Reiseferti-G

Hör mal wer da pucht! Reisemobil auf Basis Puch 230 GE

Reiseferti-G: Hör mal wer da pucht! Reisemobil auf Basis Puch 230 GE
Erstellt am 5. Januar 2018

Schon als Junge war Christian Heilemann aus Bad Waldsee vom Mercedes G fasziniert.‭ „‬Wie alle Jungs und Männer eben.‭ ‬Der G ist nun mal ein Traumwagen,‭ ‬und irgendwann,‭ ‬das wusste ich schon immer,‭ ‬wollte ich auch mal einen haben‭“‬.‭ ‬Mittlerweile hat Christian seinen G‭ ‬-‭ ‬und in rund einem halben Jahr hat er ihn zum Reisemobil aus-‭ ‬und umgebaut. Basis des Umbaus ist ein Puch‭ ‬230-er GE mit Aufbau,‭ ‬der bei der Schweizer Armee als Funkwagen eingesetzt war.‭ „‬Wirklich viele davon gab es nicht,‭ ‬um die‭ ‬100‭ ‬Exemplare sollen gebaut worden sein‭“‬,‭ ‬sagt Christian.‭ ‬Nach seinem Wunsch-Mobil hat er lange gesucht.‭ ‬Er fand es schließlich in der Nähe von Hennef an der Sieg bei einem bundesweit bekannten Händler,‭ ‬dessen großer Hof voll steht mit Armee-‭ ‬und Allrad-Fahrzeugen aller Art.‭ „‬Aber auch dort wurde nur dieser eine angeboten‭“‬.‭

Puch mit Funkkoffer ist gute Reisemobilbasis

Der im Jahre‭ ‬1996‭ ‬gebaute Funkkoffer sollte es unbedingt sein,‭ ‬denn er verfügt über einen isolierten GfK-Aufbau mit rund‭ ‬30‭ ‬Millimeter Wandstärke.‭ „‬So kann man in dem Fahrzeug auch aufrecht sitzen,‭ ‬und eine vernünftige Sitzhöhe war mir‭ ‬-‭ ‬neben dem zusätzlich zur Verfügung stehenden Stauraum‭ ‬-‭ ‬sehr wichtig‭“‬.‭ ‬Realisiert wurde der Stauraum etwa durch Dachstaukästen im rund‭ ‬245‭ ‬cm hohen G.‭ ‬Weiteren Raum zur Unterbringung von weniger schwerem Urlaubsgepäck entstand über den Sitzen des Fahrerhauses.‭ ‬Dort kann man übrigens auf Recaros mit dem serienmäßigen Bezugsstoff des G Platz nehmen.Für seinen Ausbau griff Christian Heilemann auf hochwertige Materialien zurück,‭ ‬die auch für Flugzeug-Küchen oder den Equipment-Kistenbau verwendet werden.‭ ‬Zum Einsatz kamen unter anderem Aluminiumprofilen,‭ ‬sieben Millimeter starke kunststoffbeschichtete Multiplexplatten oder hochwertige Vollauszügen für die Schubladen.‭

Kleine Küche an Bord

Hinter den Beifahrersitz wanderte eine‭ ‬21‭ ‬Liter fassende Kompressor-Kühlbox von Waeco.‭ ‬Zur Zubereitung des morgendlichen Kaffees oder von warmen Speisen dient ein Origo Spirituskocher,‭ ‬der seinen Platz im rund‭ ‬105‭ ‬Zentimeter breiten Küchenblock findet und auch draußen genutzt werden kann.‭ ‬Für die Aufnahme von Frisch-‭ ‬und Abwasser stehen je zwölf Liter fassende Kanister bereit,‭ ‬die auch in größerer Zahl mitgeführt werden können.‭ ‬Eine mit‭ ‬12‭ ‬V betriebene‭ ‬-‭ ‬und im Bedarfsfall einfach zu ersetzende‭ ‬-‭ ‬Tauchpumpe fördert das Trinkwasser.‭ ‬Auf üppig dimensionierte Frischwassertanks hat Heilemann ganz bewusst verzichtet,‭ ‬auch wegen des Risikos einer Verkeimung oder Verunreinigung.

