Nach dem dritten Platz in Kanada konnte Lewis Hamilton auch beim Heimspiel in Silverstone als Dritter auf ds Podium fahren. Dabei sah es zwischenzeitlch sogar danach aus, als ob der siebenmalige Weltmeister sogar ein Wörtchen um den Sieg mitreden könnte. George Russels Heimrennen hingegen war bereits nach einer Kurve und einer Kollision vorbei.
Bereits im verregneten Qualifying waren die Silberpfeile ganz gut bei der Musik. Hamilton erzielte den fünften Startplatz, während Russell wegen eines Verbremsers auf seiner schnellsten Runde nicht über P8 hinauskam.
Russell mit folgenschweren Startproblemen
Direkt am Start hatte Russell, der auf harten Reifen ins Rennen ging, mit fehlendem Grip zu kämpfen. Dabei kam es zu einer Berührung mit dem Alfa-Piloten Zhou, der daraufhin kopfüber durch das Kiesbett schoss und über die Reifenstapel bis in den Fangzaun flog. Russell hielt sofort an, stieg aus seinem Silberpfeil und rannte zum verunglückten Chinesen, um zu helfen. Glücklicherweise blieb dieser unverletzt. Leider konnte Russell seinen Silberpfeil in der Folge nicht mehr starten und musste das Rennen aufgeben.
Hamilton konnte nach dem Restart ein solides Rennen hinlegen. Je älter die Reifen aller Beteiligten wurden, um so schneller wurde sein Silberpfeil. So konnte er nach und nach den Abstand zu den führenden Ferraris verkürzen und baute nach deren Stopps seinen Vorsprung weiter aus, bis er virtuell fast in Führung lag und an die Box zum Reifenwechsel kam. Lewis kam nach seinem Stopp in Runde 33 auf Platz 3 aus der Box, doch ein Safety-Car-Einsatz in Runde 39 bot die Möglichkeit, auf Soft-Reifen zu wechseln. In einem fantastischen Dreikampf nach dem Safety-Car-Restart kämpften Lewis, Perez und Leclerc über mehrere Runden mit exzellenter Fahrzeugbeherrschung zur Freude der Fans auf den ausverkauften Tribünen um die Plätze, wobei sie ihre Positionen mehrfach wechselten. Lewis zog gegen Perez den Kürzen, übernahm aber den dritten Platz von Leclerc und erzielte damit sein 185. Podium in der Formel 1.
Lewis Hamilton
Ich habe heute alles gegeben! Ich jagte die beiden Ferrari und habe alles versucht, um sie mir zu schnappen, aber herzlichen Glückwunsch an Carlos. Sie waren heute einfach zu schnell für uns, und am Ende war ich mitten im Kampf mit Checo. Diese Jungs waren heute auf den Geraden einfach zu schnell für mich, aber ich bin wahnsinnig dankbar für all die harte Arbeit, die das Team geleistet hat, um hier ein Upgrade zu bringen. Damit sind wir ihnen einen Schritt näher gekommen, jetzt müssen wir weiter pushen! Wir haben beim Boxenstopp ein wenig Zeit verloren, und danach habe ich sie gejagt und gejagt und gejagt. Die Pace war auf beiden Reifensätzen großartig, und am Ende war es dann einfach ein bisschen schwierig. Sobald man einen Red Bull hinter sich hat, sind sie auf den Geraden so schnell. Wir müssen noch einige Verbesserungen vornehmen, aber es ist ein großer Bonus für uns, auf dem Podium zu stehen. Ich bin froh, dass alle nach dem heftigen Crash zu Beginn des Rennens okay sind. Vielen Dank an alle, wir werden weiter alles geben.
George Russell
Wir sind auf den harten Reifen gestartet, weil ich im Qualifying einen Fehler gemacht hatte, und wir dachten, dass wir mit diesem Risiko später im Rennen die besten Chancen hätten, aber am Start gab es nur sehr wenig Grip. Es ist die härteste Reifenmischung, es ist kalt und ich wurde von etlichen Autos überholt. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich berührt wurde, ich war in der Seite von Zhou, und das war's. Ich sprang aus dem Auto, um zu sehen, ob Zhou in Ordnung war, und sah, dass sofort die rote Flagge geschwenkt wurde. Als ich zum Auto zurückkam, konnte ich es aus irgendeinem Grund nicht starten, also rannte ich zurück zum Team, um nachzufragen. Ich bat die Streckenposten, das Auto stehen zu lassen, und als ich zurückkam, stand das Auto auf dem Transporter, so dass ich nicht mehr starten konnte. Das war natürlich frustrierend für mein Rennen, denn das Auto hatte nur einen Reifenschaden, und es besteht kein Zweifel daran, dass wir heute die Pace hatten, um uns auf P6 zurück zu kämpfen, aber am heutigen Tag bin ich einfach nur froh, dass Zhou okay ist.
