Daimler forciert Ende des Verbrenners

Entwicklungsvorstand Schäfer macht Tempo bei der Transformation

Erstellt am 9. März 2021

Electric first: Das ist das neue Motto, dem Daimler-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer mehr Taten und eine Forcierung der Transformationsprozesse vom Verbrenner zum E-Mobilität folgen lassen will. Schäfer will mehr Tempo. Er ist davon überzeugt, dass der Erfinder des Automobils (mit Verbrennungsmotor) sich früher als später wandeln müsse. Im Klartext: Der Abschied vom Verbrenner kommt auch beim Daimler eher.

Electric first und Electric früher

„Wir haben keine Zeit, um noch länger zu warten“, gab Daimler-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer jetzt dem Handelsblatt zu Protokoll: Und weiter sagte er: „Alle müssen anerkennen, dass der Wandel hin zu Elektromobilität vielleicht schneller kommt. Wir bereiten uns jedenfalls auf eine frühere Umstellung vor.“ Die in Brüssel vorbereitete neue Euro 7 Norm zwingt die Autobauer offenbar zur Eile, den Verbrenner viel früher als geplant, in Rente zu schicken. Schon werden auch beim Daimler Nägel mit Köpfen gemacht: So wird das Motorenwerk in Berlin zum Digitalzentrum und das Mercedes-Stammwerk Untertürkheim getreu der Electric-First-Devise umstrukturiert.
Neue, reine Verbrennungsmotoren will der Daimler nicht mehr entwickeln, machte Markus Schäfer bereits Ende Dezember 2020 in einem Interview mit der FAZ bekannt. Mit Blick auf die in Brüssel geplante Einführung der Euro-7-Norm ergibt die bei Mercedes-Benz forcierte Transformation sogar Sinn. Der Verbrennungsmotor muss vor Euro 7 kapitulieren; es führt kein Weg daran vorbei. Was Euro 7 verlangt, „überschreitet Grenzen der Physik“, sagt Schäfer. Und das hat Konsequenzen für die Bereiche Entwicklung und Produktion. Dass Markus Schäfer er Diesel- und Benzin-Modelle aus dem Mercedes-Benz-Portfolio erst ausdünnen und dann komplett ausmustern will, sei seiner Meinung nach für den Autofahrer allerdings leicht zu verkraften. Elektroautos seien Verbrennern nämlich schon jetzt nahezu ebenbürtig, meint der Entwicklungschef.

Autor: Mathias Ebeling

3 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Ja, dann viel Spaß. Es wäre nicht das erste mal, daß Milliarden in den Sand gesetzt werden. Statt diesen unfähigen Politdarstellern mal die Birne zu waschen, kriecht man denen wieder in den Hintern. Das hätte den Konzern bereits zwei mal in die Pleite getrieben, ein drittes mal wird es wohl nicht mehr geben. In Afrika, Arabien, Rußland und weiten Teilen Asiens sowie den USA dürften dann die Verkäufe wohl gegen Null tendieren. Jetzt verstehe ich aber, warum nur noch lächerliche Tanks eingebaut wurden. So soll der geneigte Käufer schon mal auf die lächerlichen Reichweiten der Steinzeit-Akku-Karren eingestimmt werden Vielleicht noch eine Verengung einbauen, damit das tanken ebenfalls Stunden dauert. EU- Europas und Daimlers Untergang.
  • Pano

    Pano

    Ob Elektroautos dem klassischen Verbrenner nahezu ebenbürtig sind hängt mE noch stark vom einzelnen Modell ab. Ganz zu schweigen von den üblichen Themen wie Batteriekosten, Ladeinfrastruktr etc. Und ob Euro 7 wirklich so streng daherkommen wird ist ebenfalls noch nicht ganz ausgegackert. Außerdem vermisse ich eine Aussage darüber wie man dazu steht, daß unterschiedliche Regionen bzw Kontinente unterschiedliche Tempi in Sachen Elektromobilität an den Tag legen. Für einen global aufgestellten Hersteller nicht ganz unwichtig. Klingt alles in allem aus meiner Sicht eher ein bißchen nach Vorwand noch mehr Mittel für Entwicklung und Produktion von ICEs einzusparen bzw diese in noch größerem Umfang in Elektrifizierung und Digitalisierung umzuschichten. Was wohl der Betriebsrat von diesen Aussagen hält? Grüße Pano
  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Noch einer der an die Weihnachtsmann glauben bleibt.

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