Im Mai berichtete Mercedes-Fans.de erstmals von Problemen, den AMG ONE streetlegal ins Rollen zu bringen und die den Kunden des rund 3 Millionen Euro teuren Supersportwagens in Aussicht gestellten Auslieferungstermine zu halten. Die Ankündigung der Affalterbacher, dass die ersten Exemplare des AMG ONE im 2. Quartal 2019 an die Kunden übergeben werden würden, ist laut eines aktuellen Berichts in auto motor und sport, längst wieder einkassiert worden. Warum? AMG kann nicht liefern. Die Ursache für die drastische Verspätung der Auslieferung sind Kummer mit dem Antriebsstrang. Ein großes Problem sind die Emissionswerte des Formel-1-Antriebs im Hybrid-Hypercar. Um die Umwelt-Latte im WLTP-Messverfahren nicht zu reißen, müssen offenbar mehrere Abgas-Nachreinigungssysteme samt Partikelfilter verbaut werden. Kopfzerbrechen bereitet den AMG-Leuten wohl auch die Frage, wie man es schafft, das sensible Formel-1-Antriebskonzept für Nichtrennfahrer kompatibel zu machen. Die Nüsse, die es zu knacken gibt, sind hart - sind sie sind vor allem viel härter als man sich das in Affalterbach gedacht hat. auto motor und sport zitiert hierzu einen AMG-Insider wie folgt: „Sowohl die Motoren-Kollegen bei Mercedes-AMG High Performance Powertrains in England als auch Mercedes und AMG in Deutschland haben die Aufgabenstellung bei diesem Motor unterschätzt.“
Im Mai 2019 hatte AMG-Chef Tobias Moers noch verbale Beruhigungspillen für vervöse Hypercar-Kunden verabreicht. Man sei der Lösung der Emissionsproblematik ein großes Stück weiter gekommen, gab Moers dem britischen Magazin Autocar seinerzeit zu Protokoll. Man arbeite daran, einen Partikelfilter einzubauen - um die WLTP-Emissionszertifizierung zu gewährleisten - ohne die Leistung unter 1000 PS senken zu müssen. Der AMG-Chef verbreitete zu diesem Zeitpunkt noch Zuversicht: "Wir überlegen, wann die ersten Kunden in den nächsten Wochen ihre Autos bekommen werden.“ Insofern der Bericht in auto motor und sport zutrifft, darf man diese Aussage des AMG-Chefs hinsichtlich einer zeitnahen Auslieferung weniger als Versprechen als mehr als Versprecher deklarieren.
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Pano
12. August 2019 17:04 (vor über 5 Jahren)
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