Streitthema E10: Das Chaos ist perfekt

Mineralölkonzerne stoppen die E10 Einführung, weil keiner den Biosprit tankt!

Streitthema E10:  Das Chaos ist  perfekt: Mineralölkonzerne stoppen die E10 Einführung, weil keiner den Biosprit tankt!
Erstellt am 4. März 2011

Die EU und die Bundesregierung wollten den "Bio-Kraftsstoff" E10 haben. Die Minerölkonzerne sollten bestimmte Mengen verkaufen - oder Strafsteuern zahlen. Und der Autofahrer? Der tat das, was Verbraucherschützer seit Jahr und Tag empfehlen, wenn es darum geht, sich als Kunde zur Wehr zu setzen. Die Masse der Autofahrer verweigerte sich dem neuen Produkt und siehe da: Die scheinbar mächtige Mineralölindustrie entpuppt sich auf einmal als Riese auf tönernen Füßen. Gestern stoppten die Ölkonzerne die Einführung des E10 Kraftstoffes, weil sie auf dem E10, zu dessen Herstellung sie quasi verpflichtet sind, sitzenbleiben. "Das System platzt sonst", sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschafstverbandes, Klaus Picard, als Begründung für den Griff zur Reißleine.

Anderes Wort für Debakel mit fünf Buchstaben? E-Zehn!

Seit Anfang Februar wird E10 an deutschen Tankstellen angeboten - aber keiner will es im Tank haben. 95 Prozent der vom Kfz-Portal www.auto.de befragten Auto- und Motorradfahrer lehnen auch vier Wochen nach Markteinführung das neue „Ökobenzin“ E10 ab. E10 könnte zu einem Synonym für Flop werden. Die Kunden waren und sind verunsichert - zum einen wegen der undurchsichtigen E5/E10/Super-Plus-Preispolitik an der Zapfe, gegen die der ADAC zu recht Front machte. Viel mehr ließ die Autofahrer aber zum anderen die Frage nach der Verträglichkeit des agressiven Biosprits ins Grübeln kommen. Konsequenz der Verunsicherung: Die Kunden griffen zum bewährten da-weiß-man-was-man-hat-E5 oder - wo es wegen der Umrüstung auf E10 schon nicht mehr verfügbar war - zu dem teureren 98 Oktan Benzin. Derweil lief die E10 Produktion weiter bis die Vorratsbehälter der Raffenerien bis zum Rand gefüllt waren. Jetzt passt da kein Tropfen Biosprit mehr rein.

E10 - der Feind in meinem Tank?

Die Kunde, dass E10 bei einigen Fahrzeugen - vor allem bei älteren Modellen - aufgrund seines höheren Ethanol-Anteils extreme Motorschäden anrichten kann, machte den Bio-Sprit bei den Autofahrern so beliebt wie Pest und Cholera. Wurde irrtümlicherweise E10 getankt, obwohl das Fahrzeug dafür nicht zugelassen ist, muss der Tank unbedingt leergepumpt werden. Ansonsten könnte die Einspritzanlage mit irreparablen Folgen für den gesamten Motor ausfallen - warnen die Experten. Und dann das Hickhack mit der Haftung! Zwar gaben viele Hersteller grünes Licht sprich eine Freigabe für den Bio-Sprit - doch wer haftet, wenn die Werkstatt beim Fahrzeug teure Reparaturen an Motorblock, Kolben und Zylinderkopf ausführen muss? Da meldeten sich die Juristen und verkündeten: Die Beweislast, dass der aggressive E10 Kraftstoff der Verusacher des Schadens ist, trägt am Ende des Tages der Autofahrer. Im Fall es Falles ein Ding der Unmöglichkeit. Die Quadratur des Kreises ist dagegen ein leichtes Unterfangen!

Wer hat Schuld an dem E10 Desaster?

Wegen der Konsumverweigerung der Autofahrer ist die weitere Einführung des E10-Kraftstoffs also von der Mineralölindustrie bis auf weiteres gestoppt worden. Wer hat Schuld an dem Desaster? Politik und Wirtschaft schieben sich den schwarzen Peter zu. Die Industrie habe nicht aufgeklärt! Die Politik habe übereilt gehandelt und Murks produziert! Vorwürfe gibt es viele - aber auch eine Gewissheit. Allen Vorbehalten zum Trotz dürfte feststehen, dass der E10 Kraftsstoff nicht aufzuhalten ist. Aber ob die Autofahrer jemals mit einem Lächeln (so wie die nette Dame im Bild links) zu E10 greifen werden?

Wie geht es jetzt weiter?

Die Politik setzt auf einen so genannten "Benzin-Gipfel". Will alle Beteiligten an den Tisch bringen. Die Autofahrer auch? Indes ist diese Veranstaltung nicht ergebnisoffen. Da darf man sich nichts vormachen. Der Bio-Sprit E10 ist von der EU politisch gewollt. Es gibt kein Zurück. Um die Ölreserven zu schonen, wird mittelfristig kein Weg an der Beimengung von Ethnaol vorbeigehen. Die Autofahrer dürfen sich nun auf eine Welle der Aufklärung in Form von Broschüren, Printanzeigen und Gesprächsrunden im TV gefasst machen.

Der kluge Autofahrer informiert sich am besten selbst:

Beim Online Angebot des ADAC zum Thema E10 finden Sie eine komplette Liste aller Fahrzeuge, die E10 vertragen.



Mercedes-Benz-Fahrer können zum Thema E10 auch eine kostenlose Rufnummer anrufen, und sich telefonisch informieren unter: 00800-1777 7777



Autof Mathias Ebeling

Bilder: ampnet

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