Nicht vielen wird der Name Jacques Saoutchik etwas sagen. Dabei steht er für einige der atemberaubendsten und luxuriösesten Karosserien der Automobilgeschichte. Der in Russland geborene und später in Paris ansässige Carrossier gründete seine Werkstatt 1906 und spezialisierte sich auf die Gestaltung von einzigartigen Karosserien für die wohlhabendsten Kunden. Im Gegensatz zu den Massenherstellern der Zeit legte Saoutchik besonderen Wert auf Exklusivität und individuelle Gestaltung, die jedes Auto zu einem wahren Kunstwerk machten. Der Coachbuilder war mehr Karosserieschneider einer noblen Road Coture als einfach nur ein schnöder Karosseriebauer. 1955 ging das Unternehmen pleite. 2016 wurden die Marke Saoutchik als niederländisches Unternehmen wiederbelebt. Nun steht der Stapellauf des ersten Saoutchik des 21. Jahrhunderts bevor. Saoutchik „LEGACY“ wird der Roadster heißen, der eine Hommage an den Mercedes 300 SL sein soll.
Saoutchik „LEGACY“
Die Macher des Saoutchik LEGACY haben mit ihrem Erstlingswerk die DNA eines der ikonischsten Designklassiker der Welt aufgegriffen und sie in die Jetztzeit transformiert.
Der Saoutchik LEGACY wird als handgefertigtes Meisterwerk angepriesen, das den Geist und die Persönlichkeit des ikonischen Mercedes 300 SL bewahrt. Für die Gestaltung des Wagens zeichnet Ugur Sahin Design verantwortlich.
Der Saoutchik LEGACY, der auf 22-Zoll-Rädern anrollt, wird eine von POGEA Racing hergestellte Vollcarbon-Karosserie besitzen. Ins Auge fallen viele Retro-Details wie zum Beispiel runde Frontscheinwerfer und der tief liegenden Frontgrill. Technische Details zum LEGACY teilte Saoutchik noch nicht mit. Es muss also spekuliert werden. Gut möglich, dass der Mercedes-AMG SL hier mit verbaut ist. Teile der Innenausstattung erhärten diesen Verdacht. Insofern der AMG SL zur DNA des LEGACY gehört, dürfte er sich unter der Haube von der starken Seite mit dem 585 PS leistenden 4-Liter-Biturbo V8 zeigen. Einen Preis nannte der Hersteller für das Saoutchik-Comback-Car nicht. Fest steht allerdings, dass der Saoutchik LEGACY nur in einer Kleinserie von - wie man hört - 15 Exemplaren gebaut werden wird.
Mehr erfahren: Saoutchik – der Meister des maßgeschneiderten Luxus auf Rädern
Der in Russland geborene und später in Paris ansässige Carrossier Jacques Saoutchik gründete seine Werkstatt 1906 und spezialisierte sich auf die Gestaltung von einzigartigen Karosserien. Berühmt wurde Saoutchik durch seine Arbeiten für Marken wie Delahaye, Hispano-Suiza, Talbot-Lago und Bugatti. Diese Fahrzeuge wurden auf speziellen Chassis aufgebaut und mit aufwendigen, teils avantgardistischen Karosserien versehen. Dabei zeichnete sich Saoutchiks Stil durch seine Liebe zum Detail aus: Chromverzierungen, stromlinienförmige Linien und opulente Innenausstattungen waren Markenzeichen seiner Werke. Seine Fahrzeuge galten als rollende Paläste, in denen Luxus und Aerodynamik Hand in Hand gingen.
Auch an Mercedes Pkw legte Jacques Saoutchik Hand an. In den 1930er und 1940er Jahren veredelte er mehrere Mercedes-Fahrzeuge, darunter einige der exklusiven Mercedes-Benz 680 S und 500 K/540 K. Diese Modelle wurden durch seine Karosserien zu wahren Unikaten, die sich durch geschwungene Formen und eine geradezu dramatische Linienführung auszeichneten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte Saoutchik, an seine Erfolge anzuknüpfen, doch die zunehmende Serienproduktion von Autos machte es für maßgeschneiderte Einzelanfertigungen schwer. 1955 musste der Coachbuilder schließen. Die wenigen existierenden Saoutchik-Kreationen sind heute begehrte Sammlerstücke, die bei Auktionen Höchstpreise erzielen.
Bildergalerie: Saoutchik LEGACY 9 Bilder Fotostrecke | Comeback einer Karosseriebau-Legende: Inspiriert von einer Mercedes-Ikone: Saoutschik „LEGACY“
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