Nach dem kleinen Debakel beim Saisonstart und der darauffolgenden Unruhe im Team und der umfangreichen Medienschelte zeigte sich das Mercedes-AMG Petronas F1 Team beim zweiten Saisonlauf in Saudi-Arabien mit leicht ansteigender Formkurve. Mit den Rängen vier (Russell) und fünf (Hamilton) waren die schwarzen Silberpfeile zwar weiterhin nicht siegfähig, konnten sich aber deutlich vor den beiden Ferrari platzieren und lagen fast auf Augenhöhe mit den Aston Martin. Deren Routinier Fernando Alonso war mit Rang drei aber wiederum bester Mann mit Mercedes-Power, was dem Werksteam etwas auf den Magen schlagen könnte. Ganz vorn machten die Red-Bull-Piloten Sergio Perez und Max Verstappen den Sieg unter sich aus. Der Mexikaner gewann von der Pole Position aus, während der Weltmeister von Startplatz 15 ohne große Mühe und mithilfe einer für ihn günstig gelegenen Safetycar-Phase bis auf Rang zwei vorfuhr.

Kurz und knapp

• George und Lewis gingen von den Plätzen drei und sieben ins Rennen. Aus diesem Grund entschied sich das Team dazu, die Strategien aufzuteilen: George startete auf den Medium-Reifen und Lewis auf der harten Reifenmischung.
• Beide Fahrer entschlossen sich dazu, während der Safety-Car-Phase in Runde 17 an die Box zu kommen. Dabei wechselte George auf die harte Mischung und Lewis auf die Medium-Reifen.
• George lag beim Restart auf P4, Lewis überholte Carlos Sainz und schnappte sich P5. Auf diesen Positionen kamen beide Fahrer auch ins Ziel. 

Stimmen zum Rennen

George Russell
Wenn man harte Arbeit leistet und sie sich auszahlt, ist man zufrieden. Wir sind heute aus eigener Kraft vor den beiden Ferrari-Fahrern ins Ziel gekommen und wir wissen, dass wir in naher Zukunft noch eine Menge Performance nachlegen werden. Der Abstand zu Red Bull ist immer noch beträchtlich, aber wir werden das Positive aus diesem Wochenende mitnehmen, weiter so hart wie möglich kämpfen und uns auf uns selbst konzentrieren. Es war ein interessantes Rennen. Nach der Safety-Car-Phase war ich auf dem harten Reifen unterwegs, und Lewis lag hinter mir auf den Medium-Reifen. Er hatte am Anfang etwas mehr Pace, aber ich wusste, dass meine Pace am Ende kommen würde. Fernando hatte den Podestplatz heute verdient und ich war mit P4 zufrieden. Ich beschwere mich aber nicht zu sehr darüber, dass ich eine Trophäe mit nach Hause nehme, und wir nehmen die zusätzlichen Punkte gerne mit!
 
Lewis Hamilton
Wir haben heute als Team eine tolle Punkteausbeute geholt. Dass George Dritter geworden ist, ist fantastisch, und ich konnte mich vom siebten auf den fünften Platz verbessern, was die Hauptsache ist. Wenn ich mich besser qualifiziert hätte, wäre vielleicht ein besseres Ergebnis möglich gewesen, aber wir haben trotzdem ein paar Punkte geholt. Mein Setup war an diesem Wochenende das größte Problem, mit dem ich zu kämpfen hatte. Ich habe das Auto für das Qualifying falsch abgestimmt, und auch im Rennen war das Setup nicht gut, so dass ich heute zu kämpfen hatte. Wir versuchten, mit dem harten Reifen lange zu fahren, aber das Safety Car kam heraus, und ich musste an die Box. Wir haben es gerade noch geschafft, den Medium-Reifen zum Funktionieren zu bringen, aber es war ein langer zweiter Stint. Wir hatten allerdings nicht den gleichen Reifenabbau wie in Bahrain. Wir waren viel näher an einigen der vor uns liegenden Fahrer dran, und es ist großartig, vor beiden Ferrari-Fahrern unter den ersten Fünf zu sein. Es gibt viel, woran wir arbeiten müssen, aber wir können auch viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Der heutige Tag war positiv, und wir nehmen lieber eine kleine Trophäe mit nach Hause als gar keine. Ich denke, wir haben ein Performance-Steigerung gegenüber Bahrain gesehen, was ermutigend ist. Das zeigt uns, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Ich glaube, dass unsere beiden Fahrer unter unserer Anleitung ihre Reifen etwas zu gut gemanagt haben - wir hatten noch ein wenig mehr Pace. Bahrain steckt noch in unseren Köpfen, und wir hätten vielleicht mehr pushen können. Es war eine starke Leistung von George und eine großartige Aufholjagd von Lewis, um solide Punkte zu holen. Red Bull ist mit Blick auf die Performance noch weit weg, und es wird nicht einfach sein, sie einzuholen. Dennoch haben wir heute gesehen, dass unsere Entwicklung in die Richtung geht, in die wir es uns vorstellen.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Das Team und beide Fahrer haben heute gute Arbeit geleistet und einige nützliche Punkte gesammelt. Für George war der dritte Platz ein erfreulicher Abschluss des Wochenendes. Es ist hart, das Auto ins richtige Fenster zu bekommen, und für die Fahrer ist es nicht so einfach, wie es sein müsste. Aber wir haben sicherlich eine bessere Balance gefunden als in Bahrain, und das Auto ging viel schonender mit den Reifen um. Wir machen uns keine Illusionen darüber, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Wir haben in der Fabrik fleißig nach mehr Performance gesucht, und die ersten Ergebnisse sind ermutigend, was uns motiviert, weiter hart zu arbeiten, um uns zu verbessern. Heute haben wir genau das getan, was wir tun mussten, nämlich das Potenzial auszuschöpfen, das uns zur Verfügung steht. Wir freuen uns auf das nächste Rennen in Melbourne, das von der Charakteristik her näher an Saudi-Arabien liegt als an Bahrain, so dass wir hoffentlich ein Auto haben werden, mit dem wir um einen Podestplatz kämpfen können. Wenn wir noch mehr Performance finden können, werden wir dafür sorgen, dass wir sie auf die Strecke bringen.