China ist in den letzten Jahren für Mercedes-Benz zum wichtigsten Markt geworden. Und das wird und muss so bleiben, wiederholt Mercedes-Chef Ola Källenius wie ein Mantra - und dass obwohl die Elektromodelle von Mercedes-Benz, die ja die Zukunft des Sterns sein sollen - im Reich der Mitte derzeit eher Ladenhüter als Bestseller sind. Einzig Tesla kann sich - nicht zuletzt wegen seiner drastischen Preissenkungen - im chinesischen BEV-Markt nennenswerte Marktanteile sichern. Ansonsten ist der Markt für vollelektrische Automobile in China eine Angelegenheit für chinesische Automobilbauer. Die Automobilwoche berichtet, dass der Mercedes-CEO sich nichtsdestotrotz absolut zuversichtlich zeigt, dass Mercedes-Benz im Reich der Mitte auch mit vollelektrischen Modellen besser bei den Kunden ankommen werde. Dafür werde man die Elektro-Strategie neu justieren. Und es brauche dafür einen langen Atem.
China ist der Markt, der bei Mercedes-Chef Ola Källenius absolut im Fokus steht. Während die Verbrennermodelle ausgezeichnet bei den chinesischen Kunden ankommen, sind die Verkaufszahlen der Elektro-Modelle im Reich der Mitte allerdings desaströs niedrig. In dne ersten fünf Monaten des Jahres 2023 konnte Mercedes mal gerade rund 6.900 E-Autos in China verkaufen. Chinesische Anbieter vollelektrischer Premiummarken, die sogenannten New Premiums, finden bei den Kunden wachsenden Zuspruch. Im Verdrängungswettbewerb mit den traditionellen Oberklasse-Herstellern wie Mercedes-Benz ziehen die lokalen Hersteller auf der Überholspur vorbei, bestätigt etwa die kürzlich erschienene Studie „New Premium China Survey“ von Berylls, einem auf die Automobilindustrie spezialisierten Beratungsunternehmen. Die chinesischen BEV-Marken sind nicht nur preiswerter, sie werden von der chinesischen Kunden auch als führend in Technologie und Digitalisierung wahrgenommen, sagt die Studie.
Die Ergebnisse der Berylls-Studie sind alarmierend für Audi, BMW und Mercedes. Ola Källenius indes zeigt sich zuversichtlich, dass der Stern auch vollelektrisch die chinesischen Kunden überzeugen werde. "Für unsere nächste Welle der Elektrooffensive, die ab 2025 mit den neuen E-Architekturen beginnt, steht China absolut im Zentrum. Wir müssen dabei den elektrischen Antrieb ebenso perfekt beherrschen wie die Digitalisierung. Das erwarten unsere Kunden", gab der Mercedes-CEO der Automobilwoche zu Protokoll.
Damit die neuen Mercedes-BEV besser als das bisherige vollelektrische Pkw-Angebot vom chinesischen Neuwagenkunden angenommen werde, würden die in der Pipeline stehenden Neuentwicklungen auf MB.EA-Plattform (Plattform für mittelgroße und große Personenwagen) wie die vollelektrische Ausgaben von C-Klasse und GLC derzeit nochmals in einer Form überarbeitet werden, dass sie mehr den Ansprüchen und Bedürfnissen chinesischer Kunden entsprächen.
An Rabattschlachten will sich Källenius nicht beteiligen
Mercedes-Pkw sollen die begehrenswertesten Automobile der Welt sein. Um einen Mercedes zu fahren, seien auch die chinesischen Kunden bereit, mehr bezahlen. Der Mercedes-Chef zeigt sich überzeugt, dass die Marke mit ihren BEV-Modellen auch ohne Rabatte und Preissenkungen mehr Marktanteile in China gewinnen können. Die Preispolitik von Mercedes-Benz werde robust bleiben. Mit Rabatten und Rotstift wolle man nicht zu mehr BEV-Verkäufen in China kommen: "Man kann sich immer Marktanteil erkaufen, aber im Sinne der Preisstabilität ist hier strategische Geduld notwendig", meint Källenius, der auf lange Sicht gesehen an den Erfolg der BEV-Modelle mit Stern in China fest glaubt: "Ich verspreche Ihnen: Es werden weitere Modelle von Mercedes kommen, an denen man nicht vorbeikommt."
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2 Kommentare
R129Fan
28. Juli 2023 17:00 (vor einem Jahr)
Boogie_de
25. Juli 2023 22:19 (vor einem Jahr)
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