Während in Europa der Motorsport im tiefen Winterschlaf liegt, dreht sich die Rennsport-Welt in anderen Teilen dieser Erde fleißig weiter. In den kommenden Wochen beteiligt sich Mercedes an gleich zwei hochkarätigen Renn-Events, die unterschiedlicher nicht sein könnten: an der Formel E WM in Santiago de Chile und einem der berühmtesten GT-Rennen der Welt - den 12h im australischen Bathurst.
Unterschiedlicher könnten zwei Rennserien nicht sein! Auf der einen Seite die Intercontinental GT Challenge (IGTC), bei der klassische GT-Sportwagen der höchsten Klasse GT3 auf einer traditionellen und herausfordernden Naturrennstrecke gegeneinander antreten. Auf der anderen Seite startet die voll elektrische, quasi lautlose Formel E WM auf einem extra installierten Straßenkurs im chilenischen Santiago. In beiden Rennen treten Mercedes-Fahrzeuge mit Siegchancen an.
Formel E in Santiago
Das zweite Rennwochenende in der noch jungen Teamgeschichte führt das Mercedes-Benz EQ Formel E Team am kommenden Wochenende zum Santiago E-Prix nach Chile. Die chilenische Hauptstadt ist seit der Saison vier Bestandteil des Rennkalenders und somit in diesem Jahr zum dritten Mal Austragungsort eines E-Prix. Nachdem das Debüt im Februar 2018 noch auf einer Strecke am Parque Forestal stattgefunden hat, treten die Teams seit dem Vorjahr auf einem Kurs im Parque O'Higgins an.
Für die dritte Ausgabe in diesem Jahr wurde die Strecke in allen Sektoren erheblich umgebaut und leicht verkürzt. In diesem Zuge wurde unter anderem die Schikane entfernt. Insgesamt erwarten die Piloten elf Kurven, darunter acht Links- sowie drei Rechtskurven. Die neue Streckenlänge beträgt 2,287 km, der Vollgasanteil beträgt 50%. Der geänderte Streckenverlauf sollte zudem zu den höchsten Topspeeds der Saison führen.
Besondere Beachtung kommt in Santiago den erwarteten hohen Temperaturen zu, die bereits in der vergangenen Saison für eine riesige Herausforderung sorgten. Während des Rennens erreichten die Luft- und die Streckentemperatur im Vorjahr Spitzenwerte von knapp 38°C respektive mehr als 46°C. Damit war Santiago 2019 der bislang heißeste E-Prix in der Geschichte der Formel E.
Nach den unerwarteten Erfolgen beim Saisonstart in Diriyah reist das Mercedes-Benz EQ Formel E Team als Führender in der Teamwertung zum dritten Saisonrennen nach Chile. Nach zwei von 14 Saisonläufen belegen die Fahrer Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries die Plätze zwei und neun in der Fahrerwertung. Der Start zum Santiago E-Prix erfolgt am kommenden Samstag, 18. Januar um 16:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MEZ).
Stimmen vor dem Santiago E-Prix 2020
Ian James, Teamchef:
"Unser Debüt in der Formel E hat dem Team einen enormen Motivationsschub verschafft. Sowohl Nyck als auch Stoffel haben eine außergewöhnlich gute Leistung gezeigt und die gesamte Mannschaft hat bewiesen, wozu sie in der Lage ist. Abgesehen von den beiden Podestplatzierungen haben wir bei unserer Performance ein gewisses Level an Konstanz unter Beweis gestellt. Gleichzeitig konnte man erkennen, was die Formel E auszeichnet: die Rennen sind unvorhersehbar und das Qualifying-Format stellt eine eigene, ganz besondere Herausforderung dar."
"In den vergangenen Wochen haben wir alles genau angesehen, was wir während unserer ersten beiden Rennen gelernt haben. Diesen Weg möchten wir nun in Chile fortsetzen. Jetzt geht es darum, den notwendigen Fokus zu bewahren. Anders als in Saudi-Arabien stellen die hohen Temperaturen in Santiago sicher eine Herausforderung dar. Deshalb halten wir an unserem ursprünglichen Ziel fest, welches lautet, mit beiden Autos in die Punkteränge zu fahren. Allem voran möchte das Team aber endlich wieder raus auf die Rennstrecke!"
