Die von der kommenden US-Regierung mit Donald Trump an der Spitze geplanten Zölle auf importierte Autos könnten Europas Automobilindustrie ins Wanken bringen. Eine Analyse der Unternehmensberatung Kearney warnt vor Milliardenverlusten und dem möglichen Abbau von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen. Betroffen wären vor allem die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen.
Dramatische Szenarien für Hersteller und Zulieferer
"Rund 640.000 Fahrzeuge werden jährlich aus Europa in die USA exportiert - Abhängig vom Szenario könnten die Zölle zu Umsatzverlusten zwischen 3,2 und 9,8 Milliarden US-Dollar auf Herstellerebene führen, was sich wiederum auf die europäischen Zulieferer auswirken würde", erklärt Nils Kuhlwein, Partner bei Kearney. Seine Untersuchung beleuchtet zwei Szenarien: Entweder die Zölle werden vollständig an US-Konsumenten weitergegeben, was die Nachfrage erheblich dämpfen könnte, oder die Hersteller tragen die Kosten zunächst selbst und wälzen sie später auf die Zulieferer ab. Beides würde schwerwiegende Folgen für die Branche haben.
Massive Umsatzverluste drohen
Im schlimmsten Fall könnten die Zölle zu Umsatzverlusten von bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar führen. Besonders brisant: Eine Preiserhöhung von 10 Prozent könnte die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen um bis zu 30 Prozent einbrechen lassen. Insgesamt könnten bis zu 185.000 Fahrzeuge weniger verkauft werden, was einem Umsatzverlust von bis zu 13,7 Milliarden US-Dollar entspricht.
Zulieferer unter Druck
US-Zölle auf europäische Autos würden sich nicht nur auf die Fahrzeughersteller, sondern auch auf ihre Zulieferer negativ auswirken. Kearney schätzt, dass die Umsatzverluste in der Zulieferkette zwischen 1,9 und 7,3 Milliarden US-Dollar liegen könnten, abhängig davon, wie viel der Kosten weitergegeben wird. Diese Verluste könnten bis zu 25.000 Arbeitsplätze in Europa gefährden. Zulieferer müssen sich auf harte Verhandlungen vorbereiten, um mögliche Preissteigerungen abzufedern und ihre Profitabilität zu sichern.
Strategische Anpassungen in Sicht?
Die geplanten US-Zölle könnten das Marktgefüge nachhaltig verändern und die europäischen Hersteller und Zulieferer dazu bringen, ihre Strategien neu auszurichten. Produktionsverlagerungen von Herstellern und Zulieferen in die USA sind eine denkbare Option.
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