Nissan und Honda könnten bald gemeinsame Wege gehen, Die beiden japanischen Branchenriesen arbeiten an einer Fusion, die das Potenzial hat, die gesamte Automobilindustrie aufzumischen. Ziel der geplanten Megafusion der beiden japanischen Autokonzerne, die eventuell von einem dritten Partner, Mitsubishi, ergänzt wird, ist, die Herausforderungen der Elektromobilität und der zunehmenden globalen Konkurrenz gemeinsam zu bewältigen. Die neue Allianz, welche den drittgrößten Autokonzern der Welt schmieden wird, hat das Zeug, Bewegung in die Branche zu bringen. Auswirkungen auf Europa sind zu erwarten. Renault könnte zur großen Nissan-Honda-Mitsubishi-Allianz hinzustoßen. Doch was geschieht in Deutschland? Hier dürften neue Fusionsfantasien von Mercedes-Benz und BMW bald die Runde machen.
Ganz neu sind Spekulationen eines Zusammengehens von Mercedes-Benz und BMW nicht. 1959 etwa gab es konkrete Daimler-Pläne, die damals schwächelnde BMW AG zu übernehmen. Dazu ist dann aber nicht gekommen. Neuer Dampf aus der Gerüchteküche heizte zuletzt im Frühjahr 2019 die Fusionsfantasien zwischen den beiden deutschen Premium-Automarken neu an. Damals berichte die Süddeutsche Zeitung von nicht offiziellen Gesprächen hinsichtlich einer tiefer gehenden Kooperation zwischen Daimler und BMW. Damals wurde auch Wege der Zusammenarbeit bei der Fahrzeugentwicklung ausgelotet, heißt es.
Blicken wir auf die Fakten: BMW und Mercedes-Benz haben Gewinnwarnungen für 2024 verkündet. Bei beiden erodiert das China-Geschäft. Beide Konzerne wollen sparen. Eine Kooperation auf breiter Basis scheint sowohl für Mercedes-Benz als auch für BMW ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft zu sein. Die Argumente, die 2019 für ein Zusammengehen sprachen, wiegen 2024 noch schwerer. "Rein rechnerisch ist eine Kooperation ohne Alternative", zitierte die SZ im März 2019 einen BMW-Manager, der seinerzeit nicht genannt werden wollte. Und ein Mercedes-Manager, der seinen Namen ebenfalls nicht in der Zeitung sehen mochte, gab zur Sache zu Protokoll: "Wir können gar nicht anders als sparen, sparen, sparen. Gleichzeitig muss an allen Ecken und Enden investiert werden. Statt zu versuchen, das Rad im Alleingang neu zu erfinden, ist Konsolidierung angesagt - sonst entgleitet uns sogar das Kerngeschäft."
Übrigens: Bei den im Jahr 2019 stattgefundenen „Kooperationsgesprächen“ mit BMW soll auf Daimler-AG-Seite der designierte Zetsche-Nachfolger Ola Källenius die treibende Kraft für die Kooperationspläne gewesen sein. Dass er offen für neue Partnerschaften sei, hatte OK seinerzeit mehrfach deutlich gemacht. Warum ist aus der Fusion eigentlich dann doch nix geworden? "Die Entscheidung ist hochpolitisch - da haben beide Seiten große Angst, ihr Gesicht zu verlieren", ließ die SZ nochmals einen Insider auf BMW-Manager-Ebene zu Wort kommen, um die komplexe Sachlage zu verdeutlichen. In der gegenwärtigen Lage steht sowohl für BMW als auch Mercedes-Benz allerdings mehr als nur Gesichtsverlust auf dem Spiel.
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