Das Jahr 2024 wird in der Geschichte von Mercedes-Benz nicht als Meilenstein in Sachen Steigerung von Absatz, Umsatz, Marge und Gewinn eingehen. Hoffnungsvoll war der Stern ins vergangene Jahr gestartet. Eine Umsatzrendite von 14 Prozent strebte man an und wollte diese mit der Luxusstrategie und der Fokussierung auf teure High-End-Fahrzeuge erreichen. Doch es kam anders. Die Märkte wollten nicht so, wie Mercedes-CEO Källenius und seine Vorstandskollegen es geplant hatten. Absatz, Umsatz und Gewinn brachen auf Desaster-Niveau ein. Nun übt sich Mercedes in Bescheidenheit und wird, wie das Handelsblatt am 07.01.2025 berichtet, seine allzu optimistischen Rendite-Ziele kassieren und sehr viel kleinere Brötchen backen.
Wie das Handelsblatt von einem nicht genannten Mercedes-Insider in Erfahrung gebracht haben will, werde sich Mercedes-Benz definitiv von seinen ambitionierten Profitabilitätszielen verabschieden. 14 Prozent Umsatzrendite wollte man erreichen. Diese Wert war nicht nur für das Jahr 2024, sondern offenbar auch für die nähere Zukunft viel zu hoch geträumt. "Ich sehe nicht, wie wir das absehbar erreichen sollen“, zitiert das Handelsblatt eine Mercedes-Führungskraft.
Für den Blick nach vorn findet ein weiterer Mercedes-Manager eher kleinlaute Worte. 2025 und 2026 sei eine Besserung der Marktlage zu erwarten, weswegen mittelfristig eine Marge von acht bis zehn Prozent für Mercedes-Benz realistisch sei. Das hört man also aus Stuttgart hinter vorgehaltener Hand. Amtlich ist die neue Bescheidenheit noch nicht - aber demnächst will sich der Stern wohl offiziell zu dieser Sache äußern. Wie das Handelsblatt weiter berichtet, werde sich der Erfinder des Automobils am 20. Februar anlässlich der Bilanzpräsentation zu diesem Thema zu Wort melden und die Margenkorrektur nach unten vor allen Augen und Ohren kommunizieren.
Investoren und Anleger dürfte die dann offiziell kommunizierte Margenkorrektur gar nicht gefallen. Gleich zwei Gewinnwarnungen des Sterns im Jahr 2024 setzten die Mercedes-Aktie unter Druck. Während der DAX im Jahr 2024 ordentlich zulegte, sackte die Mercedes-Aktie um 14 Prozent ab. Wenn der Stern seine ambitionierten Renditeziele auch für die kommenden Jahre eindampft, wird das wohl keinen Jubel in der Finanzwelt auslösen. Auf dem Börsenparkett dürfte anstelle einer Begeisterung für Benz die kritische Frage die Runde machen, ob die Luxusstrategie von Ola Källenius die richtige Idee für den Mercedes-Weg in die Zukunft ist.
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