Es ist die härteste Rallye der Welt! Vom 3. Januar an führt die Dakar Rally zwei Wochen über 7500 zu fahrende Gesamtkilometer durch die Wüste Saudi-Arabiens. Mit 3 Autos dabei das VÖLKEL Dakar Team, das nach dem großen Erfolg 2024 auch in diesem Jahr wieder in der Kategorie Classic antritt. Die G-Klasse, ein 280 GE, dessen Look und Technik sich am verschollenen G-Modell des Dakar-Siegers 1983 Jackie Ickx und zwei Mercedes-Benz NG 2636 6x6, die als original Service-Trucks des Mitsubishi Sonauto-Teams bereits ein bewegtes Rallye-Leben hinter sich haben. – wir werden täglich über die Dakar Rally berichten. Der neue Abschnitt wird jeweils unten angefügt, die Fotostrecke wird chronologisch ergänzt.
Übrigens Rally schreibt sich in diesem Falle tatsächlich ohne „E“, der Erfinder der Veranstaltung und die heutigen Betreiber sind Franzosen und dort spart man sich eben das „E“. 2024 führten die Veranstalter die Kategorie Klassik ein und wer glaubt, dass dies nun eine fröhliche Ausfahrt mit Oldies in die Dünen ist liegt komplett daneben. In der Kategorie Klassik wird genauso hart gefightet wie in den übrigen Klassen . So zog sich der 280 GE im letzten Jahr gegen Ende der Rally tatsächlich einen Federbeinbruch zu, der dann von der Technik-Crew im Biwak repariert werden konnte und so die Führung in der Klasse über die Ziellinie gerettet werden konnte. Aber es ist schon sehr erstaunlich, dass da manche Teams auch mit einem Citroen 2 CV, einen Peugeot 504 Coupe oder auch mit einem Renault 4 in der Wüste angetreten sind . Immerhin läuft die Rally wie 2024 auch in diesem Jahr insgesamt über rund 4500 km aufgeteilt in 12 Etappen. Da brauchen Piloten wie Fahrzeuge ordentliche Nehmerqualitäten.
Über 7500 Gesamtkilometer auf geteilt in 12 Etappen müssen die Dakar-Teams überstehen, bis dann am 17. Januar der Sieger feststeht. Wir liefern hier ein tägliches Update.
Diese bringt Jörg zweifelsfrei mit, nimmt er doch nicht nur seine dritte Dakar als Teilnehmer in Angriff - sein Co-Pilot Patrick Diemer ging 2024 als Rookie ins Rennen – sondern das Team profitiert auch davon, dass Jörg zu den erfahrensten Leuten im Starterfeld zählt. Denn er begleitet die Dakar bereits seit 2002, als er noch als Journalist über die Rallye berichtet. Seit 2007 ist er auch als Autor für Mercedes-Fans.de tätig und begleitete die Dakar Rally mehrfach zusammen mit der Rennfahrerin Ellen Lohr. Er hat also die drei Epochen des Rennens (Afrika, Südamerika, Saudi-Arabien) und dessen Entwicklung im Laufe der Jahre miterlebt.
Im Gegensatz zu den meisten Fahrern, die ihr Auto speziell für die Dakar Classic aufbauen oder kaufen, hatte Jörg Sand sein Auto bereits in der Garage stehen. Der deutsche Mercedes G-Klasse-Enthusiast hat 2007 seine perfekte Jacky-Ickx-Replika auf die grobstolligen Räder gestellt und ist damit sogar schon – wie auch Ellen Lohr - bei der MIB-Rallye mitgefahren. 2007 ermöglichte dann die Schaffung der Classic-Kategorie mit dem 280 GE im Jahr 2023 die Dakar zu bestreiten.
Co-Pilot Patrick Diemer (links) und Fahrer Jörg Sand (rechts) würden ihren Klassensieg gern wiederholen und wollen sich obendrein in der Top10 platzieren.
