Wie wird die Autoindustrie aus der Krise kommen? Die Püfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) ist mit Blick auf die Automobilherstellerzunft und ihre Zulieferbetriebe wenig optimistisch gestimmt. Die massiven Absatzrückgänge auf den westlichen Märkten und die nur relativ zaghafte Erholung auch im laufenden dritten Quartal verstärken das ohnehin seit Jahren schwelende Problem der Überkapazitäten, heißt es in einer aktuellen Analyse zur Lage. Dazu Constantin M. Gall, Leiter des Bereichs Automotive & Transportation bei EY: „Das dritte Quartal wird zwar deutlich besser ausfallen als das zweite. Die Margen werden dennoch stark unter Druck stehen und sich auch mittelfristig wohl nur langsam erholen, der Absatz wird frühestens 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen“. Hohe Investitionen in die Elektrifizierung, Digitalisierung und Produktpflege drücken zusätzlich die Gewinne.
Krise beschleunigt Konsolidierung und Stellenabbau
Jetzt komme alles auf den Prüfstand, sagt Gall: „Investitionen, die nicht unbedingt nötig sind, werden verschoben. Und die Konsolidierung beschleunigt sich – diese Krise werden nicht alle Autohersteller und erst recht nicht alle Zulieferer überleben.“ Die Konzerne würden näher zusammenrücken und sehr viel enger zusammenarbeiten müssen als bisher.“
Auch an Werkschließungen führe kein Weg vorbei, betont Peter Fuß Partner bei EY.: „Es gibt keinen Grund, Kapazitäten vorzuhalten, die auf absehbare Zeit nicht gebraucht werden und die massiv die Margen belasten.“ Entsprechend rechnet er mit Arbeitsplatzverlusten im großen Stil: „Das große Erwachen wird wohl erst im nächsten Jahr kommen. Dann wird es eine brutale Auslese geben.“
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