Nach der erfolgreichen Ausstellung "Silberpfeile 1934 - 1939" im Jahr 2012 präsentiert das Louwman Museum in enger Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Classic vom 7. Juli bis 2. September eine Retrospektive der legendären Mercedes-Benz Rennwagen der fünfzige Jahren. Insgesamt sieben berühmte Fahrzeuge aus der zweiten Epoche der Silberpfeile stellt Mercedes-Benz Classic für die neue Ausstellung zur Verfügung. Die Exponate schlagen den Bogen vom Wiedereinstieg der Stuttgarter Marke in den Motorsport im Jahr 1952 mit dem 300 SL Rennsportwagen (W 194) bis zur überaus erfolgreichen Wettbewerbssaison im Jahr 1955.
Für den Gewinn der beiden Formel-1-Weltmeisterschaften 1954 und 1955 durch Juan Manuel Fangio stehen die 2,5-Liter-Rennwagen W 196 R mit Stromlinienkarosserie und mit frei stehenden Rädern. Ein Exponat mit besonderem Bezug zur niederländischen Motorsportgeschichte ist dabei der W 196 R mit der Startnummer 10: Auf diesem Fahrzeug mit frei stehenden Rädern kommt Stirling Moss beim Großen Preis von Holland am 19. Juni 1955 in Zandvoort auf Platz 2 ins Ziel – knapp hinter seinem Teamkollegen Juan Manuel Fangio.
Der 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) in der besonderen Ausführung mit „Luftbremse“ erinnert an den Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1955. Der 300 SL „Gullwing“ (W 198) schließlich ist Zeitzeuge der Rennerfolge mit Seriensportwagen. Besondere Einzelstücke sind das 300 SLR „ Uhlenhaut-Coupé“ und der Rennwagen-Schnelltransporter. Das 1955 entwickelte Coupé des W 196 S ist für Wettbewerbe in der Saison 1956 vorgesehen. Es kommt aber aufgrund des Ausstiegs der Stuttgarter Marke aus dem Motorsport zum Ende der Saison 1955 nicht mehr zum Einsatz. Berühmt wird es als sportlicher Dienstwagen von Rudolf Uhlenhaut, damaliger Versuchschef von Daimler-Benz. Der Rennwagen-Schnelltransporter mit dem Spitznamen „Das blaue Wunder“ entsteht für besonders eilige Transporte zwischen Werk und Rennstrecken in der Saison 1955.
Museum von Weltrang
Das 2010 an seinem heutigen Standort eröffnete Louwman Museum ist die Heimat der ältesten öffentlich zugänglichen privaten Automobilsammlung der Welt. Auf mehr als 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist in Den Haag eine herausragende Sammlung klassischer Fahrzeuge und automobiler Kunst zu sehen. Das Louwman Museum hat den Rang eines nationalen Motormuseums der Niederlande.
Das Museum geht zurück auf die in den 1930er-Jahren begründete Sammlung von Pieter Louwman. Heute führt Evert Louwman, der Sohn des Gründers, das Museum. Die ständige Ausstellung ist in die Bereiche „Frühzeit der Motorisierung“ („The Dawn of Motoring“), „ Autofahren“ („Motoring“), „Rennsport“ („Racing“) und „Luxus“ („ Luxury“) gegliedert. Zu den Beständen gehört unter anderem die weltgrößte Sammlung von Fahrzeugen der Marke Spyker. Der 1887 gebaute De Dion-Bouton et Trépardoux des Museums gilt als das zweitälteste Auto der Welt.
Autor: Mathias Ebeling
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