Der neue Mercedes-Benz EQC: Interview mit Dr. Zetsche

Dr. Zetsche: „Ich bin heute sehr glücklich"

Der neue Mercedes-Benz EQC: Interview mit Dr. Zetsche: Dr. Zetsche: „Ich bin heute sehr glücklich"
Erstellt am 5. September 2018

Vorhang auf für den neuen Mercedes-Benz EQC, der gestern in Stockholm seine große Premiere feierte. Mercedes-Benz wird das erste batterieelektrisch angetriebene Fahrzeug der Konzernmarke EQ Mitte 2019 auf den Markt bringen. Im Interview am Rande der Premierenfeier erzählt Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche, welche Innovationen im neuen EQC stecken, welche Reichweiten und Ladezeiten das Fahrzeug hat und wie die weitere EQ-Strategie aussieht:

Herr Dr. Zetsche, in Stockholm feiert der EQC Weltpremiere, das erste vollelektrische SUV von Mercedes-Benz Weltpremiere. Was bedeutet der heutige Tag für Sie und Ihr Unternehmen?

Dr. Zetsche: „Ich bin heute sehr glücklich. Wir haben auf der Pariser Autoshow die Wende zur Elektromobilität für Mercedes angekündigt und natürlich - wenn man sieht, wie erfreulich sich das Fahrzeug entwickelt - wartet man sehnlich auf den Tag, wenn man endlich dieses Fahrzeug mit der Öffentlichkeit teilen kann. Dieser Tag ist heute gekommen und deswegen ist es heute ein sehr bedeutender Tag für uns und für mich."

EQ steht für "Electric Intelligence". Was bietet der Antrieb des neuen Elektrofahrzeugs den Kunden? Premiere: Mercedes-Benz EQC Spannendes Debüt in Stockholm: Der Mercedes EQC ist da! Mercedes-Benz macht es in Stockholm spannend: In der schwedischen Hauptstadt wurde heute mit dem Debüt des vollelektrischen EQ C der erste Abkömmling einer

Dr. Zetsche: „Ich glaube, es ist ganz entscheidend, dass - ich sag mal wie von Mercedes gewohnt - die Balance stimmt. Dass wir in allen Dimensionen, die für den Kunden wichtig sind, ein sehr, sehr gutes, ausgereiftes Produkt auf den Markt bringen. Dazu gehören natürlich traditionelle Stärken von Mercedes wie Komfort, Sicherheit, wie convenience, die hier alle auf höchstem Niveau ausgeprägt sind. Dazu gehören natürlich die spezifischen Eigenschaften des elektrischen Antriebs mit großer Reichweite, einem komplett praktisch akustisch nicht wahrnehmbaren Triebstrang auf höchstem Komfort, aber eben auch ein wunderschönes Design und ich bin überzeugt: Dieses Package macht dieses elektrische Fahrzeug zu einem echten Mercedes.“

 

Welche Reichweite wird der EQC haben?
Dr. Zetsche: „Wir haben nicht den final gemessenen Wert, aber wir können sagen, dass es über 450 km NEFZ sein werden und damit für die Kunden ein sehr, sehr attraktives Angebot."

Verbrauch und Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark von der Fahrweise ab. Wie unterstützt der EQC seinen Fahrer dabei?
Dr. Zetsche: „Ich glaube das Entscheidende ist das Zusammenspiel von der mechanisch, in diesem Fall elektrischen Seite des Fahrzeuges mit der digitalen Welt. Das heißt also das MBUX-System, was wir ja seit der A-Klasse mit sehr, sehr großer, guter Resonanz im Markt präsent haben, beinhaltet hier jetzt die elektrischen Themata: Dass dem Kunden gesagt werden kann, wo die nächste Ladestation ist, wie er seine Reise am besten anpasst - um gegebenenfalls auch ein Ladepunkt miteinzubeziehen -, wie er die Fahrweise am besten anpackt. Also viele praktische Hinweise, um aus dem Fahrzeug das optimale Leistungsvermögen zu gewinnen. In dieser Symbiose liegt glaube ich die Besonderheit des Produkts.“

