Wenn es in der Premium-Liga der Elektro-Autos darum geht, der Konkurrenz voraus zu sein, dann soll der Mercedes EQS seine Rivalen auch mit mehr Reichweite übertrumpfen. Eine volle Batterieladung soll den Mercedes EQS 450 + laut WLTP bis zu 784 km weit bringen. Dieser Wert ist spitze. In einigen Fahrtests wurde die Reichweite des EQWS auch schon gelobt und gewürdigt - doch nun erhebt der ADAC in seinem Eco-Test die Stimme. Die Prüfexperten nahmen das neue Münchner Elektro-Topmodell BMW iX xDrive50 und den Mercedes EQS 450+ unter die Lupe. Wie die WELT, welcher der ADAC-Test vorliegt, berichtet, soll der EQS dabei das Nachsehen gehabt haben Für nur 576 km habe sein 107,8 kWh Akku ausgereicht - das sind sage und schreibe 209 km weniger als nach WLTP auf dem Papier stehen. Schlimmer noch für die Stuttgarter aber dürfte sein, dass sich der BMW iX xDrive50 nicht annähend eine ähnliche Blöße gab. Er schwächelte bei der Reichweite kaum. Bis zu 630-km-Reichweite BMW ermögliche laut WLTP sein Akku mit 105,2 kWh Netto-Kapazität. Im ADAC-Eco-Test kam der Elektro-BMW dann auf 610 km.
Dabei geht der Mercedes EQS als rund und glatt gelutschte Limousine sogar als cW-Weltmeister in dem ADAC-Eco-Test. Er bringt nämlich einen cW-Wert von 0,20 mit. Kein straßenzugelassenes Automobil ist windschlüpfriger - der BMW schon mal gar nicht. Der erhabener aufbauende BMW iX xDrive50 kommt mit seiner SUV-Karosserie auf einen cW-Wert von 0,25. Wie kann es sein, dass der Mercedes EQS 450+ seine angegebene maximale Reichweite so erheblich verfehlt? Auf jeden Fall ist die Reichweite des EQS 450+ abhängig von der Ausstattung. Die minimal erzielbare Entfernung soll beim EQWS 450+ laut WLTP 631 km betragen. Dieser Wert würde immerhin um 1 Kilometerchen über der Range des BMW liegen, dessen Reichweite je nach Ausstattung mit 590 km bis 630 km angegeben ist - doch seine „Mindestreichweite“ hat der EQS 450+ um 56 km verfehlt. Der EQS 450+ ist noch nicht einmal das leistungsstärkere Fahrzeug. 333 PS treiben den vollelektrischen Stern an. Den BMW iX xDrive50 zieht es mit 523 PS von dannen.
Dass der ADAC bei seinem Vergleichstest für den BMW einen Stromverbrauch von 20,4 kWh/100 km und für den Mercedes EQS 450+ einen Verbrauch von 21,5 kWh/100 km ermittelte, könnte am Ende auch mit einem effizienteren Antrieb des Münchner Premium-Rivalen erklärt werden.
Fahrbericht: Mercedes EQS 450+ Es reicht auch weniger
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