Wie gut kann die deutsche Autoindustrie die Folgen und Herausforderungen von Corona und Transformation stemmen bzw. bewältigen. Alles andere als pessimistisch schaut der Branchenverband Auto Region e.V., zu deren zahlreichen Mitglieder neben namhaften Zulieferern und Verbänden auch Mercedes-Benz und die BMW AG, auf die kommenden 11,5 Monate.
„Die Lage ist besser als die Stimmung. Wir erwarten 2021 ein gutes bis sehr gutes Autojahr. Davon wird auch die saarländische Automotive-Branche profitieren. Ein Unsicherheitsfaktor ist allerdings die weitere Entwicklung der Pandemie.“ Das stellt Armin Gehl, Geschäftsführer des Branchenverbandes Auto Region e.V., zum Jahresbeginn 2021 in seiner Prognose fest.
Eine Kurzumfrage unter saarländischen Zulieferern zeigt hoffnungsvolle Signale für die weitere Entwicklung in der deutschen Schlüsselbranche Nummer eins mit über 800.000 Beschäftigten. So berichtet ein saarländischer Hersteller von Dieselkomponenten für das erste Quartal von einem guten Auftragseingang für Nutzfahrzeuge und Großmaschinen. Verhalten seien die Abrufe für Diesel-Pkw, nicht zuletzt vor dem Hintergrund auch aktuell wieder geschlossener Autohandelshäuser. Von „positiven Abrufen“ spricht ein saarländischer Hersteller von Motorblöcken und ein Hersteller von Abgastechnik, hier ist man zum Jahresbeginn recht zuversichtlich, stellt Gehl fest. Positive Signale kommen auch von saarländischen Zulieferern aus dem Maschinen- und Anlagenbau, die für Autohersteller arbeiteten. Besonders starke Impulse werden 2021 vom chinesischen Markt kommen, wovon deutsche Premiumhersteller mit ihren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stark profitieren werden. Das schlägt auch positiv auf viele für das Premiumsegment arbeitende Zulieferer in der Großregion durch, so Gehl. Für China würden für 2021 etwa 30 Millionen Neuzulassungen vorhergesagt, davon seien rund 90 Prozent Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Ausblick: Der Verbrenner hat noch Zukunft!
Der Zulassungserfolg der Elektrofahrzeuge am deutschen Markt in 2020 bedeute aber keineswegs das bevorstehende „Aus“ für die Verbrenner, so Gehl. Der Verbrenner hat weiterhin auf mittlere Sicht noch eine entscheidende Rolle als Antriebsform! Die Zuliefererindustrie in der Region, bislang sehr stark auf Verbrennerkomponenten fixiert, sei aber längst in der Elektromobilität mit Komponenten unterwegs. „Hier läuft ein Prozess des technischen Wandels, für den unsere Zulieferer größtenteils gut aufgestellt sind“, so Gehl.
Aber: „Wir können nicht nur auf eine einzige Antriebsform, eben die Batterieelektrik, für die Zukunft setzen.“ Im Übrigen habe die private Mobilität mit Pkws eine weiterhin große Zukunft: „Denn die Menschen, egal auf welchem Kontinent, wollen individuell reisen und mobil sein. Und da ist das Auto noch lange nicht zu schlagen.“ (Quelle: autoregion e.V.)
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