Gestern gab es keine guten Nachrichten aus Stuttgart: Daimler-Geschäftszahlen 2019 Deutlicher Gewinneinbruch bei Daimler Daimlers Gewinn für 2019 hat sich halbiert. Und es warten noch weitere hohe Kosten aus der Bewältigung der Diesel-Vergangenheit und der Technologie-Zukunft auf den Konzern. Der neue Chef Ola Källenius hat derzeit viele Baustellen. Die aktuellen Zahlen und die trüben Aussichten haben bei Analysten und Anlegern alles andere als Jubelschreie ausgelöst. Nachdem Anleger sich schon daran gewöhnt haben, dass die Aktie seit Jahren an Wert verliert ( in fünf Jahren - 43%) fürchten die Anleger nach der gestrigen "Hiobsbotschaft" offenbar nun auch um eine drastische Kürzung der Dividende. In der Finanzwelt heizt sich die Stimmung in Sachen Daimler jedenfalls derzeit auf. Ein Mix aus Unmut, Betrübung und Verzagtheit braut sich hier zusammen.
„Katastrophale Zahlen"
NordLB-Analyst Frank Schwope reagiert entsetzt auf die vorläufige Bilanz des Daimler und nannte die gestern vorgelegte Vorabergebnisse "katastrophalen Zahlen". Die Stuttgarter Zeitung zitiert Jürgen Pieper, Autoanalyst beim Bankhaus Metzler. Der gibt sich ebenfalls vergräzt: „Man kennt die Probleme der Autoindustrie, trotzdem schneidet die Mehrzahl der Hersteller besser ab als Daimler“, sagte er. „Volkswagen zum Beispiel kriegt es besser hin, obwohl der Dieselskandal dort härter zugeschlagen hat.“
Rückt eine Fusion mit BMW näher?
Die Baustellen im Konzern - so lautet der einhellige Tenor in den heutigen Kommentaren zu Daimler - seien zahlreich und groß. Die vielen Probleme schreibt man freilich nicht Källenius, sondern seinem Vorgänger Zetsche zu - was auch als Stimmungsmache gegen dessen geplante Rückkehr als Chef des Aufsichtsrat gewertet werden kann. Es wartet eine Herkulesaufgabe auf Källenius. Aber wieviel Zeit wird man ihm geben, bevor der Druck auf Ihn und das Spartenführungspersonal größer wird? Die Uhr tickt. „Ein Jahr Geduld muss man noch haben – 2021 sollten aber Verbesserungen sichtbar werden.“ Andernfalls werde „der neue Daimler-Vorstand unter Druck geraten“, so nochmals Autoanalyst Pieper in der StZ.
Frank Schwope, Analyst bei der NordLB, glaubt auch nicht, dass der Daimler-Führungsmannschaft viel Zeit bleibt. Und der Mann des Geldes ist offenbar auch der Auffassung, dass der Daimler es auch vor dem Hintergrund eines Zusammengehens anderer Konzerne wie jüngst FCA und Peugeot es alleine nicht schaffen kann bzw. es nicht versuchen sollte, es allein zu schaffen: "Vielleicht wird es Zeit für engere Kooperationen oder gar ein Zusammengehen von Daimler und BMW", zitiert boerse.de von der ARD den Analysten.
1 Kommentar
Pano
23. Januar 2020 15:54 (vor über 4 Jahren)
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