Dakar Rally 2024: Der Sprung aufs Podium
2024 kehrte er dann als Kopf des neu gegründeten Völkel Dakar Teams nach Saudi-Arabien und nach langem Kampf in den Top 10 erreichte er Platz 11 und gewann seine Kategorie. 2025 würden Jörg und Patrick diese Sensation gern wiederholen und gern in die Top 10 vordringen, aber eine Wüstenrallye ist nun wirklich kein Wunschkonzert. Jörg gibt uns folgendes zu Protokoll: „Letztes Jahr sind wir ein sehr gutes Rennen gefahren. Bis zum letzten Tag waren wir 8. in der Gesamtwertung. Wir hatten ein Problem und wurden 11., aber auch 1. in unserer Fahrzeugklasse. Das war besser als erwartet! Zumal das Rennen viel anspruchsvoller als wir erwartet hatten. Die Dakar Classic ist kein Betriebsausflug, aber unsere G-Klasse ist unter schwierigen Bedingungen zuverlässig, obwohl sie bereits 40 Jahre alt ist.“
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So verpasst Ihr nichts vom Einsatz des VÖLKEL Dakar Teams
Wie schon 2024 begleiten wir auch in diesem Jahr das VÖLKEL Dakar Team bei ihrem wüsten Trip bei der Dakar Rally 2025. Wenn sich jemand mit einer 40 Jahre alten G-Klasse in so ein – sehr gut vorbereitetes - Abenteuer stürzt, wer sollte dann darüber berichten, wenn nicht wir? Hinzu kommt, dass der Pilot Jörg Sand seit 2007 Autor der ersten Stunde bei Mercedes-Fans.de ist. Sofern das Netz in der Wüste hält, werden wir täglich hier im Magazin ein Update geben. Auf Instagram und Facebook werdet ihr zusätzlich noch Videos von der Rallye finden. Noch mehr Infos über das VÖLKEL Dakar Team findet ihr unter https://voelkel.com/de/dakar
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Freitag, 3. Januar 2025: Prolog der Dakar Rally 2025: Das VÖLKEL Dakar Team mit gutem Auftakt
Mit einem packenden Prolog startete die Dakar Rally 2025, das wohl härteste Offroad-Rennen der Welt. In diesem Jahr markierte die Hafenstadt Jeddah in Saudi-Arabien den Ausgangspunkt des legendären Wettbewerbs. Der Prolog, eine kurze und technisch anspruchsvolle Strecke, diente nicht nur als Warm-up für die Teilnehmer, sondern legte auch die Startreihenfolge für die erste Etappe fest.
Die Fahrer und Teams aus aller Welt zeigten bereits im Prolog beeindruckende Leistungen und stellten ihre Fahrzeuge auf die Probe. Besonders die Mischung aus Sand, Schotter und engen Kurven forderte höchste Konzentration und Geschick. Während Favoriten wie Nasser Al-Attiyah und Sébastien Loeb souverän auftraten, überraschten einige Newcomer mit schnellen Zeiten. Die G-Klasse des Völkel Dakar Teams schaffte es in ihrer Klasse aufs Podium, die beiden Fast Assistant-Trucks kamen auch ohne Probleme durch den Prolog,
Zahlreiche Zuschauer säumten die Strecke und feuerten die Teilnehmer an, während die Wüstensonne bereits einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Strapazen bot. Die Spannung ist greifbar: Die Rallye verspricht auch in diesem Jahr epische Herausforderungen und spektakuläre Szenen.
Die nächste Etappe führt die Fahrer tief in die saudische Wüste – ein erster echter Test für Mensch und Maschine. Die Dakar Rally 2025 hat begonnen und wir drücken „unserem“ Team die Daumen.
1.Etappe Dakar Rally, Samstag 4. Januar 2025, BISHA > BISHA, 499 km
Bevor am Sonntag und Montag die gefürchtete 48 Stunden-Etappe läuft, entpuppte sich die Startetappe am Samstag rund um Bisha als echte Hammeretappe. 413 km waren zu absolvieren und die Herausforderung war, dass ziemlich schnell gefahren werden musste. Was übrigens auch den Profis in den Topffahrzeugen teilweise echte Schwierigkeiten bereitete. Doch auch die G-Klasse des Völkel Dakar Teams kam nicht ungeschoren davon.
