Elektromobilität ist lokal emissionsfrei: Kein Lärm. Kein Dreck. Das ist zweifach gut. Einfach problematisch allerdings ist die Betankungsmöglichkeiten von E-Fahrzeugen - unterwegs sowieso aber auch insbesondere in Wohngebieten vor der Haustür. Nicht jeder hat Wohneigentum, was ihm im Bedarfsfall unproblematisch die Installation einer Wallbox als eigene Stromzapfe fürs Elektromobil gestattet. Wo also sollen z.B. Mieter ihre E-Autos auf der Straße laden? Straßenlaternen entsprechend umzurüsten, sind eine denkbare Möglichkeit. Eine weitere stellt jetzt die Deutsche Telekom vor. Bei Anruf Strom? Nein, so einfach ist das leider dann doch nicht. Aber die Telekom besitzt die Infrastruktur für eine Stromtankstelle - das sind die Mittelspannungsanlagen aber vor allem die zahlreich für Festnetz- und Internetverbindungen nötigen Kabelverzweiger. Kennt man die Dinger. Das sind die grauen Kästen am Straßenrand. Für einen ersten Testversuch nimmt die Deutsche Telekom die ersten öffentlichen Stromtankstellen in Bonn und Darmstadt in Betrieb. Damit beginnt das Unternehmen den Aufbau eines bundesweiten Netzes mit öffentlichen Ladestellen für Elektroautos.
Tanken bei der Telekom
Die „grauen Kästen“ am Straßenrand erhalten dazu eine eigene Stromversorgung und eine digitale Messstelle. Diese nachhaltige Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur erspart zusätzliche Aufbauten im Stadtbild. Pro Ladestelle können zwei Fahrzeuge über einen Ladestecker Typ 2 mit jeweils 11 kW versorgt werden. Die „Destinationsladestellen“ bieten innerhalb einer Stunde genug Strom für eine Reichweite von 50 bis 75 Kilometern – je nach Fahrzeugtyp. Der zusätzlich benötigte Strom stammt aus erneuerbaren Energiequellen.
In Bonn feiert die Telekom gleich eine doppelte Premiere: Hier nimmt sie nicht nur die erste umgerüstete Ladestation in Betrieb. Zusätzlich geht hier nämlich auch noch die erste Schnell-Ladesäule ans Netz. Parallel zu den Destinationsladestellen sind in den kommenden drei Monaten rund 100 Schnell-Ladestationen geplant, die sich in den nächsten drei Jahren auf ca. 500 erhöhen. Diese sind unabhängig von der bereits vorhandenen Telekommunikations-Infrastruktur und bieten den Anwendern bis zu 150 kW. In lediglich zehn Minuten lädt ein Fahrzeug hier Strom für ca. 100 Kilometer Reichweite. Wie die Telekom nicht ohne Stolz mitteilte, sei dies die derzeit schnellste Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge in Deutschlands Städten.
Autor: Mathias Ebeling
2 Kommentare
Egide aus belgien
6. November 2018 20:45 (vor über 6 Jahren)
R129Fan
6. November 2018 14:40 (vor über 6 Jahren)
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