Auf dem Foto v.l.n.r.: (Matthias Braun, 300 SL-Fahrer Peter, Christian Nikolai)

Da der weit größte Teil der Besucher bei den SCHÖNEN STERNE mit 4, 6, 8 oder 12 Zylindern unter der Haube angereist ist, kam auch das Thema E-Fuels dieses Jahr nicht zu kurz. Wie die meisten Autofahrer treibt auch die Mercedes-Community um, was ihr Auto morgen antreibt und ob der Verbrennungsmotor noch eine Zukunft hat, ohne dem Klima zu schaden.

Am Sonntagmorgen war deshalb Matthias Braun bei SCHÖNE STERNE® zu Gast, der Markenrepräsentant und Ansprechpartner von ARAMCO in Deutschland ist. ARAMCO ist nicht nur der größte Mineralölkonzern der Welt, sondern auch das größte Unternehmen insgesamt mit über 600 Mrd US$ Umsatz im Jahr 2022.

Wir hatten das Vergnügen, mit Matthias Braun auf dem Roten Teppich zu sprechen und ihn über die neusten Entwicklungen sowie die Potentiale von efuels zu befragen. Seine Botschaft war unmissverständlich: efuels sind kein Nischenprodukt für einige, wenige Spezialanwendungen mit einem Liter-Preis von €5,-- oder mehr, sondern die perfekte Ergänzung in einer technologieoffenen Zukunft, die alle Antriebsarten und Energiequellen mit CO2-Minderungspotential gleichberechtigt bietet – zu erschwinglichen Preisen nahe den heutigen Benzinpreisen.

Braun argumentierte hierbei nachvollziehbar, dass aktuell ca. 1.4 Mrd. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf der Erde unterwegs sind, die nicht alle in einem überschaubaren Zeitrahmen gegen elektrisch betriebene PKW und LKW ausgetauscht werden können. Dass die Frage der CO2-neutralen Stromerzeugung in dieser Größenordnung nach wie ungeklärt ist, dürfte zudem ein weiteres Problem sein, wenn man ausschließlich auf eine Technologie setzt.

Das wird natürlich auch die Besitzer eines schönen Sterns freuen, denn eine Umrüstung eines S500 oder 200D auf Elektroantrieb dürfte für die wenigsten infrage kommen.

Sogenannte E-Fuels sind Power-to-Liquid Kraftstoffe, die nicht aus fossilem Erdöl gewonnen werden, sondern durch Elektrolyse aus CO2 und Wasserstoff. Dadurch wird kein fossiles CO2, sondern nur das für die Produktion verwendete CO2 freigesetzt. So sind diese Kraftstoffe klimaneutral und binden sogar in Lagerbeständen noch gigantische Mengen an klimaschädlichem CO2 in flüssiger Form.

Die Umstellung eines Fahrzeugs ist denkbar einfach: Tankdeckel auf, wie gewohnt, tanken – fertig! Es sind nämlich keinerlei Umrüstungen nötig, da E-Fuels in ihrer chemischen Zusammensetzung herkömmlichem Super oder Super+ so ähnlich sind, dass sie in jedem Motor problemlos genutzt werden können. Sie entsprechen sogar der in der EU gültigen Norm

EN228, sodass sie auch von allen Herstellern bedenkenlos für alle gängigen Benzinmotoren freigegeben sind.

Momentan sind die verfügbaren Mengen noch nicht groß genug, weshalb efuels aktuell noch recht teuer sind. Dies wird sich aber sehr bald ändern, wenn die notwendigen Produktionsanlagen ihren Betrieb aufgenommen haben. Mit Solarstrom in sonnenreichen Regionen steht nämlich Strom zu 1 Euro-Cent / kWh zur Verfügung.

Im gleichen Verfahren kann zukünftig übrigens auch Diesel hergestellt werden. Aktuell gibt es aber schon synthetischen Dieselkraftstoff mit 90% CO2-Minderungspotential, der aus Altspeisefetten hergestellt wird. Er nennt sich HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) und ist nur wenige Euro-Cent teurer als fossiler Diesel. Je nach Herkunft des Stroms sind hier zukünftig auch 100% CO2-Ersparnis möglich.

Bisher war der Verkauf von HVO als Reinkraftstoff (HVO100) in Deutschland noch nicht wie in anderen EU-Ländern zugelassen, was sich aber Ende des Jahres ändern wird: Das Bundesumweltministerium wurde durch die Bundesregierung beauftragt, die Freigabe auf den Weg zu bringen.

Mit dem Zitat, das wir hier als Überschrift verwendet haben schloss Matthias Braun auch seinen Besuch: „Schöne Sterne können nachhaltig scheinen!“.

Zieht man in Betracht, dass ein langes Leben eines Fahrzeugs das Thema Nachhaltigkeit noch sinnvoller erscheinen lässt, sind die Besucher der SCHÖNEN STERNE auf dem richtigen Weg: Lange pflegende Nutzung – schon bald mit neuen Kraftstoffen, die klimaneutral ist.

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