„Echt nickelig!", befanden zum Beispiel die Dakar-Profis, Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk die Strecke. Und das war sie wohl auch. Die Besatzung des GE280, Jörg Sand und Patrick Diemer, konnten ihre G-Klasse auch nicht ganz unbeschadet ins Ziel bringen. Jörg stellte nach der ersten Etappe fest: „Teilweise mussten wir mit über 100 km/h durch den Sand brettern. Wir haben uns dann beim Aufsetzen einen Schweller leicht verbeult. Nichts Dramatisches. Das kriegen unsere Jungs heute Abend wieder hin, aber es tut mir natürlich in der Seele weh." Aber unterm Strich sind das natürlich Lappalien. Erfreulicherweise. Der ein oder andere Favorit kämpfte bereits heute mit gravierenderen Problemen wie z.B. mit Teilausfällen des Getriebes. Nicht gut. Wenn du dich irgendwo festgefahren hast und sich der 1. oder Rückwärtsgang nicht einlegen lassen, dann ist ein Zeitverlust vorprogrammiert.
Die ersten 150 km führten ausnahmslos durch Wadis und extrem schnelle Sandpisten. Dafür war die Aussicht grandios, aber richtig genießen kannst du das bei dem Höllentempo nicht. Bevor dann aber die Berge riefen, galt es erst einmal die Tempobolzerei auf Schotter über rund 60 km schadlos zu überstehen.
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Special: Fast Assistants: die Mercedes NG 2636 Trucks #917 und #918
Ohne Schrauber geht es nicht. Das Team des Präzisionswerkzeug-Produzenten VÖLKEL setzt auch bei der Rallye auf höchste Präzision und schickt daher gleich zwei Service-Trucks ins Rennen. Zwei Mercedes-Benz NG 2636 6x6, die schon im Mitsubishi Sonauto-Team diverse Offroad-Rallyes bestritten haben, fahren als Fast-Assistant-Trucks in der Classic-Wertung mit und haben vom Schlafsack bis zur Werkbank alles an Bord, um die Rallye zu überstehen. Einschließlich Werkzeug und Ersatzteile.
Truck #917 ist besetzt mit Fahrer Alexander Schmidt, Navigator Jan Dippel und Nils Schmidt, der für die stimmungsvollen Videos und ein Teil der Fotos produziert, Truck #918 wird pilotiert von Robert Thiele, Markus Klesse navigiert und Daniel Schatz ist als Rennmechaniker an Bord. Aber wenn es hart auf hart kommt, packt im Service-Team jeder mit an.
Das Team wäre in der Lage im Biwak so ziemlich jede Reparatur auszuführen. Das Schneiden der Gewinde wäre dabei allerdings noch die leichteste Übung, denn in dieser Disziplin ist das VÖLKEL Dakar Team natürlich sattelfest. Ausgenudelte Kerzengewinde oder Radbolzen können die Mechaniker mit den eigenen Präzisionswerkzeugen im Handumdrehen wieder funktionstüchtig machen.
Der V10-Motor verfügt über einen Hubraum von 18,5 Litern und leistet 360 PS. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h und einem 6x6 Allradantrieb sind diese Fahrzeuge für die Herausforderungen der Dakar Rally bestens gerüstet.
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Kein Allrad (auch das gab es mal in der Enten-Geschichte), aber jede Menge Gottvertrauen. Das meist beanspruchte Fahrzeugteil dürfte wohl wie im letzten Jahr das Abschleppseil sein.
Sonntag erwartet die Teams eine 48 Stunden-Etappe, über 640 km sind zu absolvieren einschließlich Übernachtung in der Wüste. Der Veranstalter hat übrigens über Instagram den Teams mitgeteilt, wie sie im Biwak das Abendessen zubereiten können. Astronautenessen dürfte dagegen wohl Feinkost sein. Die Portion besteht aus einem Beutel, den man aufreißt und Wasser rein gibt, dann warten, bis der Inhalt aufquillt (was in dem Beutel drin ist, haben die Organisatoren im Instagram-Video nicht verraten) und dann auslöffeln. Guten Appetit. Wir fragen am Dienstag, wie es geschmeckt hat. Aber vielleicht hat das Team neben Präzisionswerkzeugen ja auch noch ein paar Dosen Ravioli oder Gulaschsuppe an Bord.
