Könnte der neue smart eine deutsch-chinesische Co-Produktion werden? Eine Äußerung von Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche nährt neue Gerüchte an einer tiefergehenden Kooperation mit dem chinesischen Autobauer Geely, der im Besitz des Daimler-Großaktionärs Li Shufu ist.
Was wird aus der Kleinwagenmarke smart? Nach allem, was wir heute wissen, sind die Zukunftsaussichten für das Daimler-Citycar alles andere als smart, sondern eher unscharf, um nicht zu sagen unsicher. Auslöser der Gedankenspiele ist der vermutliche Rückzug von Renault aus dem gemeinsamen Twingo-smart-Projekt - spätestens zum Ende des Lebenszyklus der aktuellen Twingo-Generation im Jahr 2026. Im Herbst 2018 gab es die erste spekulative Meldung, dass Daimler angeblich überlege, die Marke smart zugunsten eines neu zu entwickelnden Mercedes-Benz Kleinwagens (Arbeitstitel: U-Klasse) ad acta zu legen. Demgegenüber steht eine Äußerung der neuen smart-Chefin Katrin Adt. Sie gibt dem smart als vollelektrisches Automobil noch eine lange Lebenszeit und stellte sogar die Produktion vieler neuer Modelle in Aussicht. Ok, aber mit wem will sie smart eigentlich entwickeln? Woher kommen Motoren und Antriebsstrang? Die eigene E-Motor-Fabrikation hat Daimler ja jüngst aufgegeben.
Könnte Geelys stylische Automarke Lynck & Co Partner von smart werden?
Bild: Lynk & Co 02
Auf der Jahrespressekonferenz äußerte Daimler Chef Zetsche einen bedeutungsschwangeren Satz hinsichtlich dem Stand der Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Autobauer Geely: „Wir sind in Gesprächen über (...)Themen, die eine größere Dimension haben", sagte Zetsche. Nicht mehr. Nicht weniger. Mit Blick auf smart könnte Geelys junge, digitale und auf urbane Lifestyle-People zugeschnittene Automarke Lynck & Co der kongeniale Partner sein. Warum: Lynck & Co ist bunt, modern, vernetzt und richtet sich an junge Kunden in den Städten. Die Zielgruppe von smart und Lynk & Co ist identisch. In diesem Jahr soll der Marktstart von Lynk & Co in Deutschland erfolgen. Zusammen mit Mutter Geely will Lynk & Co bis 2020 rund 30 neue Elektro- und Hybridautomobile mit einer Reichweite von bis zu 500 km auf den Markt bringen. 2025 soll ein Brennstoffzellenauto Serienreife erlangen. Woher kommt die Technik von Geely/Lynk & Co? Während die Batterien angekauft werden, entwickelt der chinesche Automobikonzern die Antriebe in Eigenregie. In vier globalen Entwicklungszentren des Konzerns (zwei davon befinden sich in Europa) tüfteln gut 2.500 Forscher an neuen Antrieben.
Die Gedanken sind frei. Also wollen wir mal voraus denken. smart entwickelt Motor und Antriebsstrang nicht selbst. smart verliert womöglich Renault als Partner. Daimler will erklärtermaßen in einer größeren Dimension mit Geely kooperieren. Lynk & Co die stylische und urbane Automarke mit eigener E-Motor-Technik gehört zu Geely, welcher wiederum dem chinesischen Daimler-Großaktionär Li Shufu gehört. Zählt mal selber eins und eins zusammen und fragt Euch selbst: Ist der Gedanke so abwegig, dass smart und Lynk & Co zusammenrücken und vielleicht sogar eins werden?
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Pano
8. Februar 2019 16:00 (vor über 5 Jahren)
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