Toto Wolff
Das war heute ein großartiges Rennen für die Fans, die alle mit so viel Leidenschaft dabei waren. Wir konnten in Barcelona etwas Licht am Ende des Tunnels erkennen und hatten danach auf drei Straßenkursen zu kämpfen. Deshalb möchte ich uns nicht zu sehr loben oder zu pessimistisch sein, sondern lieber vorsichtig bleiben. Wir hatten an allen drei Tagen immer noch unser hartnäckiges Problem mit der Fahrhöhe, das wir unbedingt in den Griff bekommen müssen, aber wir haben an diesem Wochenende eine starke Pace gezeigt, was erfreulich ist, und unsere Updates schienen gut zu funktionieren. In Österreich wird es einige Kurven geben, mit denen unser Auto in der Vergangenheit nicht gut zurechtgekommen ist, aber das ist ein ständiger Lernprozess für uns. In diesem Jahr wird es ziemlich schwierig sein, zu gewinnen, aber wir müssen einfach unsere Sachen in Ordnung bringen, um die Performance des Autos richtig zu nutzen. Für George war es enttäuschend, im Rennen nicht dabei zu sein, denn die Pace des Autos war gut, aber so ist das Reglement, also ist es leider so, wie es ist. Lewis ist ein starkes Rennen gefahren. Vor der Safety-Car-Phase hatten wir den Sieg vor Augen und waren den Ferraris auf den Fersen, aber nach der Safety-Car-Phase waren wir nie ganz in der Position, um die Spitze mitzufahren, da haben wir ein wenig an Schwung verloren. Ich bin froh, dass es jetzt direkt in Österreich weitergeht und wir dort eine weitere Chance erhalten, mehr Informationen zu sammeln und dadurch mehr zu lernen.
Andrew Shovlin
Für das Team ist es schwierig, nach so einem Rennen zu wissen, wie man sich fühlen soll. Einerseits ist es frustrierend, dass wir nur Dritter geworden sind, denn mit zwei Autos und etwas mehr Glück hätten wir um den Sieg und eine gute Punkteausbeute kämpfen können. Andererseits können wir froh sein, dass wir nach einem sehr schwierigen Saisonstart und viel harter Arbeit von allen in Brackley und Brixworth, um einen großen Performancerückstand aufzuholen, an der Spitze mitkämpfen konnten. Für George war das Rennen schnell vorbei. Wir wussten, dass der harte Reifen ein Risiko darstellen würde, aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir am Start so viel Boden verlieren würden. Das trug eindeutig dazu bei, dass George in den Unfall am Start verwickelt war, der sein Rennen beendete, aber zum Glück wurde dabei niemand verletzt. Lewis hingegen hatte einen großartigen Start und schob sich auf Platz 3 nach vorne. Deshalb war es schade, dass er beim Neustart auf den fünften Platz zurückgesetzt wurde, von dem aus wir eine weitere Position verloren. Trotzdem gab es viele Momente, in denen es so aussah, als könnten wir wieder in den Kampf um den Sieg eingreifen, aber leider hat es nicht sollen sein. Dennoch können wir aus den Fortschritten an diesem Wochenende viel Ermutigung ziehen. Wir haben das Auto deutlich verbessert, und es scheint die Erwartungen erfüllt zu haben. Jetzt, da wir wissen, was mit dem Auto funktioniert, können wir noch mehr nachlegen. Wir haben nun ein paar Tage Zeit, um uns vor dem Sprintrennen in Österreich neu zu sortieren. Es gibt also innerhalb kurzer Zeit viel zu tun, aber wir freuen uns darauf, mit einer erneuerten Hoffnung, an der Spitze mitkämpfen zu können, dorthin zu fahren.
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