Wie lange wird es dauern, bis die Batterien wieder aufgeladen sind?
Dr. Zetsche: „Von zehn Prozent, praktisch entladen bis auf 80 Prozent Batterieladung kann man in 40 Minuten gelangen und bis zu voller 100-Prozent Ladung in 50 Minuten. Das sind exzellente Werte bei Schnelladen, die dieses Fahrzeug auch flexibel einsetzbar manchen.“

Der EQC hat sowohl an der Vorder- wie auch an der Hinterachse einen elektrischen Antriebsstrang. Welche Vorteile bringt das? Der neue Mercedes-Benz EQC: Highlights & Livebilder Zetsche: „Der EQC ist zu 100 Prozent ein Mercedes“ Der EQC ist da: Er ist der Mercedes-Benz unter den Elektrofahrzeugen. Wir zeigen Livebilder vom neuen Stromer mit Stern und präsentieren seine Highlights
Dr. Zetsche: „Sie haben natürlich auf der einen Seite in Verbindung mit der Batterie insgesamt ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis und wie bei jedem verbrennungsmotorangetriebenen Fahrzeug durch zwei angetriebene Achsen die Möglichkeit, die maximale Traktion auf die Straße zu bringen. Das haben wir gerade am Wochenende in der Formel 1 wieder bewiesen und insofern habe n Sie hier mit vergleichsweise weniger Aufwand elektrisch die Möglichkeit, einen solchen Vierradantrieb über zwei Motoren, die sich dann natürlich auch in der Leistung addieren, darzustellen. Und damit kriegen Sie natürlich auch Beschleunigungswerte, die in der Größenordnung von fünf Sekunden liegen, was ja jenseits von Gut und Böse ist.“

In wieweit unterscheidet sich der EQC im Interieur- und im Exterieur-Design von bisherigen Fahrzeugen?
Dr. Zetsche: „Es war uns wichtig, noch klarer und puristischer zu werden als das unserer Linie ja sowieso entspricht. Das gilt auch für den Grill, der ja mit diesem Hochglanz Blackpanel die elektrodigitale Welt schon klar signalisiert. Wir haben dem gegenüber im Innenraum mit sehr hochwertigen Materialien und geometrischen Mustern eine sehr wohnliche aber auch sehr futuristische Atmosphäre erzeugt, sodass wir glauben, das sind exakt die Werte, die ein Elektrofahrzeug von der Masse abheben können.“

Mercedes-Benz ist führend in Punkto Sicherheit. Gibt es für den EQC ein spezifisches Sicherheitskonzept?
Dr. Zetsche: „Sie haben natürlich durch das hohe Batteriegewicht und die Einflüsse auf die Struktur durch diese große Masse sehr andere Anforderungen auf den Crash. Und wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass die Sicherheit trotzdem auf dem gleichen hohen Niveau ist wie bei einem Verbrennungsmotorfahrzeug. Das haben wir unter anderem dadurch erreicht, dass wir einen Radkäfig aus Stahlrohren erzeugt haben, der eben diese Struktur in einer anderen Form aber mit der gleichen Performance darstellt. Hier ist also ganz spezifischer Aufwand betrieben worden über die Gesetzgebung hinaus um dieses Fahrzeug mit dem Sicherheitskomfort eines Spitzen-Mercedes auszustatten.“

Wie wird der EQC am Markt positioniert?
Dr. Zetsche: „Wir haben ja schon ein, zwei Daten von Wettbewerbern bekommen, die in diesem Segment ihre Fahrzeuge auch preislich positioniert haben. Wir glauben, dass wir eine sehr wettbewerbsfähige Position für dieses Fahrzeug darstellen können und damit nicht das unerreichbare im Showroom stehen haben sondern wirklich ein Auto, das wirklich viele Menschen kaufen wollen aber - davon bin ich überzeugt - auch kaufen können.“

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

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