Stoffel Vandoorne:
"Hinter uns liegt eine recht lange Pause seit den ersten beiden Saisonrennen in Saudi-Arabien. Es fühlt sich fast so an, als ob sie schon vor einer kleinen Ewigkeit gewesen wären. Deshalb freue ich mich riesig darauf, endlich wieder Rennen zu fahren. Santiago wird eine enorme Herausforderung für uns. Im vergangenen Jahr war es dort extrem heiß und diesmal dürfte es genauso sein. Es ist eines der härtesten Rennen der Saison, gerade mit Blick auf den Umgang mit der Hitze. Dadurch werden die Fahrer, die Autos und die Batterien sehr stark belastet. Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende an unsere Leistung aus Diriyah anknüpfen können. Das war ein fantastisches Debüt für unser Team."
Nyck de Vries:
"Zum Auftakt des Jahres geht es für uns zum zweiten Rennwochenende der Saison nach Santiago. Wir hatten seit dem Saisonstart in Diriyah eine kleine Pause, wobei ich es lieber gehabt hätte, wenn diese nicht ganz so lang gewesen wäre. Ich hatte das Gefühl, dass wir für Saudi-Arabien gut vorbereitet waren und ein gutes Wochenende hatten. Deshalb hätte ich gerne weiter gemacht und direkt daran angeknüpft. Gleichzeitig war es aber auch schön, mich nach einem anstrengenden Jahr ein bisschen zu erholen. Jetzt möchte ich den Schwung des guten Auftaktwochenendes in den Rest der Saison mitnehmen. Uns ist bewusst, welche Herausforderungen uns erwarten und wie stark die Konkurrenz ist. Deshalb gehen wir es Schritt für Schritt an und bleiben mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgaben und lassen uns von dem positiven Beginn nicht verleiten."
IGTC 12h von Bathurst
Zur 18. Auflage des prestigeträchtigen 12-Stunden-Rennens von Bathurst (31. Januar – 2. Februar) schickt Mercedes-AMG Motorsport insgesamt sechs Mercedes-AMG GT3 an den Start. Neben drei Customer Racing Fahrzeugen werden auch drei GT3 mit erweiterter Werksunterstützung auf dem 6,213 Kilometer langen Mount Panorama Circuit im Einsatz sein. Sowohl das Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Black Falcon (#77) als auch Triple Eight Race Engineering (#888) und GruppeM Racing (#999) werden dabei mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 unterwegs sein, der bereits in Dubai sein erfolgreiches Renndebüt feierte und auch in Daytona an den Start gehen wird. Die Zielsetzung für das Rennen ist klar: Nach dem zweiten und dritten Platz in 2018 und 2019 will die Performance- und Sportwagenmarke aus Affalterbach den Sieg holen und sich damit eine vielversprechende Ausgangslage für die ausstehenden Rennen der Intercontinental GT Challenge Powered by Pirelli (IGTC) sichern. Denn nach der knapp verpassten Fahrer- und Herstellermeisterschaft im vergangenen Jahr soll 2020 das Double gelingen.
AMG traditionell stark
Mit den beiden Podiumsplatzierungen 2018 und 2019 kann Mercedes-AMG in den vergangenen beiden Jahren auf eine starke Bilanz beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst zurückblicken. Diese Erfolgsgeschichte soll nun bei der 18. Auflage des Langstrecken-Events fortgesetzt werden, womit AMG den Grundstein für eine erneut erfolgreiche Saison in der Intercontinental GT Challenge legen will. Nach den Vizetiteln in der Fahrer- und Herstellerwertung aus dem Vorjahr greift Mercedes-AMG nun erneut an, um die IGTC-Krone zurückzuerobern, die zuletzt im Jahr 2018 mit dem Gewinn beider Fahrermeisterschaften (Gesamt- und Bronzewertung) nach Affalterbach ging.
Im diesjährigen Rekordstarterfeld von Bathurst (elf Hersteller, 40 Autos) geht Mercedes-AMG mit sechs GT3-Fahrzeugen an den Start – kein Hersteller weist in diesem Jahr mehr Teilnehmer auf. Zum Feld gehört auch wieder das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing, das im vergangenen Jahr sein Bathurst-Debüt gab und auf Anhieb den dritten Platz holte. Maximilian Buhk (GER) und Raffaele Marciello (ITA), die bereits im letzten Jahr die #999 pilotierten und am Ende der Saison Dritter bzw. Vierter in der Fahrermeisterschaft wurden, werden am Mount Panorama von Felipe Fraga (BRA) unterstützt. Der Brasilianer stößt als amtierender GTD-Langstrecken-Champion der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship zum Team. Ein weiteres GT3-Fahrzeug mit erweiterter Werksunterstützung wird vom Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Black Falcon eingesetzt – das Cockpit der #77 teilen sich mit Yelmer Buurman (NED), Maro Engel (GER) und Luca Stolz (GER) ebenfalls drei hochdekorierte Piloten. Komplettiert wird das Line-up der Performance-Fahrzeuge, die allesamt mit dem neuen Mercedes-AMG GT3 antreten, durch die #888 vom Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering um Shane Van Gisbergen (NZL), Jamie Whincup (AUS) und Maximilian Götz (GER), dem IGTC-Vizemeister von 2019.