Die 2. Hälfte der Marathon-Etappe am Montag soll extrem steinig und felsig sein. Wer hier also Reifen und Felgen ruiniert, rutscht im Klassement erst einmal nach hinten. Jörg und Patrick beendeten die Samstags-Etappe als 12, was nach ihrer Einschätzung eine gute Ausgangslage für die kommenden Kilometer ist.
2.Etappe Dakar Rally, Sonntag/Montag 5. & 6. Januar 2025, BISHA > BISHA, 1058 km
48 Stunden Wüstenrallye extrem. Die zweite Etappe der Dakar ist fast ein eigenständiges Langstreckenrennen innerhalb des zwölftägigen Wüstenmarathons. Die Chrono-Etappe führt über 1058 km, aufgeteilt auf zwei Tage. Mit dem Verlauf der zweiten Etappe war Jörg Sand sehr zufrieden. Das Auto lief sehr gut und das Team konnte sich vom 11. Auf den neunten Gesamtrang in der Klasse verbessern. Es gab Streckenabschnitte, wo es galt, den doch recht hoch bauenden GE 280 nicht umzuwerfen, gegen Ende der Chrono-Etappe wartete auf das Team noch ein schwer zu navigierender Streckenabschnitt, aber Navigator Patrick Diemer führe den GE280 des VÖLKEL Dakar Teams sauber durch die Wertungsprüfung.
Zwei Etappen also ist die Dakar Rallye erst alt und schon gibt es Spektakuläres zu vermelden. Rallye-As und Titelverteidiger Carlos Sainz hat mit seinem Ford Raptor bereits einen kapitalen Überschlag hingelegt. Minuten später war auf Instagram zu sehen, wie er gemeinsam mit Dacia-Pilot und Konkurrent Sebastian Loeb seinen Ford nach dem Überschlag wieder auf die Räder stellte und dem stark ramponierten Wagen die Verkleidung demontierte und mit einem stark gestrippten Raptor dann wieder das Rennen wieder aufnahm. Frontverkleidung weg. Windschutzscheibe weg. Aber der unzerstörbare Carlos Sainz lässt sich davon nicht aufhalten und brachte den Ford mit über 1 Stunde und 20 Minuten Rückstand ins Biwak.
Von Blessuren dieser Art blieben Jörg Sand und Patrick Diemer in ihrem GE280 glücklicherweise verschont, aber die 40 Jahre alte G-Klasse musste im ersten Teil der zweiten Etappe auch einiges einstecken können. So knallte das Auto mit der Bodengruppe auf einen im Sand versteckten Felsen. Jörg verzieht beim Erzählen das Gesicht als hätte er selbst barfuß mit Wucht gegen das scharfe Gestein getreten. Aber erfreulicherweise beweist der GE280 auch hier starke Nehmerqualitäten. Gut so denn den Mechanikern Mannschaft bleiben am Abend nur 90 Minuten Service Zeit. Länger dürfen sie nicht an den Fahrzeugen arbeiten. In dieser Zeit wird die Verbindung vom Zusatztank zum Haupttank freigeblasen, Es müssen einige Radbolzen getauscht werden – da ist das VÖLKEL Team in seinem Element - und nicht zuletzt ist auch ein beschädigtes Rad zu wechseln.
An der Spitze der Profi-Klasse der Fahrzeuge entscheiden Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk die 48-Stunden-Etappe der Rallye Dakar für sich. Auf der 48-Stunden-Etappe rund um Bisha sicherte sich das saudi-arabisch-brandenburgische Duo nach knapp elf Stunden reiner Fahrzeit den Etappen-Sieg – knapp vor ihren Dauerrivalen Nasser Al-Attiyah und Edouard Boulanger im Dacia. In der Gesamtwertung liegen sie nun mit einem Rückstand von 2:45 Minuten hinter ihren Toyota-Teamkollegen Henk Lategan und Brett Cummings (RSA/RSA) auf Platz zwei. Das VÖLKEL Dakar Team konnte sich vom 11. auf den neunten Gesamtrang in der Klasse verbessern. Carlos Sainz trat heute zum Start der 3. Etappe nicht mehr an.
