und wir werden den Kopf nicht hängen lassen.
Toto Wolff
Das heutige Rennen hat gezeigt, wo wir derzeit stehen. Die Leistungsunterschiede schienen im Qualifying und im Rennen ähnlich zu sein, und es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, um an der Spitze mitkämpfen zu können. George hat sein Rennen gut kontrolliert und das Maximum herausgeholt, das wir heute ohne Zwischenfälle vor ihm erreichen konnten. Für Lewis sollte es von Anfang an von P15 aus ein schwieriger Nachmittag werden. Das erste Safety Car kam zu früh, um das Rennen auf Medium zu Ende zu fahren, also blieben wir draußen, wie auch die anderen Fahrer, die auf Hard gestartet sind. Dann verpassten wir die Gelegenheit, an die Box zu gehen, kurz bevor die Boxengasse unter dem VSC geschlossen wurde, was uns ein paar Positionen kostete. Das Gesamtbild ist ernüchternd, und es ist klar, dass wir weiter hart arbeiten müssen, wenn wir in Melbourne eine bessere Performance zeigen wollen.
Andrew Shovlin
Das war ein hartes Wochenende. Jetzt müssen wir in die Fabrik zurückkehren und uns vor Melbourne neu sortieren. Die Strecke hier war für uns schwieriger als Bahrain. Wir machen uns keine Illusionen darüber, wo wir im Moment stehen, aber wir müssen konzentriert und effektiv bleiben. Wir haben eine enorme Herausforderung vor uns, aber in den letzten acht Jahren hat das Team jedes Performance-Problem in den Griff bekommen, das sich uns in den Weg gestellt hat. Das ist uns gelungen, weil wir so viele talentierte und engagierte Mitarbeiter in unserem Team haben, sowohl in Brackley als auch in Brixworth. Wir haben in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind entschlossener denn je, wieder an der Spitze mitzukämpfen.
Fahrer
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Grid
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Ergebnis
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Schn. Runde
|
George Russell
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P6
|
P5
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1:32.821
|
Lewis Hamilton
|
P15
|
P10
|
1:32.997
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Strategie
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Start
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1. Stopp
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Nr. 63
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Medium
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Hard (17)
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Nr. 44
|
Hard
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Medium (41)
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