Rückruf: 500.000 Mercedes-Modelle betroffen! Dem Stern droht in China ein Debakel

Mercedes unter Druck. Wie will CEO Källenius reagieren?

Rückruf: 500.000 Mercedes-Modelle betroffen! Dem Stern droht in China ein Debakel: Mercedes unter Druck. Wie will CEO Källenius reagieren?
Erstellt am 23. September 2024

Der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz droht im wichtigen Markt China Marktanteile im großen Ausmaß zu verlieren. Weder die hochpreisigen Mercedes-Limousinen noch die Mercedes-Elektrofahrzeuge sind in China derzeit Erfolgsmodelle. Im Gegenteil. Der Stern steht im Reich der Mitte schwer unter Druck. Ist die Luxusstrategie von Mercedes-Chef Källenius gescheitert? Dieses Theme dürften seine Kritiker jetzt auf die Tagesordnung bringen. Und sie werden fragen: Wie will Mercedes-Benz auf die Absatzmisere in China reagieren? Im Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärte Mercedes-CEO Ola Källenius, dass er trotz schleppender Verkaufszahlen, daran festhalten werde, den Fokus auf E-Autos und Highend-Premiumfahrzeugen zu legen.

Zu allem Überfluss bzw. zur Unzeit muss Mercedes- Benz in China auch noch eine halbe Million Pkw wegen eines mangelhaften Randdrehzahlsensors zurückrufen - ein sicherheitsrelevanter Mangel. Der Imageschaden im Reich der Mitte liegt auf der Hand. 500.000 Mercedes sind auch in China eine stolze Zahl. Das Vertrauen schwindet und die heimischen Produkte der chinesischen Hersteller sollen anscheinend zunehmend besser werden.

Um bei Elektroautos in China aufzuholen, setzt das Unternehmen auf eine neue Produktpalette, die sowohl reine Elektrofahrzeuge als auch elektrifizierte Verbrenner umfasst. Källenius bezeichnet sie als die größte Produktoffensive in der Mercedes-Automobilgeschichte.

Källenius betonte im Interview, dass elektrifizierte Hightech-Verbrenner für viele Oberklasse-Kunden weiterhin relevant bleiben. Eine Übernahme chinesischer Wettbewerber, die derzeit erfolgreicher auf dem Markt sind, lehnt Källenius ab, da viele lokale Akteure hohe Verluste einfahren und dies für Mercedes aktuell nicht sinnvoll sei.

Mercedes-CEO Ola Källenius stellt ebenfalls klar, dass eine Ausweitung des Angebots auf günstigere Fahrzeuge, wie z.B. die A-Klasse, für ihn nicht zur Debatte stehe. Diese Art Fahrzeuge würden laut Källenius kein nachhaltiges profitables Wachstum ermöglichen. "Das wäre kontraproduktiv", so der Manager.

Artikel vom 16.08.2024: Verbrenner-Absatz bricht in China ein

Das hat ja gerade noch gefehlt. Alarmierende Nachrichten für Mercedes-Benz & Co sendet der chinesische Neuwagen-Pkw-Markt. Laut eines aktuellen Berichts des Handelsblatts erlebt das Reich der Mitte einen E-Auto-Boom. In dessen Folge brechen die Verbrenner-Verkäufe im wichtigsten Absatzmarkt für Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen massiv ein. Diese Entwicklung ist deswegen dramatisch, weil die deutschen Hersteller vom E-Auto-Boom in China nicht profitieren und den Absatzeinbruch bei den Verbrennern nicht ausgleichen können. Die chinesischen Neuwagenkunden steigen beim Antrieb - auch dank staatlicher Förderung neuer E-Autos - um.

Hatten im Jahr 2020 noch 94 Prozent alle in China neu zugelassenen Pkw einen Benzin- oder Dieselmotor unter der Haube, so betrug der Verbrenneranteil am Neuwagenmarkt im 1. Halbjahr nur noch 59 Prozent. Dabei bevorzugen die chinesischen Kunden einheimische E-Auto Fabrikate. Sie gelten ihnen moderner, digitaler und technologisch fortschrittlicher. Die deutsche Autoindustrie - auch Mercedes-Benz - hat auf diesem Gebiet den chinesischen Kunden offenbar kein attraktives Angebot zu machen. Es fehlt Mercedes & Co im Reich der Mitte an konkurrenzfähigen Elektroautos, so lautet die Analyse des Handelsblattes. Mercedes & Co müssen etwas tun, falls sie in China nicht Schiffbruch erleiden wollen. Wie will Mercedes-CEO Källenius auf diese Entwicklung reagieren?

Bei Mercedes-Benz müssen angesichts dieser Entwicklung die Alarmglocken schrillen. Gut eines Drittel seines Pkw-Absatzes macht der Stern in China. Doch das Geschäft bröckelt nicht nur, es bricht massiv ein. 352.000 neue Pkw konnte der Erfinder des Automobils im ersten Halbjahr 2024 im Reich der Mitte verkaufen. Das waren zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch das Export-Geschäft nach China mit margenstarken Luxuslimousinen und Highend-Premium-SUV ist mit einem Minus von 25 Prozent im ersten Halbjahr 2024 stark rückläufig. Bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal 2024 stellte Ola Källenius einer Verbesserung des China-Absatzes im zweiten Halbjahr in Aussicht. Derzeit ist dies aber mehr Hoffnung als Gewissheit. Denn eine Strategie, mit welcher der Mercedes-CEO das sich andeutende China-Debakel abwenden will, konnte er noch nicht präsentieren.

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2 Kommentare

  • boogie_de

    Boogie_de

    Was er machen soll ?? Das, was er schon vor Jahren hätte machen sollen: seinen Hut nehmen und sich verziehen, soll froh sein, wenn er nicht auf Schadenersatz oder Zunichtemachen eines guten Rufs verklagt wird !!
  • R129Fan

    R129Fan

    Wann wird dieser Mann eigentlich endlich in die Wüste geschickt? Aber ohne Abfindung.

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