"Mit unserer Strategie Ambition 2039 bekennen wir uns ganz klar zu einer CO2-neutralen Zukunft, was die Mobilität betrifft. Das gilt nicht nur für unsere Fahrzeuge durch Elektrifizierung, sondern für die ganze Wertschöpfungskette. Zum Beispiel stellen wir unsere Werke jetzt schon in den nächsten Jahren auf CO2-neutrale Produktion um. Und wir arbeiten mit unseren Lieferanten zusammen, das gleiche zu machen. Das heißt, die Mobilität der Zukunft von Mercedes wird CO2-neutral werden", so sagt es Daimler-Boss Ola Källenius im Oktober 2020. Nun hat seine Stratgegie den nächsten Meilenstein erreicht: Die globale Mercedes-Benz Lieferkette wird CO2-neutral.
Mit der Ambition 2039 will Mercedes-Benz in weniger als 20 Jahren eine CO2-neutrale Neuwagen-Flotte anbieten. Gerade die Transformation zur Elektromobilität erhöht den Energiebedarf in der vorgelagerten Lieferkette. So ist die Herstellung eines vollelektrischen Fahrzeugs vor allem aufgrund der Lithium-Ionen-Batterien etwa doppelt so CO2-intensiv wie die eines konventionellen Verbrenners. Trotz eines höheren Energiebedarfs bei der Herstellung bieten die Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz im Vergleich zu konventionellen Antrieben jedoch auch heute schon bei der Ökobilanz in Sachen CO2-Emissionen einen deutlichen Vorteil. Denn erst die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge ergibt ein realistisches Bild: Elektrofahrzeuge können aufgrund ihrer emissionsfreien Fahrt einen großen Teil der zunächst höheren CO2‑Emissionen aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette wieder gut machen. Hier setzt Mercedes-Benz an und reduziert gemeinsam mit dem globalen Lieferantennetzwerk die CO2-Emissionen in der Herstellungsphase.
"Elektromobilität und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand"
Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO: „Elektromobilität und Nachhaltigkeit gehen für Mercedes-Benz Hand in Hand. Mit der elektrischen Luxuslimousine EQS, die bereits für kommendes Jahr in den Startlöchern steht, haben wir auch im engen Schulterschluss mit unseren Partnern bereits wichtige Meilensteine erreicht, etwa durch den Bezug CO2-neutral produzierter Zellen. Diesen Weg führen wir konsequent fort: Bei Vergaben für unsere nachfolgende elektrische Fahrzeugplattform Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) für die Kompakt- und Mittelklasse wenden wir CO2 als Schlüsselkriterium erstmalig durchgängig an.“
Lieferanten ohne Commitment werden nicht berücksichtigt
„Die Erreichung der Mercedes-Benz Ambition 2039 setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern um. Fast die Hälfte unserer rund 2.000 Lieferanten hat bereits einen ‚Ambition Letter of Intent‘ unterzeichnet und bekennt sich damit dazu, uns künftig nur noch mit CO2-neutralen Teilen zu beliefern. Diese Unternehmen stehen für mehr als die Hälfte des jährlichen Einkaufsvolumens der Mercedes-Benz AG. Dies ist ein wichtiger Etappenerfolg auf dem Weg zu unseren Klimazielen: Auch unser Lieferantennetzwerk hat die Zeichen der Zeit erkannt und geht die Transformation mit. Auf besonders CO2-intensive Bauteile und Materialien wie etwa Batteriezellen legen wir einen zusätzlichen Fokus“, sagt Gunnar Güthenke, Leiter Einkauf und Lieferantenqualität, Mercedes-Benz Cars. „Zudem sind wir im Aufbau eines Trackingsystems, mit dem wir künftig verfolgen können, wie sich die CO2-Emissionen über die Zeit reduzieren.“ Mit allen weiteren Lieferanten steht das Unternehmen in engem Austausch, um gemeinsam Strategien zur CO2-Reduktion zu entwickeln.
Klimaneutralität wird in den Vertragsbedingungen verankert und der Ambition Letter zu einem wesentlichen Kriterium für Auftragsvergaben. Spätestens ab 2039 dürfen nur noch Produktionsmaterialien die Werkstore von Mercedes-Benz passieren, die in allen Wertschöpfungsstufen bilanziell CO2-neutral sind. Unterzeichnet ein Lieferant den Ambition Letter nicht, wird er bei Neuvergaben nicht berücksichtigt.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen
Bis 2039 nimmt Mercedes-Benz Materialien und Komponenten zusätzlich in den Fokus, die in der Herstellung und Verarbeitung besonders CO2-intensiv sind. Zu den Fokusbauteilen gehören beispielsweise Batteriezellen, Stahl und Aluminium. Diese Bauteile machen etwa 80 Prozent der CO2-Emissionen in der Lieferkette eines reinen Elektrofahrzeuges aus. Mit zwei strategischen Partnern für Batteriezellen hat Mercedes-Benz bereits eine klare Zielsetzung vereinbart: Die Unternehmen CATL (Contemporary Amperex Technology Co., Limited) und Farasis Energy haben zugesichert, Batteriezellen zu liefern, die mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind-, Solar und Wasserkraft gefertigt werden. Dadurch reduziert sich der CO2-Fußabdruck der Gesamtbatterie um mehr als 30 Prozent. Im nächsten Schritt wird die weitere Lieferkette einbezogen.
1 Kommentar
Pano
7. Dezember 2020 15:35 (vor über 3 Jahren)
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