3. Etappe Dakar Rally, Dienstag 7. Januar 2025, BISHA > AL HENAKIYAH 466 km
Nach dem fast einwöchigen Aufenthalt in Bisha nahm die Dakar ihren nomadenhaften Charakter wieder auf und führte nach Nordwesten in Richtung Al Henakiyah. Die Fahrer, Fahrerinnen und Besatzungen legten etwa 500 Höhenmeter zurück und mussten vor allem einen sehr steinigen Anfang der Sonderprüfung bewältigen, bevor sie die rund 200 Kilometer auf den sandigen Hochplateaus in Angriff nehmen konnten. Fahrt aufnahmen. Der starke Regen des Vortags machte sonnigen Abschnitten Platz, die das Gelände rennfreundlicher machten.
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VIDEO
Special: Navigator Patrick Diemer berichtet von der Strecke
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Auf der 3. Etappe mussten Jörg und Patrick den GE280 so richtig fliegen lassen!
Eine Spazierfahrt ist die Dakar aber trotzdem nicht. Sebastien Loeb hatte sich in seinem Dacia bereits nach 12 km überschlagen, Vorjahres Sieger Carlos Sainz folgte auf der 48h-Etappe ebenfalls mit einem kapitalen Überschlag. Nachdem Loeb sich auf der dritten Etappe erneut überschlug, waren mit Sainz und Loeb gleich zwei Anwärter auf den Gesamtsieg raus. In der Kategorie ging es ebenfalls hoch her: „ Wir haben mindestens drei Totalschäden gesehen!“, meldete Mercedes-Fans Autor Jörg Sand noch aus dem Cockpit seiner G-Klasse, „Zwei Mitsubishi hatten sich überschlagen, einer hatte sich sogar die komplette Vorderachse rausgerissen!“
+++Loeb ist bei der 4.Etappe wieder ins Rennen gegangen+++Veranstalter hatte gestern seinen Ausfall bestätigt+++
Ganz verschont blieben aber auch Patrick und Jörg nicht. Mitten in der Etappe roch es brenzlig im GE 280. Dann folgten Zündaussetzer. Die Hoffnung, die Zündung abends im Biwak reparieren zu können, erfüllte sich nicht. Die Zündung musste während der Wertungsprüfung gewechselt werden. Das bedeutete Strafminuten. Jörg ließ die Jacky Ickx-Replika richtig fliegen, konnte sogar noch einige Konkurrenten überholen, aber im Ziel waren es dann doch über 3 Minuten Rückstand. Wie scharf in der Kategorie Classic gefahren wird, kann man am Tagesergebnis ablesen. Die 3 Minuten Rückstand führten dazu, dass das Team die Tagesetappe als 33. beendete. In der Classic-Gesamtwertung fielen Jörg und Patrick jedoch nur um einen Platz auf den 9. Gesamtrang zurück. Also noch alles drin – vorausgesetzt, das Team hat den Fehler in der Zündanlage finden und beheben können. Aber das werden wir ja dann auf der 4. Etappe sehen. Also, jetzt heißt es erstmal Daumen drücken.
Übrigens: Land Rover hat vor einigen Tagen im Biwak sein offizielles Engagement für die nächste Dakar mit drei Fahrzeugen in der Stock-Kategorie ankündigt. Wäre das nicht auch ein interessanter Einsatz für die neue G-Klasse?
4. Etappe Dakar Rally, Mittwoch 8. Januar 2025, AL HENAKIYAH > ALULA 588 km | 415 km
Die meisten Besucher kommen nach Al-ʿUla, um die prähistorischen Stätten in der Gegend und die beeindruckenden nabatäischen Tempel zu bestaunen, die Zeugnis einer Zivilisation sind, die mehrere Jahrtausende lang in einer Region lebte, die sich über Jordanien erstreckt. Touristen kommen auch, um sich in den harmonisch in die natürliche Umgebung eingebetteten Luxushotels verwöhnen zu lassen, aber die Fahrer und Mannschaften der Dakar Rally werden nach 588 zermürbenden Gesamtkilometern von Luxus nur träumen können.
