Wenn „Gas the Past“ und Elektromobilität die Zukunft ist, dann sollte man meinen, dass es zum Beispiel aus Gründen der Innovationskraft und Technologieführerschaft sowie nicht zuletzt auch aus Sicht zukunftssicherer Arbeitsplätze in der Produktion eigentlich eine gute Sache sein sollte, wenn ein Autobauer möglichst viele Komponenten wie z.B. Antriebsstrang und E-Motor selber fertigt. Diese Überlegung macht bzw. machte Sinn - auch in Stuttgart. 2011 gründete Daimler folgerichtig als gleichberechtigtes Gemeinschaftunternehmen mit Bosch den Elektromotoren-Hersteller EM-motive. Mit bis heute rund 450.0000 produzierten Elektromotoren, die sich beispielsweise in Fahrzeugen von Daimler, Porsche, Fiat, Volvo sowie Peugeot und StreetScooter wiederfinden, avancierte EM-motive zu einem der erfolgreichsten Elektromotoren-Hersteller Europas. Klingt nach einer Story mit ganz viel Zukunftspotential. Doch nun hat der Daimler alle Anteile an dem Unternehmen an Bosch verkauft. Bosch darf sich über den Deal freuen, denn als Alleininhaber von EM-motive kann der Autozulieferer der sehr starken E-Motor-Konkurrenz aus Deutschland - allen voran ZF aus Friedrichshafen - etwas selbstbewusster entgegentreten. Daimler wiederum verzichtet mit dem Verkauf seiner Anteile an EM-motive (vorerst) auf eine eigene Produktion von E-Motoren. Woher sollen die Motoren für die angekündigte große Elektro-Offensive von Mercedes-Benz künftig kommen? Zum einen möchte Daimler erklärtermaßen Kunde bei EM-motive bleiben und zum anderen will, wird bzw. muss man die E-Motoren bei Bedarf woanders - das heißt: auf dem Weltmarkt - beschaffen. (Foto: Bosch)
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Egide aus belgien
24. Januar 2019 20:36 (vor über 5 Jahren)
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