Bed & Breakfast

Die Sitzecke in seinem Fahrzeug misst rund‭ ‬110‭ ‬x‭ ‬170‭ ‬cm und kann für die Nachtruhe zur Liegefläche‭ (‬110‭ ‬x‭ ‬200‭ ‬cm‭) ‬für zwei Personen umgestaltet werden.‭ ‬Die dazu notwendige Erweiterung der Schlafstatt ist obendrein als Tisch innen und außen nutzbar.‭ ‬Die Polster sind mit einem in Beige gehaltenen Stoff bezogen,‭ ‬der recht unempfindlich etwa auf versehentlich verschüttete Flüssigkeiten reagiert.‭ „‬Und er bildet einen netten Kontrast zum grünen Möbelbau‭“‬,‭ ‬wie Heilemann findet.‭ ‬Das Grün des Möbelbaus passt wunderbar zum äußeren Erscheinungsbild.‭ „‬Ich mag die matte Farbgebung,‭ ‬außerdem ist sie recht unempfindlich und ich wollte den serienmäßigen Zustand so weit wie möglich erhalten‭“‬,‭ ‬erläutert der Bad Waldseer.

Bei der Lichtinstallation griff Heilemann auf stromsparende‭ ‬12‭ ‬V LED-Technik zurück.‭ ‬Für den elektrischen Saft sorgt eine Efoy Go Litium Batterie mit integriertem‭ ‬12‭ ‬V und‭ ‬230‭ ‬V Spannungswandler,‭ ‬zudem gibt es ein Touch Bedienpanel für die verbauten‭ ‬12‭ ‬V Geräte.‭ ‬Der Betrieb von weiteren elektrischen Geräten ist per Landstrom über innen verbaute‭ ‬230‭ ‬V Steckdosen möglich.‭ ‬Als Schattenspender an sommerlichen Tagen ist außen eine‭ ‬170‭ ‬Grad Markise verbaut,‭ ‬eine mit Kraftstoff betriebene Standheizung sorgt für angenehme Temperaturen im Wohnraum während der kalten Jahreszeit. Positiv sieht Heilemann den Benzinmotor seines‭ ‬230-er G.‭ „‬Der verbraucht zwar vielleicht etwas mehr als ein Diesel,‭ ‬sichert mir allerdings auf der anderen Seite auch eine grüne Plakette.‭ ‬Somit kann ich auf Städte-Trips etwa auch nach Stuttgart oder Ulm reinfahren‭“‬,‭ ‬sagt der‭ ‬34-jährige.‭

Reiseferti-G

Ansonsten kommt er mit seinem Wohn-G und dessen Allradantrieb ja ohnehin beinahe überall hin.‭ ‬Ganz bewusst hat er sein Fahrzeug technisch kaum verändert.‭ ‬Allerdings hat er nach Kauf des Fahrzeugs einige Tausender in die gründliche Überholung des Antriebsaggregates gesteckt.‭ ‬Längere Fernreisen hat er mit dem G ohnehin nicht geplant.‭ „‬Der ist das Wochenend-Mobil für unseren Hund,‭ ‬meine Frau und mich.‭ ‬Oder auch mal die rollende Behausung während eines G-Treffens‭“‬.‭ ‬Lediglich ein flexibles Solar-Panel mit‭ ‬80‭ ‬Watt soll noch angeschlossen werden,‭ ‬ansonsten ist der G komplett.‭ ‬Und reiseferti-G.‭ Nicht nur Heilemann und seiner Frau gefällt ihr‭ ‬230-er G im Reise-Outfit.‭ „‬Mir wurden schon ganz spontan Kaufangebote unterbreitet‭“‬,‭ ‬meint der Mann aus Bad Waldsee.‭ ‬Und ergänzt:‭ „‬Wenn ich einen guten Tag habe,‭ ‬könnte es sogar vorkommen,‭ ‬dass ich mich bei einem attraktiven Angebot von dem Fahrzeug trenne‭“‬.‭

Text:‭ ‬Gerhard Prien,‭ ‬Fotos:‭ ‬Heilemann

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