Die 4. Etappe der Rallye Dakar 2025 führte die weiße G-Klasse von Al-Henakiyah nach Al-'Ula und umfasste eine 415 Kilometer lange Sonderprüfung. Diese Etappe war Teil der Marathon-Phase, in der keine externe Unterstützung erlaubt ist und die Fahrer auf sich allein gestellt waren. Aber hier wächst der Teamgeist über das eigene Team hinaus. Das gilt für die Spitzenfahrer wie Sebastien Loeb ebenso, der auf der 2. Etappe seinem Konkurrenten Carlos Sainz half, seinen Ford Raptor wieder auf die Räder zu stellen, wie für die vielen Rallye-Idealisten, die gegen den inneren Schweinehund ankämpfen und nur ankommen wollen. Auch die GE280-Besatzung des VÖLKEL Dakar Teams, Mercedes-Fans-Autor Jörg Sand und sein Co-Pilot Patrick Diemer, haben auf der Etappe einen Wettbewerber beim Ausbuddeln geholfen. „Es war eine schwere Etappe!“, fasst Navigator Patrick die Strecke zusammen, „aber für uns lief es richtig gut und Jörg war heute verdammt schnell!“
Beide sind ihrem Service-Team extrem Dankbar, sind sie doch u.a. auch dem Zündungsfehlerteufel auf die Schliche gekommen. „Das Auto läuft großartig!“, lobt Jörg die 40 Jahre alte Technik des Jacky Ickx-Nachbaus, der übrigens von einem klassischen AMG-Sechszylinder befeuert wird. Auch heute haben sich auf der Etappe wieder drei Fahrzeuge nach einem Überschlag verabschiedet, glücklicherweise ist dabei nur ein Teilnehmer leicht verletzt worden. Waren es auf der 3. Etappe zwei Mitsubishi und ein Toyota, war es auf der 4. Etappe genau anders herum. Es steht also so gesehen in der inoffiziellen Überschlag-Wertung zwischen Mitsubishi und Toyota nach vier Etappen unentschieden 3:3.
Nach den Zündaussetzern während der 3. Etappe war der GE280 wieder oben auf und ganz der Alte.
In der Kategorie der schnellsten Automobile triumphierte der saudische Fahrer Yazeed Al-Rajhi mit seinem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk im Toyota Hilux. Sie dominierten die 4.Etappe und verkürzten den Rückstand auf den Gesamtführenden Henk Lategan auf knapp sieben Minuten. Der fünffache Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah hatte mit technischen Problemen zu kämpfen und fiel auf den siebten Gesamtrang zurück mit einem Rückstand von 35 Minuten auf Lategan.
Nachdem sich Vorjahressieger AUDI von der Dakar Rally zurückgezogen hat, um sich voll auf die Formel 1 zu konzentrieren, liegt das Rennschicksal der vier Ringe in der Wüste in den Händen von vier Privatteams.
Die Etappe zeichnete sich durch anspruchsvolles, vulkanisches Terrain und technische Passagen durch die berühmten Canyons der Region aus. Da es sich um eine Marathon-Etappe handelte, mussten die Teilnehmer ohne externe Unterstützung auskommen, was die Bedeutung von Fahrzeugschonung und Selbstreparaturfähigkeiten erhöhte.
Tatsächlich sind in den 70ern und 80ern einige Teams mit einem Peugeot 504 bei Wüsten-Rallyes mitgefahren. Das 504 Coupe war mindestens schon zweimal bei der Dakar dabei. Robust ist es also.
In der Classic-Wertung, die für historische Fahrzeuge konzipiert ist, zeigte das VÖLKEL Dakar Team erneut eine beeindruckende Leistung. Nach Abschluss der dritten Etappe hatten sie durch einen unfreiwilligen zündungsbedingten Zwischenstopp nur den 33. Platz in der Tageswertung belegt. Die vierte Etappe stellte mit ihren 588 Kilometern, darunter 415 Kilometer Wertungsprüfung, eine besondere Herausforderung dar, da die Teilnehmer ohne mechanische Unterstützung auskommen mussten. Das Team aber meisterte die vulkanischen Landschaften und die anspruchsvollen Straßen durch die Canyons von Al-'Ula erfolgreich und bleibt mit Gesamtrang 13 in Schlagdistanz zur Top 10.
