Würde jemand das ""Große Drehbuch der Formel 1" schreiben, dann hätte dieser Ghostwriter beim Großen Preis von Österreich alles richtig gemacht. Dauer-Sieger Lewis Hamilton schwächelte ungewohnt, Ferrari und Red Bull durften so auch mal vor den Silberpfeilen fahren und sogar auf dem Treppchen stehen. Und weil die Silberpfeile nicht richtig konnten wie sie wollten, kam beim Zweiampf um die Spitze tatsächlich echte Spannung auf.
Für Ferrari aber schmeckte der zweite Platz bitter. Denn die Roten mussten erkennen, dass sie auch wenn die Silberpfeile eine Siesta einlegen, noch nicht stark genug sind für einen Sieg. Der oft gescholtene Max Verstappen haderte mit einem verpatzten Start, fing schlussendlich Ferrari-Pilot Charles Leclerc kurz vor dem Ziel durch ein mutiges, aber einwandfreies Überholmanöver ab und machte die vieltausendfach in Oranje gewandeten Fans aus Holland rasend vor Begeisterung. Zwar gab es noch einen Protest von Ferrari, aber der wurde ebenso abgeschmettert wie die roten Renner selbst. Für Honda war es der erste Sieg seit langem.
Ferrari Pilot Charles Leclerc übernahm früh die Kontrolle über das Rennen, gegen einen furios auftrumpfenden Max Verstappen hatte er dann aber keine Chance
Sebastian Vettel lächelte nach dem Rennen vieldeutig in die Kameras, beglückwünschte seinen Teamkollegen und wirkte auf den Betrachter wie jemand, der es einfach leid ist, zum wiederholten Male zu erläutern, warum es denn wieder nicht geklappt hat.
Leclerc war sauer. Schon früh hatte er im Rennen vorn gelegen und nun sah er sich von Verstappen überrumpelt, der war nach seiner furiosen Aufholfahrt zwei Runden vor Schluss in einer Rechskurve neben den Monegassen gestossen und wich nicht zurück, als Leclerc nach rechts einlenkte. Die Autos berührten sich an den Vorderrädern, Verstappen aber konnte durchziehen und war vorbei. Das Überholmanöver wurde von den Stewards unter Beobachtung gestellt, aber erfreulicherweise wollte niemand Max Verstappen hier einen Strick drehen. Verstappen selbst sagte: "Das war hart, aber fair gefahren!" Überholmanöver sehen die Fans in der Formel 1 selten genug, dann obendrein diejenigen bestrafen, die ihr Herz in beide Hände nehmen, wäre sicher das falsche Signal.
Auch Lewis Hamilton ging im Oranje unter. Ungewohnte Schwächen auf der Piste und an der Box ließen nicht mehr als einen 5.Platz zu.
Platz drei für Valteri Bottas, er erzielte damit in seinem 50. Rennen für Mercedes-AMG Petronas Motorsport seinen dritten Podestplatz in Spielberg. Vettel trudelte auf P4 ein und Lewis überquerte die Ziellinie als Fünfter. Und trotz der enormen Hitze erreichten alle Starter das Ziel.
Lewis Hamilton (197 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 31 Zählern Vorsprung auf Valtteri (166 Punkte) an.
Mercedes-AMG Petronas Motorsport (363 Punkte) liegt in der Konstrukteurs-Wertung mit 135 Zählern Vorsprung vor Ferrari (228 Punkte).
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar