Internationaler Meistertitel für Mercedes-AMG

Mercedes-AMG sichert sich Herstellerwertung in der IGTC mit Sieg in Indianapolis

Internationaler Meistertitel für Mercedes-AMG: Mercedes-AMG sichert sich Herstellerwertung in der IGTC mit Sieg in Indianapolis
Erstellt am 10. Oktober 2022

Dank einer herausragenden Aufholjagd haben Daniel Juncadella, Raffaele Marciello  und Daniel Morad das Indianapolis 8 Hour gewonnen. Das Trio war nach einer roten Flagge im Qualifying mit dem Mercedes-AMG GT3 #77 vom Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing nur von Rang 15 ins Rennen gegangen. Ein vierter Platz durch das Mercedes-AMG Team WINWARD und ein Pro-Am-Klassenpodium durch SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP rundeten ein erfolgreiches Wochenende ab. Für Mercedes-AMG Customer Racing bedeutet dieses Resultat nicht nur den dritten Gesamtsieg im dritten Saisonlauf der Intercontinental GT Challenge powered by Pirelli, sondern auch den erstmaligen Gewinn der Herstellerwertung.

Mit der Austragung des prestigeträchtigen Indianapolis 8 Hour eröffnete die Intercontinental GT Challenge (IGTC) am Wochenende ihre zweite Saisonhälfte. Nach dem historischen Dreifachtriumph im Bathurst 12 Hour und dem emotionalen Doppelsieg bei den TotalEnergies 24 Hours of Spa visierten die Mercedes-AMG Customer Racing Teams auch für den dritten Saisonlauf wieder das bestmögliche Ergebnis an.

Vertreten wurde die Performance- und Sportwagenmarke aus Affalterbach auf dem traditionsreichen Indianapolis Motor Speedway von acht Mercedes-AMG GT3. Das Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing (#77), SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP (#75), US Racetronics (#6) und das Mercedes-AMG Team WINWARD (#33) traten in der IGTC-Wertung an, in der Mercedes-AMG bereits vor dem Wochenende sowohl die Gesamt- und Pro-Am- als auch die Herstellermeisterschaft souverän angeführt hatte. Gleichzeitig fuhren auf dem als „Brickyard“ bekannten Traditionskurs Cameron Racing (#39), CrowdStrike Racing by Riley Motorsports (#04) und DXDT Racing (#08, #63) das Saisonfinale der Fanatec GT World Challenge America powered by AWS aus.

Rote Flagge im Qualifying sorgt für Pole Shootout ohne zahlreiche Favoriten

Bereits nach dem ersten Abschnitt des dreigeteilten Qualifyings am Freitag mussten einige Teams ihre Hoffnungen auf eine gute Startposition aufgeben. Mehrere Fahrer hatten noch keine schnelle Runde absolviert, als eine rote Flagge der Session ein vorzeitiges Ende setzte. Damit hatten unter anderem der Mercedes-AMG GT3 #77 vom Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing und die #75 von SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP keine Chance mehr auf eine Teilnahme am Pole Shootout der besten zehn Fahrzeuge.

Mit dem Mercedes-AMG Team WINWARD schaffte aber trotzdem ein Performance-Team das Weiterkommen in das entscheidende Quali-Segment. Das Steuer übernahm Jules Gounon, der als Führender der Fahrerwertung in den US-Bundesstaat Indiana gereist war. Der Mercedes-AMG Pilot ging antizyklisch zur Konkurrenz auf die Strecke, nutzte die freie Fahrt und sicherte seinem Team mit einer neuen Rekordzeit (1:22,190 Min.) auf dieser Kursvariante die Pole Position.

Den Start von Platz eins überließ Gounon am Samstag aber seinem Teamkollegen Russell Ward (USA). Daniel Morad und das Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing nahmen das achtstündige Rennen von Position 15 in Angriff, dahinter reihte sich Kenny Habul (AUS) von SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP ein.

Ereignisreiche Startphase für die Mercedes-AMG Teams WINWARD und Craft Bamboo Racing

Trotz einer guten Reaktionszeit beim Start konnte Ward den ersten Platz im Rennen am Nachmittag nicht lange verteidigen. Der US-Amerikaner fiel in seinem Doppelstint mit der #33 zunächst sogar aus den Podesträngen. In die entgegengesetzte Richtung ging es für Daniel Morad und den GT3 #77: Mit einer spektakulären Aufholjagd arbeitete sich der Kanadier kontinuierlich durch das Feld, wodurch das Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing nach wenigen Minuten bereits Neunter war.

Auch nach dem ersten Boxenstopp setzte Morad am Steuer der #77 seinen Lauf fort. Auf Rang vier liegend erhöhte er zunehmend den Druck auf die vor ihm fahrenden Konkurrenten. Einen damit provozierten Fehler nutzte Morad schließlich für den Sprung auf Platz drei. Kurze Zeit später brachte ihn ein erfolgreiches Überholmanöver auch noch auf P2, bevor er das Steuer in dieser aussichtsreichen Position nach drei Stunden an seinen Teamkollegen Daniel Juncadella übergab. Als der Führende kurz vor der Halbzeit des Rennens eine Durchfahrtsstrafe absitzen musste, übernahm der spanische GT3-Routinier im Mercedes-AMG GT3 #77 vom Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing die Spitzenposition. Jules Gounon rangierte mit dem GT3 #33 zu diesem Zeitpunkt auf Platz drei.

Safety-Car-Einsätze führen zu packendem Duell um den Gesamtsieg

Eine Safety-Car-Phase kurze Zeit später brachte das entzerrte Feld wieder zusammen und sorgte so für eine spannende Konstellation an der Spitze. Nur noch fünf Fahrzeuge befanden sich der Führungsrunde, darunter die #77 und die #33 auf den Plätzen eins und drei. Juncadella behielt nach dem Restart die Führung, obwohl er sich immer wieder gegen Angriffe wehren muss.

Der Zweikampf an der Spitze ging in die nächste Runde, als Raffaele Marciello drei Stunden vor Schluss im Cockpit der #77 Platz nahm. Unter Druck ließ Marciello die Konkurrenz nicht in Schlagdistanz kommen, es gelang ihm aber auch nicht, sich entscheidend abzusetzen. Einen erneuten Safety-Car-Einsatz nach sechs Stunden nutzten beide Performance-Fahrzeuge für einen Boxenstopp. Durch das unglückliche Timing kam Gounon mit der #33 allerdings direkt hinter dem Safety Car auf die Strecke, was ihm eine ganze Runde und den dritten Platz kostete.

Bei einem Überrundungsvorgang verlor auch Raffaele Marciello in der #77 zunächst die Führung, hielt aber den Anschluss an den Konkurrenten. Es entwickelte sich ein packendes Duell um den Sieg. Immer wieder legte sich Marciello den Gegner zurecht und scherte aus. 90 Minuten vor dem Ende gelang ihm schließlich die entscheidende Attacke.

Marciello rettete im Anschluss den knappen Sieg für das Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing ins Ziel und setzte damit auch seine persönliche Erfolgsserie in diesem Jahr fort. Aufgrund der Safety-Car-Einsätze war für das Mercedes-AMG Team WINWARD Platz vier das Maximum. Mit diesem Ergebnis bleibt die Fahrermeisterschaft weiterhin offen, die Trophäe wird aber mit Sicherheit an einen Mercedes-AMG Piloten gehen. Daniel Juncadella führt die Wertung mit 68 Punkten an, es folgen Jules Gounon mit 62 und Raffaele Marciello mit 50 Punkten.

Klassenpodium und Titelfeier für SunEnergy1 Racing in der Pro-Am-Kategorie

Nach dem Gesamtsieg in Bathurst und dem Klassenpodium in Spa-Francorchamps gelang SunEnergy1 Racing beim Indianapolis 8 Hour das nächste ausgezeichnete Ergebnis. Dominik Baumann (AUT), Kenny Habul und Martin Konrad (AUT) beendeten das Event auf dem siebten Gesamtplatz und sicherten sich mit einer beeindruckenden Vorstellung den zweiten Platz in der Pro-Am-Klasse. Damit ist den Titelverteidigern in dieser Kategorie, Habul und Konrad, bereits vor dem letzten Saisonevent in Abu Dhabi der erneute Pro-Am-Titel nicht mehr zu nehmen.

Mercedes-AMG sichert sich vorzeitig die Trophäe für den besten Hersteller

Die Ergebnisse auf dem Indianapolis Motor Speedway bedeuten für Mercedes-AMG außerdem die vorzeitige Herstellermeisterschaft. Nachdem die Kundensportteams in den ersten beiden Saisonläufen die maximale Punkteausbeute erreicht hatten, genügten Platz eins und vier, um zum ersten Mal in der Geschichte der Intercontinental GT Challenge die begehrte Trophäe nach Affalterbach zu holen.

Intercontinental GT Challenge 2022 findet mit den Gulf 12 Hours im Dezember ihren Abschluss

Nach Starts in Australien, Europa und nun auch Nordamerika steht für die Intercontinental GT Challenge in diesem Jahr nur noch ein Event in Asien auf dem Programm. Am 10. Und 11. Dezember findet auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi das Saisonfinale 2022 statt, in dem die Entscheidung um die Fahrermeisterschaft fallen wird. Die Gulf 12 Hours als GT-Langstreckenrennen feierten 2012 ihre Premiere und sind in diesem Jahr erstmals Teil des IGTC-Kalenders.

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing:„Der dritte Sieg im dritten IGTC-Rennen beweist einmal mehr, wie zuverlässig der Mercedes-AMG GT3 auf die Distanz funktioniert. Der Herstellertitel ist die logische Konsequenz einer historischen und einzigartigen Saison. Vielen Dank deshalb an alle unsere Teams für ihren unermüdlichen Einsatz. Glückwunsch außerdem an das Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing zum Sieg und SunEnergy1 Racing zur Pro-Am-Meisterschaft. Jetzt freuen wir uns auf den Titelshowdown bei den Fahrern in Abu Dhabi.“

Raffaele Marciello, Fahrer Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing #77: „Wir wussten, dass es ein harter Kampf wird. Die Duelle auf der Strecke haben aber viel Spaß gemacht. Am Ende bin ich froh, dass ich noch vorbeigekommen bin und die Führung verteidigen konnte. Daniel Morad hat bei seinem Dreifachstint einen unglaublichen Job gemacht, Dani Juncadella im Anschluss genauso. Ich kann mich nicht beschweren.“

Daniel Juncadella, Fahrer Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing #77:„Es war ein schönes Rennen. Wir sind zwar hinten gestartet, haben von dort an aber eine starke Leistung gezeigt. Daniel Morad ist beim ersten Stint überragend gefahren. Die Pace während meines Stints war ebenfalls gut. Raffaele hat die Führung dann untypischerweise aus der Hand gegeben, aber sie sich wieder zurückgeholt. Ein perfektes Resultat nach P2 im letzten Jahr. Ich bin sehr zufrieden.“

Daniel Morad, Fahrer Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing #77: „Wir hatten über die Distanz eigentlich nie größere Probleme. Durch das Pech im Qualifying hatten wir natürlich etwas zu kämpfen, aber wir kamen gut durch das Feld und sind ruhig geblieben. Das Auto war ideal für dieses Rennen und alle Fahrer haben ihre beste Leistung abgerufen. Ich könnte nicht glücklicher sein als mit diesem Sieg.“

Philip Ellis, Fahrer Mercedes-AMG Team WINWARD #33:„Es war ein etwas frustrierendes Rennen. Eigentlich hätten wir mit der #77 am Ende um den Sieg kämpfen sollen, aber die Rennleitung hat uns mit dem Safety Car einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es nervt, dass wir so nah dran waren. Aber das Team hat wie immer einen einwandfreien Job gemacht. Das Positive ist, dass unser Teamkollege Jules immer noch im Meisterschaftsrennen ist.“

Dominik Baumann, Fahrer SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP #75:„Wir hatten das gesamte Rennen über eine gute Pace. Leider hatten wir das Pech, dass unsere Konkurrenz das Safety Car für einen Boxenstopp nutzen konnte. So haben wir die Führung in der Klasse verloren. Ich habe am Schluss alles versucht, kam aber nicht mehr vorbei. Alles in allem sind wir zufrieden. Für mich war es das erste Mal hier. Die Strecke ist fantastisch.“

Martin Konrad, Fahrer SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP #75: „Wir lagen mit der #75 richtig gut im Rennen. Auch wenn wir durch das Safety Car die Führung verloren haben, war es eine gute Leistung. Wir haben die Pro-Am-Meisterschaft geholt, die wir jetzt intensiv feiern können.“

Kenny Habul, Fahrer SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP #75: „Danke an Mercedes-AMG und AKKODIS ASP für ihre Hilfe bei diesem Rennen. Letztes Jahr haben wir hier gewonnen, dieses Jahr hat es um eine halbe Sekunde nicht gereicht. Deshalb sind wir etwas enttäuscht. Aber wir haben wichtige Punkte für die IGTC geholt und darauf kommt es an.“

Ergebnis, Indianapolis 8 Hour1:

Pos.
Gesamt

 

Pos.
Klasse

 

Nr.

Fahrzeug

 

Team

 

Fahrer

 

Rd.

1.

 

1.
Pro

 

77

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team Craft Bamboo Racing

 

Daniel Juncadella (ESP), Raffaele Marciello (SUI), Daniel Morad (CAN)

 

328

2.

 

2.
Pro

 

71

Ferrari 488 GT3

 

AF Corse

 

Antonio Fuoco (ITA), Ulysse de Pauw (BEL), Daniel Serra (BRA)

 

328

3.

 

3.
Pro

 

96

BMW M4 GT3

 

Turner Motorsport

 

Michael Dinan (USA), John Edwards (USA), Robby Foley (USA)

 

328

4.

 

4.
Pro

 

33

Mercedes-AMG GT3

 

Mercedes-AMG Team WINWARD

 

Philip Ellis (SUI), Jules Gounon (FRA), Russell Ward (USA)

 

328

...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7.

 

2.
Pro-Am

 

75

Mercedes-AMG GT3

 

SunEnergy1 Racing by AKKODIS ASP

 

Dominik Baumann (AUT), Kenny Habul (AUS), Martin Konrad (AUT)

 

325

18.

 

2.
Am

 

08

Mercedes-AMG GT3

 

DXDT Racing

 

David Askew (USA), Valentin Pierburg (GER), Scott Smithson (USA)

 

288

DNF

 

DNF
Pro-Am

 

04

Mercedes-AMG GT3

 

CrowdStrike Racing by Riley Motorsports

 

Colin Braun (USA), Ben Keating (USA), George Kurtz (USA)

 

236

DNF

 

DNF

Pro-Am

 

63

Mercedes-AMG GT3

 

DXDT Racing

 

Patrick Assenheimer (GER), Dirk Müller (GER), Bryan Sellers (USA)

 

209

DNF

 

DNF

Pro-Am

 

39

Mercedes-AMG GT3

 

Cameron Racing

 

Chris Cagnazzi (USA), Guy Cosmo (USA), Shane Lewis (USA)

 

103

DNF

 

DNF

Pro

 

6

Mercedes-AMG GT3

 

US Racetronics

 

Steven Aghakhani (USA), Loris Spinelli (ITA), Tristan Vautier (FRA)

 

 

 

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