5. Etappe Dakar Rally, Donnerstag 9. Januar 2025, ALULA > HAIL 492 km | 428 km
Die 5. Etappe der Dakar-Rallye 2025, die am 9. Januar stattfand, führte die Teilnehmer über 428 Gesamtkilometer von Al-'Ula nach Ha'il. Nachdem in den Kategorien „Cars“ und „Classics“ neuen Fahrzeuge ausgeschieden sind, mussten auch bei der 5. Etappe neun Teams aufgeben.
Die Fahrer und Mannschaften erlebten eine besonders abwechslungsreiche Etappe, mit schnellen, sandigen Pisten und felsigen, teilweise vulkanischen Passagen. Die Besatzungen trafen auf Felsformationen, die entweder furchteinflößend oder einladend aussahen, aber nie einen klaren Hinweis auf die zu wählende Richtung gaben. Die Navigation war auf dem letzten Teil der Wertungsprüfung besonders schwierig, da die Reifen auf dem aus großen Kieselsteinen bestehenden Gelände besonders geschont werden mussten. Aber das haben Jörg und Patrick bestens hinbekommen.
Bei den „Cars“ erlebte der fünffache Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah einen Rückschlag. Obwohl er die Etappe zunächst gewonnen hatte, wurde ihm eine Zehn-Minuten-Strafe aufgebrummt, da er - was für ein Irrsinn - ohne Ersatzrad gefahren ist. Diese Strafe kostete ihn den Etappensieg, der schließlich an Seth Quintero von Toyota ging. In der Gesamtwertung liegt der Südafrikaner Henk Lategan weiterhin in Führung, gefolgt vom Lokalmatador Yazeed Al-Rajhi mit einem Rückstand von zehn Minuten. Al-Attiyah belegt nun den vierten Platz, 35 Minuten hinter Lategan.
Classic-Kategorie: Viel Kleinholz auf der 5. Etappe der Dakar-Rallye 2025
Die 5. Etappe der Dakar-Rallye 2025 bot den Teilnehmern der Classic-Kategorie 280 Wertungskilometer. Trotz der schwierigen und wechselhaften Strecke meisterte das VÖLKEL Dakar Team die Etappe mit Bravour. Aber an der Spitze der Classic-Wertung sollte es eine faustdicke Überraschung geben.
Tagessieger: Ein Triumph für Peugeot
In der Classic-Wertung sicherte sich das französische Duo Jean-Pierre Lefèvre und Marc Dumont in ihrem Peugeot 504 Dangel den Etappensieg, was sie auch in der Gesamtwertung weiter nach vorne brachte.
Leider verlief der Tag nicht für alle Teams reibungslos. Mehrere Teilnehmer kämpften mit technischen Problemen, darunter ein spanisches Team, dessen Range Rover mit Motorproblemen aufgeben musste. Die Zündungsprobleme am GE280 hatten die VÖLKEL-Mechaniker offensichtlich komplett behoben, das Auto lief laut Pilot Jörg Sand perfekt – ein Beweis für die robuste Technik vergangener Jahrzehnte.
Gesamtwertung bleibt spannend
In der Gesamtwertung führt weiterhin das deutsche Team Hans und Lisa Meier in ihrem Porsche 911 Safari, die wirklich konstant stark unterwegs sind. Doch ihr Vorsprung ist jedoch knapp, da die Verfolger derzeit stark aufholen.
Nach der 5. Etappe erwartet die Teams in Ha'il ein wohlverdienter Ruhetag, bevor es auf die nächste Etappe geht, die auf 605 Gesamtkilometern erneut eine Mischung aus Wüstensand und anspruchsvollen Navigationsaufgaben verspricht. Die Spannung bleibt hoch. Noch ist es zu früh, um einen klaren Favoriten zu benennen.
Ruhetag Freitag 10. Januar 2025, HAIL
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