Wenn in den USA vor den Augen der Weltöffentlichkeit ungewöhnliche und individuelle Autoprojekte Wirklichkeit werden, dann reden wir von der SEMA in Las Vegas. Auf der größten, jüngst zu Ende gegangenen Tuningmesse in den USA feierte heuer ein besonderer Umbau seine Weltpremiere: Der KIRAVAN auf Basis des Mercedes Unimog wiegt knapp 24 Tonnen und misst in der Länge 16 Meter.
Visionärer Erfinder oder Autoverrückter oder beides?
Wer lässt sich denn so etwas überhaupt einfallen? Bran Ferren heißt der Vordenker und Erbauer des XXL-Unimog. Der ehemalige Entwicklungschef bei Disney ist zeitlebens ein Fachmann für Spezialeffekte gewesen. Spektakuläre Bühnenshows gehen auf sein Konto. Mittlerweile denkt er sich in der von ihm gegründeten Firma Applied Minds die schrägsten Dinge getreu dem Motto: "Geht nicht, gibt es nicht" aus. Zu diesem Credo passt der irgendwie unwirklich wirkende KIRAVAN, der übrirgens nach Feerens Tochter Kira benannt wurde, wie die Faust aufs Auge.
Mit Mercedes Unimog geht`s vorwärts
Der KIRAVAN besteht aus einer umgebauten 260 PS starken Unimog-Zugmaschine und einem Trailer, der es im wahren Sinn des Wortes in sich hat. Beide Bestandteile bilden in Summa ein Expeditionsfahrzeug, das seinesgleichen auf Erden sucht.
Alles an Bord
In dem Trailer ist alles drin, was man benötigt um völlig autark zu leben. Mit der üblichen Trailerausstattung wie Küche, Bad, Schlafecke gab sich Ferren nämlich nicht zufrieden. Im KIRAVAN gibt es daher nicht nur die übliche Globetrotter-Grundausstattung (natürlich alles im XXL-Format) sondern auch noch Spielzimmer, ausfahrbares Penthouse auf dem Dach Büro, Chemie- und geologisches Labor sowie Kommunikationszentrale mit hochmoderner Satellitentechnik, welche mit allem ausgestattet ist, um selbst mit Mork vom Ork in Kontakt treten zu können.
Autarkie ist angesagt
Den benötigten Strom für die Geräte produziert die eigene Solaranlage. Der Wasservorrat zum Kochen und für die Körperhygiene reicht für Insassen drei Wochen. Wenn man so will,kann man den Camping-Urlaub also komplett im Auto verbringen. Nur zum Kraftstofftanken muss man den KIRAVAN verlassen - aber nur zuweilen, denn mit seinem 640-Liter-Diesel-Spezialtank hat der Allrad angetriebene KIRAVAN einen Aktionsradius von rund 3.200 km.
So ungewöhnlich wie das Projekt insgesamt ist auch der Innenraum des verlängerten Unimog gestaltet. Zig Monitore und ein Heer von Schaltern und Bedienhebeln gehören zur Kommandozentrale. Last but not least ist der KIRAVAN auch noch mit einer Drohne zur Erkundung der Umgebung ausgestattet.
Nummer 1 lebt!
„Braucht das einer, oder kann das weg?“ mag sich der staunende Betrachter nicht zuletzt mit Blick auf die sieben bis zu 18 Meter Höhe ausfahrbaren Masten und Antennen fragen. Der Erfinder ist sich sicher, dass ein Bedarf besteht. In Expetionsteams, Dokumentarfilmern und natürlich im Militär meint Ferren mögliche Kunden für den XXL-Unimog-Trailer zu erkennen. Der Anfang ist auf der SEMA 2015 jetzt gemacht. Nummer 1 lebt! Wer will zu den ersten Bestellern des sicherlich einige Millionen US-Dollar teuren KIRAVAN gehören? Eines ist mal sicher: An dem 24-Tonnen-Ungetüm kommt so schnell kein Blick vorbei. Wer also aus der Masse herausfahren möchte....mit dem KIRAVAN klappt das bestimmt. (Bilder: Bran Ferren)
12 Bilder Fotostrecke | Große SEMA Premiere: Unimog XXL: KIRAVAN feiert auf der SEMA Weltpremiere
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