Daneben sind in Bathurst drei Customer Racing Fahrzeuge im Einsatz, die sich berechtigte Hoffnungen auf gute Klassenplatzierungen in der Pro-Am-Kategorie beziehungsweise im Silver Cup machen dürfen. Für das Team Triple Eight Race Engineering sitzen Nick Foster (AUS), Anton de Pasquale (AUS), Sam Shahin (AUS) und Yasser Shahin (AUS) am Steuer des Mercedes-AMG GT3 #777. Das Team SunEnergy1 Racing um den Gewinner der IGTC-Bronze-Wertung 2018, Kenny Habul (AUS), stellt einen weiteren Mercedes-AMG GT3. Habul wechselt sich in der #75 mit Dominik Baumann (AUT), Martin Konrad (AUT) und David Reynolds (AUS) ab. Zudem gehen Patrick Assenheimer (GER), Sergej Afanasiev (RUS) und ein weiterer Fahrer (tba) im Mercedes-AMG GT3 #46 von Black Falcon an den Start.
Rennbeginn des Liqui-Moly Bathurst 12 Hour ist am Sonntag, 2. Februar, um 5:45 Uhr Ortszeit. Zum sechsten Mal in Folge wird Mercedes-AMG dabei auch das offizielle Safety Car der Veranstaltung stellen. Wie in den vergangenen Jahren auch wird ein Mercedes-AMG E 63 S 4MATIC+ für Sicherheit auf der Strecke sorgen und dabei von weiteren Mercedes-AMG C 43 4MATIC Course Cars unterstützt. Darüber hinaus veranstaltet Mercedes-AMG Australien für seine rund 200 Kunden vor Ort ein Rahmenprogramm mit einer exklusiven Rooftop-Lounge im Hotel Rydges Mount Panoramo mit beeindruckendem Blick auf den Streckenabschnitt „The Chase“.
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Wir blicken voller Vorfreude auf Bathurst und den Beginn der IGTC-Saison. Der Rundkurs auf dem Mount Panorama ist wie geschaffen für ein spektakuläres Auftaktrennen und das Rekord-Teilnehmerfeld verleiht dem Event noch mehr Prestige als es ohnehin schon hat. Nachdem wir 2019 beeindruckende Erfolge in der IGTC erzielt haben und letzten Endes die Vize-Meisterschaft in Fahrer- und Herstellerwertung einfahren konnten, wollen wir dieses Jahr logischerweise ganz nach oben. Wir haben dafür ein top-besetztes Team- und Fahreraufgebot. Gleichzeitig wissen wir natürlich, dass die IGTC jedes Jahr aufs Neue die besten Fahrer und Hersteller der Welt anlockt und es daher große Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft geben wird – aber genau darauf freuen wir uns! Ich wünsche allen Fahrern und Teams eine erfolgreiche und spannende Saison.“
Nr.
Klasse
|
Fahrzeug
|
Team
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Fahrer
|
46
Silver Cup
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Mercedes-AMG GT3 2016
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Black Falcon
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Patrick Assenheimer (GER), Sergej Afanasiev (RUS), tba
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75
Silver Cup
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Mercedes-AMG GT3 2016
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SunEnergy1 Racing
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Dominik Baumann (AUT), Kenny Habul (AUS), Martin Konrad (AUT), David Reynolds (AUS)
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77
Pro
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Mercedes-AMG GT3
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Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Black Falcon
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Maro Engel (GER), Yelmer Buurman (NED), Luca Stolz (GER)
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777
Pro-Am
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Mercedes-AMG GT3 2016
|
Triple Eight Race Engineering
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Nick Foster (AUS), Anton de Pasquale (AUS), Sam Shahin (AUS), Yasser Shahin (AUS)
|
888
Pro
|
Mercedes-AMG GT3
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Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering
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Shane van Gisbergen (NZL), Maximilian Götz (GER), Jamie Whincup (AUS)
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999
Pro
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Mercedes-AMG GT3
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Mercedes-AMG Team GruppeM Racing
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Maximilian Buhk (GER), Felipe Fraga (BRA), Raffaele Marciello (ITA)
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