Update 26.11.2023: Kippt Mercedes den Kombi-K.O.?
T-Modell-Freunde dürfen wieder hoffen. Wie das Handelsblatt berichtet, wird hinter den Kulissen im Hause Mercedes-Benz um die Zukunft der Kombikarosserie, die insbesondere in Deutschland viele Freunde hat, gestritten. Bislang war es so: Das T-Modell wird ausgemustert, weil die globalen Absatzzahlen zu gering sind und der Erfinder des Automobils seine Modellpalette verkleinern möchte. Einzig der CLA Shooting Brake sollte im Portfolio verbleiben dürfen. Nun aber wird die schon geschlossene Akte-Modell „T-Modell“ offenbar wieder geöffnet. „Mercedes ringt um die Zukunft seiner Kombis“, schreibt das Handelsblatt und berichtet von einer möglichen Kehrtwende zugunsten des T-Modells auch im kommenden Elektro-Modell-Line-up.
Warum wird das Thema T-Modell auf einmal wieder neu gedacht? Weil einige seiner Fürsprecher im Konzern fürchten, dass treue Mercedes-Kombi-Kunden dem Stern den Rücken kehren und zur Konkurrenz überlaufen könnten. Aerodynamisch sind Kombi-Karosserien zwar nicht die idealen E-Autos (Stichwort Reichweite), aber immer mehr Hersteller bringen die klassische Kombikarosserie als vollelektrischen Pkw auf die Straße. Dies setzte Mercedes-Benz unter Druck, berichtet das Handelsblatt. Und also wird derzeit in Stuttgart das Thema T-Modell neu diskutiert.
Artikel 10.01.2022: Beschlossene Sache: Das Aus des Mercedes Kombis kommt
Im September vergangenen Jahres machten erste Gerüchte die Runde: Streicht Mercedes-Benz das T-Modell wegen mangelnder globaler Nachfrage dieses Karosserietyps aus seinem Modellprogramm? (Mercedes-Fans.de berichtete, Artikel vom 23.09.2021 siehe unten) Laut Insiderinformationen der Automobilwoche (Zahlschranke) lautet die Antwort eindeutig „Ja“. Die Mercedes-Kombikarosserie, die in Deutschland zwar beliebt sein mag, möchte man in den wichtigsten Märkten, USA und in China, wo SUVs viel beliebter sind, nicht fahren. Und das bedeutet mittelfristig das Aus für das T-Modell. Die nächste oder übernächste C-Klasse-Generation wird laut Informationen der Automobilwoche schon ohne T-Modell daherkommen. Bei der E-Klasse soll der Mercedes-Kombi beim übernächstem Generationswechsel für neue SUV- und Crossover-Varianten Platz machen. Auf der Kombi-Todesliste von Mercedes-Benz steht übrigens auch der CLA Shooting Brake. Der kompakte Lifestyle-Kombi soll ab 2025 aus dem Programm genommen werden.
Ursprünglicher Artikel vom 23.09.2021
Mercedes-Benz hat nicht mehr den Ehrgeiz, jede Nische mit einem eigenen Modell zu bedienen. Und also wird die Angebotspalette des Erfinders des Automobils in der Zukunft verkleinert werden. An dieser Zukunftsperspektive ließ Markus Schäfer, Daimler-Vorstandsmitglied und Mercedes-Benz Cars Chief Operating Officer - in dieser Funktion steuert er den Wertschöpfungsprozess von Mercedes-Benz Cars - im Gespräch mit den britischen Kollegen von Autocar keinen Zweifel. Er machte klar, dass der Stern die Zukunft von Kombis und anderen Nischenmodellen wie Cabrios und Coupés prüfe.
No more T-Time: Ist die Zeit für das T-Modell abgelaufen?
Seit 1977 fertigt Mercedes-Benz Kombis in Eigenregie. - ein W123 Mercedes-Kombi war das Erstlingswerk. T-Modell (T steht für Touristik und Transport) heißen die flexiblen und familienfreundlichen Lastenträger von Mercedes-Benz hierzulande. In den kommenden Jahren, in denen die Kombis immer weniger lasterhaft daherkamen, lernten immer mehr Menschen diese Karosserieform zu schätzen. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die Favoriten der Mercedes Kunden sehen heute offenbar anders aus. Immer mehr Kunden, so argumentiert Schäfer, würden auf SUVs umsteigen. Es gebe nur noch wenige Märkte für Kombis, meint er und sagt düster in die Zukunft schauend: „Wir müssen also abwarten, wie sich die Stückzahlen entwickeln. Technisch sind sie durchaus möglich - das wäre kein Problem - aber es ist eher eine Frage, wie sich diese Nische entwickelt.“
Im Rückspiegel: Mercedes T-Modell W123
Als der W123 als Kombi aus der Taufe gehoben wurde, ahnte man beim Daimler noch nichts von dem großen Potential dieses Karosserietyps. In Stuttgart rechnete man nur mit einer geringen Nachfrage, so dass erste Pläne vorsahen, den Kombi außerhäusig bei Karmann produzieren zu lassen. Soweit freilich kam es dann doch nicht. Dass das T-Modell letztendlich ein Erfolgsmodell wurde, hatte beim Daimler niemand auf der Rechnung und im Produktionsplan. Die Nachfrage war riesig. Die Lieferzeiten lang. Bis zu zwei Jahre sollten die Kunden auf das erste T-Modell warten. Gefertigt wurde dieser Mercedes-Kombi übrigens im MB-Werk Bremen.
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Fahrbericht: Mercedes C 300 d T-Modell Wie fährt sich der Elektrodiesel?
1 Kommentar
Boogie_de
12. Januar 2022 00:30 (vor über 2 Jahren)
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