Gestern verabschiedete die Europäische Kommission das sogenannte zweite „Mobility Package“. Zu diesem Paket gehören neun Gesetzesinitiativen, darunter die CO2-Regulierung für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für die Zeit nach 2021.
Demnach sollen die Automobilbauer den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte in der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 um 30 % verringern. Gelingt dies einem Autobauer nicht, will die EU-Kommission hohe Strafzahlungen verhängen. Bis 2025 soll bereits eine Reduktionsvorgabe von 15 % als Zwischenziel verbindlich gemacht werden. Bei leichten Nutzfahrzeugen soll der CO2-Ausstoß gleichfalls um 15 % bis 2015 und 30 % bis zum Jahr 2030 gesenkt werden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisiert die Initiative der EU-Kommission. Er teilt mit: „Der vorgelegte Entwurf stellt die Automobilindustrie vor extreme Herausforderungen. Ob diese vorgeschlagenen CO2-Zielwerte zu erreichen sind, ist aus heutiger Sicht mehr als fraglich und hängt maßgeblich davon ab, wie schnell alternative Antriebe in den kommenden Jahren von den Kunden angenommen werden und wie schnell die öffentliche Infrastruktur aufgebaut wird. Faktoren wie die Unsicherheit bei der Elektromobilität, sinkende Verkäufe von CO2-sparenden Dieselmodellen und die Tatsache, dass viele Technologien zur Kraftstoffersparnis bereits ausgereizt sind, sind zu berücksichtigen. Dass Europa ambitionierte Klimaziele verfolgt, ist richtig, aber unser Kontinent darf sich nicht zu weit von anderen Regionen der Welt wie den USA oder Asien entfernen. Die europäische Automobilindustrie wird im internationalen Wettbewerb stärker belastet als ihre Wettbewerber. Das verbindliche Zwischenziel für 2025 überspannt die Anforderungen.“
Übrigens: An den bisher erreichten Fortschritten hinsichtlich der Senkung des CO2-Ausstoßes hat der Dieselmotor einen erheblichen Anteil. Gegenüber einem vergleichbaren Benziner besitzt der Selbstzünder einen CO2-Vorteil von bis zu 15 %. Eingedenk dessen, so macht der VDA klar, wäre es klimapolitisch ein Fehler, den Diesel schlecht zu reden und sich von ihm zu verabschieden. (Bild: Pixabay)
Autor: Mathias Ebeling
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar