Den Unimog gibt es schon seit über 75 Jahren und Mercedes-Fans waren Anfang September 2021 live dabei, dieses großartige Event zu feiern. Jetzt sind wir wieder im Alltag zurück und das bedeutet: jede Menge Arbeit und schwierige Gelände. Der aktuelle U 535 ist auf 354 PS gewachsen. Wir waren direkt bei diesem „Hacker-Einsatz“ vor Ort.

Laut auto motor sport hat ein durchschnittlicher PKW Motor heute bereits 137,9 PS. Dieser Trend zu mehr Power setzt sich auch bei den Nutzfahrzeugen fort. Im Sommer 2021 wurde das Triebwerk für die Spitzenmodelle U 435 und U 535 auf 260 kW (354 PS) verstärkt. Neu ist auch ein sogenannter „Klimasitz“ mit Belüftung, der das Fahren auch bei hohen Temperaturen angenehmer macht, sowie ab 2022 eine „Komfort-Lenkung“. Das bedeutet, es gibt eine stärkere Lenkunterstützung auch niedrigen Geschwindigkeiten bzw. im Stand. Die Lenkkräfte, vor allem bei schweren Frontanbaugeräten und/oder breiten Reifen, werden reduziert und damit wird der Bedienkomfort für den Fahrer deutlich verbessert.

Technische Daten

Die technischen Daten sind beeindruckend. Der Motor OM 936 (Euro VI) hat nun 354 PS und 1.380 Nm Drehmoment bei 1.200-1.600 1/min. Der Radstand beträgt 3.350 mm, der Tankinhalt liegt bei 250 bis 300 Litern und das zulässige Gesamtgewicht beträgt 16,5 Tonnen. Weitere technische Daten gibt es hier.

Ebenfalls beeindruckend und „berühmt“ ist der Unimog in punkto Geländefähigkeit: permanenter Allradantrieb, große Bodenfreiheit durch Portal-Achsen, hoher Fahrkomfort, große Achsverschränkung und Differenzialsperren in beiden Achsen. Mit 89‭ ‬km/h Spitzengeschwindigkeit ist er auch auf den Landstraßen keine Behinderung. Leistungsstark wird ein Unimog vor allem durch die zahlreichen Anbaugeräte. Egal ob Winterdienst, Mäheinsatz oder Straßenpflege. Es gibt kaum ein Anbaugerät, was nicht kompatibel zu einem Unimog ist.

Ein U 535 im „Hacker-Einsatz“

Es ging um den nicht wirklich erst zunehmenden Wettbewerb, wer mal eben 25 m3 (Raummeter) zu „Kleinholz“ verarbeitet. Der Fachmann sagt dazu „Häckseln“. Mit einem Unimog U 535 und angehängtem, über Heckzapfwelle angetriebenen Jenz-Hacker tritt Sascha Voß (51 Jahre) an: „Ich habe extra einen neuen Messersatz verbaut.“ Aber er hat nur einen 80 mm Siebkorb im Einsatz. Das bedeutet, das Holz wird so lange gehäckselt, bis die Späne durch den Siebkorb passen.

Sein „Gegner“ Hendrik Zabel (31 Jahre) tritt mit seinem 540 PS MAN an. Sein Vorteil ist, dass der MAN stärker ist und der aufgebaute, direkt vom Motor angetriebene Jenz Hacker einen 100 mm Siebkorb hat. Das Holz muss daher nicht so fein zerkleinert werden. Nachteil des MAN: er kann nur häckseln, während der Unimog weiterhin für alle anderen Zwecke eingesetzt werden kann; wie Schnee räumen, Gras mähen und so weiter.

Wulf Aurich (53 Jahre), Produkt Manager Unimog, Mercedes-Benz Special Trucks übernimmt die Rolle des Schiedsrichters. „Ready – steady – GO“ und schon fliegen die Späne. Mit Hilfe eines Krans werden die Baumstämme dem Hacker zugeführt und der macht einfach „kurzen Prozess“. Am Ende gibt es nur noch einen riesigen Haufen hochwertiger Hackschnitzel, mit denen man ein Blockheizkraftwerk betreiben kann.

Dass am Ende der MAN mit kleinem Vorsprung gewonnen hat, ist in der allgemeinen Freude, dass beide Geräte so perfekt gearbeitet haben, eigentlich Nebensache. Sascha Voß freut sich, dass er mit dem neuen Unimog einen deutlichen Zeit-Vorsprung herausarbeiten konnte: letztens hat er bei einem Kunden anstatt 7 bis 7,5 Stunden nur 4,5 Stunden für den gleichen Einsatz benötigt.

Ausblick

Wir wollen jetzt nicht fragen: wie lange hält ein Unimog? Wichtiger ist eher die Frage: wie sieht der Unimog 2.0 aus? Vielleicht elektrisch oder mit einer Brennstoffzelle? Mercedes-Fans.de hat sich mit dem Thema eFules schon intensiv beschäftigt. Wir bleiben an diesem spannenden Thema dran.

27 Bilder Fotostrecke | Mercedes-Benz Unimog U 535 mit 354 PS: #01 #02